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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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sank.
    Himmel, was hatte sie getan!
    Das Feuer war verloschen, aber die Asche glühte noch und verbreitete ein warmes Licht.
    Sie warf noch zwei Scheite hinein und eilte dann an Gabriels Seite. Er hatte den Kopf zurückgelegt und hielt die Augen geschlossen, aber er atmete.
    „Gabriel, hören Sie mich? Geht es Ihnen gut?”
    Er antwortete nicht, und sie strich ihm durch das dunkle Haar, fühlte, wie feucht es war, aber es schien sich um Wasser zu handeln, nicht um Blut. Sie berührte sein Gesicht, fühlte die Bartstoppeln und öffnete dann seine Jeansjacke. Sie war nass, daher zog sie sie ihm aus und legte die Hände auf seine Brust. Sie fühlte seinen raschen Herzschlag, fühlte die Wärme seines Körpers durch das weiche Hemd hindurch.
    Das Feuer hinter ihr knisterte und erhellte den Raum.
    „Gabriel.” Sie beugte sich vor. „Wachen Sie auf. Bitte.”
    Langsam öffnete er die Augen.
    Erleichterung erfasste sie. Zum Glück war er bei Bewusstsein. „Sprechen Sie mit mir”, sagte sie leise. „Wo habe ich Sie getroffen?”
    Er legte seine Hände auf ihre.
    „Die Brust? Ich habe Ihre Brust getroffen?”
    Er nickte.
    Sie schob seine Hände zur Seite und knöpfte ihm das Hemd auf.
    „Was haben Sie im Keller gesucht?” flüsterte sie.
    „Wollte … den Strom … anschalten.”
    Draußen tobte das Unwetter, und der Donner veranlasste sie, näher zu ihm zu rücken.
    „Warum sind Sie zurückgekommen?”
    „Wollte … mich entschuldigen.” Er betrachtete ihren Mund. „Tut mir Leid.”
    Sie wusste nicht, wann ihr Morgenmantel aufgegangen war, und es schien im Augenblick auch egal zu sein. Ihre Brüste ruhten auf seinem muskulösen Oberkörper, ihr Bein berührte seines.
    Und sie vermochte sich nicht zu bewegen.
    Es war so lange her, seit sie sich zum letzten Mal so geborgen gefühlt hatte.
    „Melanie”, stieß er hervor. „Es tut mir so Leid.”
    „Leid?” wiederholte sie. „Das vorhin?”
    „Nein, das jetzt.”
    Er küsste sie. Sie erinnerte sich nicht, jemals zuvor eine solche Leidenschaft empfunden zu haben. Erregt zog er sie an sich, und sie berührte hingebungsvoll seine Brust, sein Gesicht, sein Haar.
    Stöhnend schob er die Hände unter ihre Pyjamajacke und umfasste ihre Brüste. Sie holte tief Luft und wünschte sich, er würde sie überall berühren.
    Wieder zuckte ein Blitz, und diesmal brachte der Donner sie zurück in die Wirklichkeit.
    Was dachte sie sich dabei? Hier mit einem Fremden Zärtlichkeiten auszutauschen?
    Erschrocken löste sie sich von ihm, zog den Morgenmantel fest um sich und wich zurück.
    Er seufzte schwer und ließ den Kopf gegen das Sofa sinken.
    Das Feuer hinter ihnen knisterte.
    „Es tut mir Leid. Es war meine Schuld.” Sie stand auf. „Aber das war falsch, und es darf nie wieder vorkommen.”
    „Melanie …”
    Er streckte die Arme nach ihr aus, aber sie wich noch weiter zurück. „Gabriel. Ich werde nur einige Tage hier sein. Ich will dich nicht belügen und dir erzählen, dass es mir nicht gefallen hätte. Aber du musst versprechen, dass dies nie wieder geschehen wird.”
    Er kniff die Augen zusammen. „In Ordnung.”
    Dann endlich entspannte sie sich. „Ich gehe zurück zu Kevin. Gute Nacht.”
    Sie war schon unterwegs zur Treppe, als sie plötzlich stehen blieb und sich umdrehte. „Rae ist eine Freundin von mir, Gabriel”, sagte sie. „Sie heißt Raina.”
    Dann wandte sie sich ab.
    „Melanie.”
    Sie drehte sich um.
    „Ich habe gelogen. Es tut mir nicht Leid, dass wir uns geküsst haben.”
    Sie umfasste das Geländer fester. Sie könnte zu ihm zurückgehen, ihre tapfere kleine Ansprache vergessen und sich eine Nacht lang ihren Gefühlen hingeben.
    Und sie würde sich morgen früh dafür hassen. Sie holte tief Luft und wünschte sich, Gabriel unter anderen Umständen getroffen zu haben.
    Aber das hatte sie nicht, und es ließ sich nicht ändern.
    „Ich werde noch einige Tage lang hier sein”, meinte sie gleichmütig. „Es wird für uns beide leichter sein, wenn wir dies hier vergessen.”
    Er kniff die Augen zusammen. „Kannst du das?”
    „Ja”, log sie.
    Das Feuer spiegelte sich in seinen Augen, als er sagte: „Wenn das Unwetter nachgelassen hat, werde ich gehen.”
    Sie nickte, dann drehte sie sich um und lief die Treppe hinauf, ehe sie ihre Meinung ändern konnte.
    „Jetzt sind es sechs Wochen, Vincent!”
    Louise Van Camp, einen weißen Pudel auf den Knien, sah Vincent scharf an.
    „Ja, Madam.” Vincent unterdrückte wie immer seinen ersten

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