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Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi

Titel: Endlich Endzeit - ein Baden-Württemberg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silberburg-Verlag GmbH
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Reezer, als er das Gaspedal nach dem Zebrastreifen etwas durchdrückte und an der Trattoria vorbei in Richtung Ortsende fuhr. »Da lädt die Frau uns sogar noch ins Haus ein – und ich Trottel lehne ab!«
    »Jetzt machen Sie sich doch keine Vorwürfe, Chef. Mir ist es ja auch ganz anders geworden, als Frau Röhm angefangen hat, von der Herzschwäche ihres Mannes zu erzählen. Ausgerechnet – wo doch dieser Spieß ihm genau durchs Herz …«
    Sie schüttelte sich.
    »Und jetzt wär’s mir, ehrlich gesagt, am allerliebsten, wenn wir in der Druckerei nach Röhm fragen, und er kommt daraufhin einfach so durchs Tor spaziert. Mit meinem Verdacht, dass er das Mordopfer ist, würde ich wirklich gerne falsch liegen.«
    »Kennen Sie Röhm näher?«
    Sie hatten inzwischen den Parkplatz der Druckerei erreicht, Reezer stellte den Motor ab, blieb aber noch sitzen.
    »Näher nun nicht gerade, aber man kennt sich halt – Sie sind jetzt erst seit gut einem Jahr hier, und vermutlich wissen Sie trotzdem schon über die meisten in unserem Revier irgendetwas.«
    Sie nickte.
    »Sehen Sie, und Sie wohnen noch nicht einmal hier, sondern fahren jeden Tag von Schwäbisch Gmünd zu uns rauf. Von Hansjochen Röhm weiß ich, dass er sehr engagiert ist: Er ist seit vielen Jahren Gemeinderat in Gschwend, Mitglied in einigen Vereinen, aber in den meisten eher ein passives – wenn aber irgendwo ein Zelt aufgebaut oder eine Bewirtung gemacht werden muss, steht er parat. Sein Handwerk als Drucker scheint er zu verstehen, der Betrieb ist recht modern ausgestattet, wie ich gehört habe, und er macht Firmen und Vereinen hier in der Gegend gute Preise. Er druckt außerdem seit Jahren für einige Verlage, auch von weiters her, und die müssen wohl ganz zufrieden mit ihm sein – es gibt so viel Konkurrenz, da wären ihm die sonst sicher schon längst abgesprungen. Auch Manfred Meier hat früher mal seine Bücher bei ihm drucken lassen, das habe ich ja schon erzählt. Und sonst … hm … Röhm hat einen guten Ruf, ist allseits geachtet, und wenn’s mal zwischen ihm und jemand anderem rumpelt – weil es zum Beispiel im Gemeinderat eine hitzige Diskussion gab –, ist er nicht nachtragend und lädt seine Kontrahenten auf ein Viertele ein, meistens ins Gasthaus zum Hecht, da ist er mit zweimal der Länge nach Umfallen schon daheim.«
    »Klingt nicht so, als könne Röhm viele Feinde haben. Oder gehabt haben.«
    »Ja, und trotzdem …«
    Reezer seufzte.
    »Na ja, jetzt schauen wir mal nach, und vielleicht fällt uns auch etwas ein wegen des Genmaterials. Hat seine Frau nicht vorhin gesagt, er übernachte manchmal in der Firma? Dann muss es doch auch irgendwo eine Zahnbürste oder einen Rasierer geben.«
    Die beiden Polizisten stiegen aus und setzten ihre Mützen auf, vom Druckereigebäude her wurden sie bereits beobachtet.
    »Hallo, Willy«, sagte Reezer und nickte dem korpulenten Mann zu, der in der kleinen Empfangshalle stand.
    »Grüß dich, Volker. Ich war’s nicht!«
    Willy Übele war in seiner Freizeit wie Reezer Obstbauer mit Leib und Seele – und beruflich in der Druckerei Röhm so etwas wie der Mann für alles: Empfang, Hausmeister, Automechaniker – eine Mischung aus Zeiten, als die »Flotte« noch Fuhrpark hieß und es in Firmen noch nicht von Berufsbezeichnungen wie Facility Manager wimmelte.
    »Dann ist es ja gut«, grinste Reezer. »Aber wir wollen ohnehin zum Chef. Und bevor du mich fragst: Er war’s auch nicht.«
    Willy lachte, dann schüttelte er betrübt den Kopf.
    »Das mit dem Chef wird leider nicht klappen: Röhm ist heute noch nicht hier, so wie’s aussieht, hat er den alten VW-Bus genommen. Vermutlich hat er Außentermine, sonst ist er morgens immer der Erste hier auf dem Gelände.«
    »Ja, ich weiß«, log Reezer. »Wir kommen gerade von seiner Frau. Sie meinte, er müsse jeden Moment hier eintreffen. Können wir schon mal drin auf ihn warten?«
    »Klar, Volker. Komm, ich bring euch in den Besprechungsraum. Dann soll euch jemand einen Kaffee bringen.«
    »Nein, das wird sich nicht lohnen. Wir wollen Röhm auch nur ganz kurz was fragen, das ist schnell erledigt – und wenn er eh gleich kommt, sind wir in fünf Minuten schon wieder weg.«
    Willy brachte sie in einen hellen Raum, in dem Tische zu einem großen Viereck zusammengeschoben waren, und ging wieder hinaus.
    »Herr Übele!«, rief Ohser ihm hinterher. »Ob ich wohl in der Zwischenzeit kurz auf die Toilette könnte?«
    »Ha, freilich«, kam es prompt zurück, »einfach

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