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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Wohnraum um. Es war auf den ersten Blick hin schwer zu sagen, ob die alten Möbel und die Bilder an den Wänden etwas wert waren, aber es war immerhin möglich. Viele alte Landhäuser enthielten verborgene Schätze.
    Sie fühlte, wie ihr Herz schneller schlug. Auch wenn sie die Welt der Antiquitäten hinter sich gelassen hatte, so lag ihr diese Arbeit noch immer im Blut. Und jeder Antiquitätenhändler träumte von einer solchen Möglichkeit.
    „Es mussten Hunderte von Gegenständen durchgesehen und aufgelis tet werden. Ohne Computer und Internet würde das Wochen dauern.”
    „Ich werde morgen einen Laptop bringen”, bot Cara an, „Und eine Telefonleitung legen lassen. Sag nur Ja.”
    Sie wollte es tun. Sehr gern sogar. Aber das würde bedeuten, an einem Ort verweilen zu müssen, und dieser Gedanke ängstigte sie.
    „Ich kann nicht”, erwiderte sie daher nach einer Weile. „Es wäre vielleicht - zu gefährlich.”
    Cara legte ihre Hand auf Melanies. „Bloomfield County ist eine kleine Stadt. Niemand kennt dich. Hier seid ihr sicher.”
    „Du kennst mich doch gar nicht”, sagte Melanie leise. „Woher willst du wissen, dass du mir vertrauen kannst?”
    „Du hättest gestern Abend alles mitnehmen und verschwinden können: Wir hätten es nicht einmal geme rkt.”
    „Die Batterie in meinem Auto ist leer”, sagte Melanie. „Ich hätte kaum zu Fuß fliehen können, mit einem Vierjährigen an der Hand.”
    Cara schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich vertraue dir, Melanie. Außerdem brauche ich deine Hilfe. Genau wie Gabriel.”
    Bei der Erwähnung dieses Namens fuhr Melanie auf.
    „Ich habe ihm nichts über dich erzählt”, beruhigte Cara sie. „Du musst selbst entscheiden, was er über dich wissen darf und was nicht. Aber es ist offensichtlich, dass du in Schwierigkeiten bist. Sich um andere zu kümmern liegt in Gabriels Natur, obwohl er das zu unterdrücken versucht.” Cara drückte Melanies Arm. „Du kannst ihm vertrauen.”
    Nein, dachte Melanie. Ich vertraue niemandem. Sie wagte es nicht.
    Aber vielleicht hatte Cara Recht, und sie sollte in Bloomfield bleiben. Niemand kannte sie hier. Einige Tage könnte sie hier arbeiten, sich ausruhen, einen Plan entwickeln. Sie glaubte nicht, dass Vincent sie so schnell finden würde.
    Wieder hörte sie aus der Küche das Lachen ihres Sohnes. Die vergangenen Wochen waren für ihn nicht leicht gewesen. Es würde ihm hier gefallen, so viel Platz und jede Nacht dasselbe Bett. Ihr würde das auch gefallen.
    Als Kevin plötzlich einen Schrei ausstieß, erschrak Melanie heftig, doch Cara packte sie am Arm, ehe sie aufspringen konnte. Die Tür zur Küche flog auf, und Gabriel rannte hinaus, sich einen Donut in den Mund stopfend. Ian stürmte schimpfend hinterher, weil Gabriel den letzten mit Ahorngeschmack genommen hatte. Dahinter folgte der strahlende Kevin, das Gesicht mit Schokolade verschmiert. Alle drei verschwanden durch die Vordertür nach draußen.
    Cara seufzte. „Ich wusste, ich hätte diese Donuts nicht aus den Augen lassen dürfen. Wenn sie uns keinen übrig gelassen haben, gibt es Ärger.”
    Lächelnd blickte Melanie der übermütigen Horde hinterher.
    „Was sagst du also?” fragte Cara. „Wirst du bleiben?”
    Diesmal erklärte Melanie fest: „Ja, ich bleibe.”
    Die dichten Wolken zogen am Nachmittag auf. Sie deuteten auf Regen hin. Kälte drang ins Haus.
    Gabriel kniete vor dem Kamin, schob Feuerholz auf den Rost und öffnete den Abzug. Er entzündete ein Streichholz, hielt es an das Reisig und blies sachte darauf. Die Flamme stieg höher.
    „Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, wann ich das letzte Mal jemandem dabei zugeschaut habe.”
    Gabriel erschrak beim Klang von Melanies Stimme, wandte den Kopf und sah, dass sie ein Stück weit entfernt stand.
    Solange Ian und Cara da waren, hatte er mit Kevin gespielt, während des Nachmittags jedoch war er im oberen Stockwerk geblieben und Melanie aus dem Weg gegangen. Da er ihr Telefonat mit angehört hatte, fühlte er sich angespannt. Es ärgerte ihn, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte. Er brauchte diese Distanz, musste sein inneres Gleichge wicht wieder finden.
    Vor allem seit er erfahren hatte, dass sie noch eine Weile blieb.
    Langsam stand er auf und wischte sich die Hände an der Hose ab. „Seit Sie was gesehen haben?”
    „Wie jemand ein Feuer entfacht, ohne Gas.” Scheu, in großem Bogen, kam sie näher.
    Er wurde nicht klug aus dieser Frau. In dem einen Moment hielt sie den Kopf

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