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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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lassen musste. Er weigerte sich, natürlich, und kämpfte mit seinen hoch bezahlten Anwälten gegen mich. Ich ließ mich nicht mürbe machen und hielt durch. Eines Tages kam er dann allerdings bei einem Bootsunglück ums Leben.”
    „Wenn er tot ist”, bemerkte Gabriel, „dann sag mir, wovor du davonläufst.”
    „Das kann ich nicht.”
    „Es gibt immer einen Weg.”
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde noch eine Woche bleiben, bis es Kevin besser geht.
    Und jetzt lass uns jeden Tag nehmen, so wie er ist.”
    Er stand auf. „Komm.” Behutsam nahm er ihre Hand und zog Melanie hoch. „Lass uns nach oben gehen.”
    Trotz ihrer Erschöpfung entzog sie ihm die Hand. „Gabriel, ich kann nicht. Ich …”
    „Ich meine uns alle, Kevin, dich und mich. Es war eine lange Nacht und ein anstrengender Morgen. Wir sind beide erschöpft. Ich möchte mich neben dich legen und dich im Arm halten, sonst nichts. Einverstanden?” fragte er und streiche lte ihre Wange. „Einverstanden”, flüsterte sie.
    Die Maler wurden mit der Fassade des Witherspoonhauses am Montag fertig, räumten auf und waren am Dienstag verschwunden. Am Mittwoch wurde der Rasen gemäht. Die Gärtner entfernten die verdorrten Pflanzen und setzten in die Beete vor und hinter dem Haus Blumen in warmen Herbstfarben.
    Es ist ein schönes Haus, dachte Gabriel, als er es von außen betrachtete. Drinnen gab es noch viel Arbeit, die Wände mussten gestrichen und die Böden poliert werden. Aber all das musste bis nach der Auktion am Samstag warten. Dann würden die meisten Möbel verkauft werden, und was dann übrig war und nicht gebraucht wurde, ließ sich einlagern.
    Und dann wäre das Haus leer.
    Er strich sich mit der Hand über das Gesicht.
    In den letzten Tagen hatte Gabriel Abstand gehalten von Melanie. Er hatte Angst, dass die kleinste Berührung genügen würde, um ihn die Kontrolle verlieren zu lassen.
    Zum ersten Mal im Leben wollte er mehr. Er war sich nicht sicher, was das sein sollte, aber er wusste, Melanie und Kevin gehörten dazu.
    Sie dachte vielleicht, er hätte es akzeptiert, dass sie gehen wollte. Aber da täuschte sie sich.
    Er hatte nicht aufgegeben. Und obwohl er wusste, dass da noch etwas anderes sein musste, von dem sie nichts erzählt hatte, hatte er sie nicht weiter bedrängt. Bis Ende der Woche würde Ian eine Akte über Melanie besitzen, und die würde er ihm, geben.

10. KAPITEL
    Melanie stand am Schlafzimmerfenster im Obergeschoss, lauschte auf Kevins Spiel im Nebenzimmer und beobachtete dabei das Treiben der Arbeiter in Mildred Witherspoons Hof.
    Frauen und Männer, zumeist Freiwillige der Stiftung, eilten umher, bauten ein Zelt auf und Plastikklappstühle, während andere die Gegenstände hinter einem großen Podium aufstellten, die zur Auktion kommen sollten.
    Sie war aufgeregt.
    Die Auktionstage hatte sie immer gemocht: Die Ankunft der Helfer, die Spannung, die in der Luft lag, der Wettstreit zwischen den Bietern. Bald würden sie kommen die großen Limousinen. Sie beugte sich weiter hinaus und wünschte, sie könnte an all dem teilnehmen.
    Vor kurzem war Simon Grill angekommen, gut aussehend wie immer, in seinem maßgeschneiderten Armanianzug, den glänzenden schwarzen Ferragamo Schuhen und dem roten Schal. Sein dichtes schwarzes Haar mit den grauen Strähnen trug er aus dem Gesicht gekämmt. Er hatte als Hobbyauktionator begonnen und dann festge stellt, dass er gut darin war. Und er war nicht nur gut, er war der Beste.
    Sie beobachtete Simon, wie er von Ausstellungsstück zu Ausstellungsstück ging, seine Liste überprüfte, sich Notizen machte, jeden Gegenstand eingehend betrachtete.
    Seufzend wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem anderen Mann zu, den sie an diesem Morgen beobachtete. Der Mann, der nicht nur ihre Gedanken bestimmte, sondern auch ihre Träume.
    Gabriel stand auf der Ladefläche seines Pick-ups und reichte Callan und Reese Klappstühle hinunter. An diesem Tag trug er Jeans, schwarze Cowboystiefel und ein weißes Hemd, dessen Ärmel er bis über die Ellbogen aufgerollt hatte. Sie freute sich an seinem Anblick, beobachtete das Spiel seiner Muskeln, ließ den Blick tiefer wandern über seine Hüften, seine Beine, und sie dachte daran, wie sich dieser muskulöse Körper angefühlt hatte.
    Plötzlich wurde ihr warm. Eine Haarsträhne war ihm in die Stirn gefallen. Das Bedürfnis, sie ihm aus dem Gesicht zu streichen, war überwältigend.
    Gabriel Sinclair hatte ihr das Herz gestohlen. Sehnsucht erfüllte sie, und

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