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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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davon ist zu lesen, dass sie ein Geschenk von Mildreds Großvater, einem Handelsschiffer, war.” Mela nie klappte den Deckel hoch. „Darin bewahrte Mildred ihren Schmuck auf.”
    Behutsam nahm Melanie eine Kamee heraus und legte sie in ihre Handfläche. „Die Initialen auf diesem Stück, E.W., passen zu ihrer Großmutter Eleanor Witherspoon. In Mildreds Bibel gibt es einen Stammbaum.”
    Sie sprach genauso atemlos wie an jenem Tag, als sie die Lampe und den Schreibtisch entdeckt hatte. Gabriel sah zu, wie sie die Kamee liebkoste, und er spürte seine Erregung noch heftiger als vorhin.
    „Hier ist auch ein goldener Ehering von achtzehnhundertzwanzig”, fuhr sie fort, „ein schöner Ring mit Rubin und Diamant und eine Hals kette aus Amethyst aus der viktorianischen Ära. Schmuck ist nicht mein Spezialgebiet, aber Simon wird sich damit auskennen. Er ist der Beste. Ach, Gabriel, ich kann es nicht erwarten, Cara davon zu erzählen.
    Das ist zu schön, um wahr zu sein.”
    Sie hatte eine Hand auf seinen Arm gelegt und sich zu ihm vorge beugt. Er versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was sie sagte, wirklich. Aber sie war so schön, dass er den Blick nicht abwenden konnte von ihrem Mund.
    Nein, er durfte sie nicht in die Arme ziehen, durfte nicht von ihren Lippen kosten, durfte nicht ihren verführerischen Körper erforschen.
    Er betrachtete ihre Hand, die noch immer auf seinem Unterarm lag. „Melanie”, stieß er hervor. „Wenn du nicht willst, dass ich mein Versprechen breche, dann solltest du mich jetzt lieber nicht berühren.”
    Sie verstummte, dann sah sie auf ihre Hand und bemerkte, dass sie ihn noch immer festhielt. Überrascht sah sie zu ihm auf. Das Leuchten verschwand aus ihren Augen, die plötzlich dunkel vor Erregung schienen. Sie betrachtete seinen Mund, doch dann, zu seiner Enttäuschung, ließ sie ihn los und trat zurück.
    „Es tut mir Leid”, sagte sie und legte den Schmuck mit zitternden Fingern zurück in die Dose. „Ich habe nicht … ich meine, ich wollte doch nicht…”
    Als sie aufstand, griff er nach ihrer Hand und zog sie zurück. Er wollte, dass sie hier blieb, bei ihm, wenigstens noch einen Moment.
    „Wer ist Simon?” fragte er, als ihm der Name einfiel, den sie gerade eben erwähnt hatte.
    Sie entspannte sich ein wenig. „Simon Grill, der Auktionator. Er ist brillant. Er kennt sich nicht nur mit Antiquitäten aus wie sonst keiner, er weiß auch, wie man die höchsten Gebote erzielt.”
    „Du hast ihn schon engagiert?”
    „Das hat Cara getan, und sie hat auch die Einladungen verschickt. Die Händler werden Mildreds Anwesen stürmen.”
    Sie hielt inne, lauschte auf die Maler, die die Außenwände jetzt mit der Spritzpistole bearbeiteten. Sie seufzte und sah ihn dann an. „Gabriel, ich werde bei der Auktion nicht hier sein. Ich kann es nicht.”
    Er holte tief Luft. „Weil jemand dich erkennen könnte?”
    „Ja.”
    Gabriel wusste, er sollte ihre Hand loslassen, aber er brachte es nicht fertig. „Du könntest außer Sichtweite bleiben.”
    Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Du verstehst nicht. Ich kann nicht.” Sie betrachtete seine Hand. „Es wäre zu gefährlich.”
    Er sagte sich, er sollte mit diesen kleinen Vertraulichkeiten zufrieden sein, aber er war es nicht. Frustrierter denn je, wollte er ihr mehr Fragen stellen, sie bedrängen, wenn nötig.
    Aber er wusste, dass er mit dieser Taktik keinen Erfolg haben würde. Sie brauchten ein harmloses Gespräch, bei dem sie sich entspannen konnte.
    „Als ich in der siebten Klasse war”, begann er und strich mit dem Daumen leicht über ihre Hand, „musste jeder in der Klasse den Namen eines älteren Menschen aufschreiben und dann vier Stunden für diesen Menschen arbeiten. Ich notierte den Namen der alten Mildred Witherspoon.”
    Melanie zog die Brauen hoch und wartete, dass er weitersprach.
    „Am ersten Tag, als ich vor ihrer Tür stand, sah sie mich von oben herab an und schickte mich dann zum Harken. Ich sollte mich nicht eher wieder blicken lassen, bis ich damit fertig war. Sie fragte mich nicht einmal nach meinen Namen.” Er lächelte bei der Erinnerung daran.
    „Nach vier Stunden war ich nicht einmal annähernd soweit. Aber ich hatte zu große Angst vor ihr, um einfach aufzuhören. Es war schon dunkel, als ich an die Tür klopfte. Sie öffnete sie einen Spaltbreit. ,Bist du fertig?’ Und ich sagte: ,Jawohl, Madam.’”
    Als er schwieg, beugte Melanie sich vor. „Was hat sie getan?”
    „Sie sagte: ,In

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