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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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aufstand.
    Zweifellos war es eine zufällige Berührung gewesen, aber dennoch ging sie ihr durch und durch. Sie sah ihm nach, wie er der hübschen Frau nach draußen folgte.
    Worüber hatten sie gerade gesprochen? Ach ja, die Auktion.
    „Cara”, sagte sie. „Ich kann die Auktion nicht vorbereiten. Ich werde in einigen Tagen abreisen, und es wird mindestens zwei Wochen dauern, bis alle Gegenstände erfasst sind.”
    „Nun, ich nehme an, dann müssen wir tun, was wir können, solange du hier bist, nicht wahr?” Cara hob ihr Glas. „Und nun trinken wir - auf eine erfolgreiche Auktion.”
    Alle am Tisch hoben die Gläser, auch Kevin seine Limonade, obwohl er die Bedeutung der Geste nicht verstand. Melanie spürte eine merkwürdige Spannung, als die Gläser klirrten.
    Noch einmal blickte sie zur Tür, durch die Gabriel mit der Rothaarigen verschwunden war.
    Während alle anderen aufgeregt über die Auktion sprachen, nippte sie an ihrem Wein und dachte dabei an Gabriel.
    Und plötzlich begriff sie, dass sie nicht nur deshalb Angst hatte, in Bloomfield County zu bleiben, weil Vincent Drake sie finden könnte. Bestimmt nicht nur deswegen.
    Während der nächsten drei Tage arbeitete Gabriel draußen.
    Jetzt stand er auf dem Dach, schliff einen Fensterrahmen ab und hörte Melanie aus einem der oberen Schlafzimmer singen. Das Fenster stand offen, und als er sich vorbeugte, sah er die Spitzenvorhänge im Wind flattern.
    Melanie hatte eine hübsche Stimme, wie er fand, weich und voll, und er hielt inne und lauschte.
    Seit jenem Abend in der Taverne schien es ihm, als würde sie ihm aus dem Weg gehen. Es war Routine geworden, dass sie ihm das Frühstück bereitete, doch dann sprach er zumeist mit Kevin, und anschließend beschäftigte sie sich mit Abräumen und Spülen, ohne ihn mithelfen zu lassen.
    Sie hatte ihm auch angeboten, ein Abendessen zuzubereiten, doch am Ende eines Tages war er zu angespannt, um ruhig neben ihr zu sitzen und zu essen.
    Er rückte näher zu dem Fenster des Raumes, in dem sie sang, und blickte vorsichtig hinein.
    Sie stand vor einem Frisiertisch, mit dem Rücken zu ihm, und kramte in einer Schublade.
    Der enge Sitz ihrer Jeans bot ihm einen faszinierenden Blick auf ihre Rückseite, und als sie sich ein wenig drehte, bemerkte er auch die Rundungen unter ihrem T-Shirt.
    Ihr Anblick genügte, um ihn in Unruhe zu versetzen.
    Jetzt beugte sie sich vor und zog die untere Schublade des Frisiertischs auf. Sie begann, sich zu der Melodie des Liedes in den Hüften zu wiegen. Sein Körper reagierte sofort darauf.
    Schweiß trat auf seine Stirn. Verdammt, er verhielt sich wie ein schmieriger Spanner.
    Gerade als er sich zurückziehen wollte, schrie sie auf.
    Nicht laut, aber laut genug, um ihn zu erschrecken. Er verlor das Gleichgewicht und rutschte am Dach hinunter. Statt zu fallen, warf er sich jedoch nach vorn und stürzte bäuchlings durch das offene Fenster.
    Melanie riss die Augen auf, fuhr herum und schrie noch einmal.
    Gütiger Himmel, dachte er und versuchte, den Schmerz in seinem Kopf nicht zu beachten.
    Wenn das so weiterging, würde er sich in einigen Tagen körperlich ruiniert haben.
    „Gabriel!” Melanie lief quer durch den Raum und kniete neben ihm nieder. „Geht es dir gut?”
    Stöhnend rollte er sich auf den Rücken und blickte hinauf zu dem Deckenventilator aus Messing, der sich unermüdlich drehte. Ungefähr so fühlte es sich auch in seinem Kopf an.
    „Gut. Mir geht es gut.” Er bewegte den Kiefer hin und her und stellte fest, dass er nicht gebrochen war.
    Als er sich aufrichten wollte, legte sie ihm beide Hände auf die Brust und schob ihn zurück.
    „Bleib einen Moment liegen”, sagte sie sanft. Sie schien besorgt. „Was ist passiert?”
    „Ich habe die Fensterrahmen in den oberen Schlaf räumen abgeschliffen.” Es schien ihm nicht vorteilhaft, ihr zu sagen, dass er sie beobachtet hatte. „Als ich dich schreien hörte, bin ich ausgerutscht.”
    „Aber ich habe erst geschrien, als - o, doch! Ich glaube, ich ha be geschrien.” Bei der Erinnerung daran leuchteten ihre Augen. „Gabriel, das musst du sehen. Es ist so herrlich!”
    Sie eilte zurück zu dem Frisiertisch, und er hatte kaum Zeit, sich hinzusetzen, ehe sie zurück war und neben ihm niederkniete. In der Hand hielt sie eine kleine weiße Dose.
    „Das ist nur eine von vielen kleinen Dosen, die ich heute gefunden habe. Sie sind aus China, vielleicht achtzehntes Jahrhundert. Handgeschnitztes Elfenbein. In einer Inschrift

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