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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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verzweifelt wünschte sie sich, dass alles anders wäre, dass sie hier bei ihm bleiben könnte.
    „Melanie! Wo bist du? Es ist einfach zu schön.”
    Bei Caras heiterer Begrüßung wandte Melanie sich um und sah sie ins Schlafzimmer kommen, einen braunen Lederkoffer in der Hand.
    „Sie stehen schon Schlange, und wir eröffnen doch erst in einer Stunde.” Caras Wangen glühten vor Aufregung. „Ian und Lucian stehen am Tor und halten die Leute zurück, bis wir soweit sind.”
    Melanies Lächeln verschwand, als noch eine Frau, eine zierliche Platinblonde mit kurzem Haar und großen blauen Augen, Cara folgte. Auch sie trug einen Koffer.
    „Melanie, das ist Ivy.” Cara stellte ihren Koffer ab.
    „Hey”, sagte Ivy und stellte ebenfalls ihren Koffer ab.
    Melanie nickte höflich. Sowohl Cara als auch Ivy traten näher. „Was meinst du?”
    Ivy kniff die Augen zusammen.
    „Hübsch.”
    Melanie erstarrte. „Bitte?”
    Cara und Ivy umkreisten sie. Ivy beugte sich vor und blickte sie unverhohlen an. „Es ist eine Schande, dieses herrliche Haar zu verstecken. Manche Leute würden ein Vermögen zahlen für solches Haar.”
    Unwillkürlich hob Melanie die Hand. Wovon in Gottes Namen sprachen die beiden?
    „Kannst du sie rechtzeitig fertig machen?” fragte Cara.
    „Kleinigkeit.” Ivy drehte sich um und griff nach ihrem Koffer.
    „Fertig wozu?” wollte Melanie und sah von einer zur anderen.
    Cara und Ivy lächelten sie an. „Kleine”, sagte Ivy mit rauchiger Stimme. „Wir machen eine ganz neue Frau aus dir.”
    „Zweitausend”, rief Simon vom Podium aus. „Zweitausend für diese herrlichen Kerzenleuchter aus Sterlingsilber. Höre ich zweitausend fünfhundert? Zweitausendfünfhundert
    …” Er bewegte seinen Zeige stock als dirigierte er ein Orchester. „Ja! Zweitausendfünfhundert für die Nummer elf. Höre ich zweitausendsiöbenhundert?” Die Auktion hatte vor etwa zwanzig Minuten begonnen, aber Simon hatte dem Publikum schon fast dreißigtausend Dollars abgenommen. Er sprach, so wie er aussah: Glatt und gewandt. Und auf Frauen wirkte er wohl auch noch sehr anziehend.
    Über diesen Gedanken sann Gabriel nach. Von welcher Art mochte die Beziehung zwischen Melanie und Simon wohl gewesen sein? Er wusste, sie waren Freunde, aber er fragte sich immer wieder, ob es da’ wohl mehr gegeben hatte.
    Aus dem Augenwinkel sah er, dass Cara ihn von einem der Essens stände aus beobachtete.
    Und das schon seit einigen Minuten. Woher rührte bloß ihr plötzliches Interesse an ihm?
    Sie hatte etwas vor, und er ahnte nicht einmal, was das sein konnte.
    „He, schöner Mann, würden Sie einer Dame wohl einen Drink spendieren?”
    Er wandte sich um.
    Gütiger Himmel.
    Diese Frau war heiß. Kurzes, hellblondes Haar, die Augen dunkel geschminkt und riesig, und die roten Lippen sinnlich und voll. Dann ließ er den Blick tiefer wandern über ihren ausgeschnittenen roten Pullover, den engen schwarzen Rock, die hochhackigen Schuhe.
    Sein Herz schlug schneller. Auch wenn sie nicht die Frau war, die ihm am Herzen lag, so wusste er ihren Anblick doch zu würdigen. Schließlich war er auch nur ein Mann.
    Als er ihr wieder in die grauen Augen schaute, stutzte er, dann war es ihm schlagartig klar.
    „Süße”, flüsterte er zurück, „bei dieser Figur spendiere ich dir alles, was du willst.”
    Das Lächeln der Frau verschwand einen Augenblick, dann trat sie näher. Sie roch exotisch, wie Gabriel bemerkte. Ein Duft, der jeden Mann an Sex denken ließ.
    Sie streckte den Arm aus und strich mit einem Nagel über seinen Arm. „Aber du weißt nicht, was ich will.”
    „Doch, das weiß ich.” Er sprach jetzt direkt in ihr Ohr. „Und ich weiß auch, was es mich kosten wird.”
    Melanie kniff die Augen zusammen. Dann seufzte sie. „Woher wusstest du es?”
    Er lächelte. „Deine Augen haben dich verraten, Süße.”
    „Wenn du mich erkennst, könnte es auch jemand anderem gelingen. Ich muss wieder hineingehen.”
    „Warte.” Er griff in die Hemdtasche und zog eine Sonnenbrille hervor, die er ihr aufsetzte.
    „Sie ist dir vielleicht ein bisschen groß, aber für heute wird es gehen.”
    Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Und jetzt sprich mich noch mal mit dieser rauchigen Stimme an. Das regt mich an.”
    Melanie erschauerte, als sie seinen warmen Atem spürte. Hitze durchströmte sie, und ihre Knie wurden weich. Sie hatte solche Spielchen nie zuvor gespielt, aber Ivys Verkleidung hatte aus ihr eine Art femme fatale

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