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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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zumindest versuchte.”
    „Was meinst du mit ,versuchte’?”
    „Sie wollte umziehen, ein neues Leben weit weg von Louise in Nordkalifornien beginnen, aber es passierten Dinge, die sie wieder zu Louise zurückführten.”
    „Welche Dinge?” Zorn stieg in Gabriel auf.
    „Ein Feuer in ihrer Wohnung, ihr Boss entließ sie, ein Freund von ihr aus der Nachbarschaft hatte einen mysteriösen Unfall, bei dem er sich den Arm brach und sich ein blaues Auge holte. Und niemand sprach darüber, auch Melanie nicht.”
    Gabriel fluchte. „Das sind ein bisschen zu viele Zufälle.”
    „Und jedes Mal wurde derselbe Mann entweder bei Melanie oder in ihrer Nähe gesehen, ein Mann, der für Louise Van Camp arbeitet. Sein Name ist Vincent Drake.”
    Vincent Drake. Gabriel kniff die Augen zusammen und hoffte auf eine Gelegenheit, diesen Kerl zu treffen. „Ist sie zur Polizei gegangen?”
    „Das bin ich.”
    Beide Männer fuhren herum beim Klang von Melanies Stimme. Sie war unbemerkt auf sie zugegangen und richtete den Blick jetzt fest auf Gabriel.
    Hastig machte er einen Schritt auf sie zu, blieb dann aber stehen, als sie kühl das Kinn hob und ihm bedeutete, nicht näher zukommen. „Melanie, du musst…”
    „Ich kannte genug Leute, die mir sagten, was ich tun muss, vielen Dank. Aber ich werde deine Frage beantworten. Ich bin einmal zur Polizei gegangen, und ein guter Freund von mir hat einen gebrochenen Arm davongetragen, nur weil er mich gefahren hat. Wenn ich die Anzeige nicht zurückgezogen hätte, wäre ihm auch der andere Arm gebrochen worden.”
    Ihr Gesicht war bleich, die Stimme klang gepresst. Und obwohl er so gern zu ihr gegangen wäre, hielt er sich zurück, da er nicht sicher war, was sie tun würde, wenn er sie berührte.
    Unbehaglich trat Ian von einem Fuß auf den anderen und sah von Melanie zu Gabriel. „Ich warte bei Reese.”
    Gabriel nickte stumm und blickte Ian nach, der zu seinem Wagen ging und davonfuhr.
    Eine kühle Brise wehte trockene Blätter auf die vordere Veranda.
    Er holte tief Luft. „Melanie”, sagte er ruhig. „Lass uns helfen. Ich schwöre, ich werde diesen Kerl nicht in deine Nähe lassen.”
    Sie lachte trocken. „Du verstehst es nicht, oder? Du kannst ihn nicht aufhalten. Niemand kann das. Jeder, der mir zu nahe kommt, der mir zu helfen versucht, wird verletzt. Das kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Und ich will es auch nicht.”
    „Willst du denn immer davonlaufen?” sagte Gabriel. „Was ist das für ein Leben?”
    „Ein besseres als unter Louises Kandare.” Melanies Augen wurden dunkel. „Diese Militärschule, auf die sie Kevin schicken wollte, sollte einen Mann aus ihm machen, sagte sie.
    Er sollte stark werden wie sein Vater. Wenn das für sie bedeutet, er solle Frauen schlagen, dann soll sie bei ihrem Sohn in der Hölle schmoren.”
    „Er hat dich geschlagen?” Gabriel konnte kaum atmen.
    „Zwei Mal”, erwiderte sie. „Beim ersten Mal verzieh ich ihm. Er hatte sich mit seiner Mutter gestritten und getrunken. Beim zweiten Mal verließ ich ihn. Louise überredete mich zurückzukommen, sagte, er habe unter großem Stress gestanden seit dem Tod seines Vaters.
    Sie versprach mir, mit ihm zu reden, damit so etwas nicht mehr passierte. Seltsamerweise stimmte das, aber er hatte weiterhin Affären, und zwischen uns war nichts mehr. Schließlich reichte ich die Scheidung ein, aber Louise weigerte sich noch immer anzuerkennen, dass die Ehe zu Ende war. Bis zu dem Tag vor Phillips Tod flehte sie mich an, die Scheidung nicht zu verlangen.”
    „Warum bist du nach Phillips Tod zu ihr gezogen?” Er schüttelte den Kopf. „Wusstest du nicht, was für eine Frau sie ist?”
    „Sie ist vierundsiebzig, Gabriel”, erklärte Melanie geduldig. „Sie war nie sehr warmherzig oder nett. Aber nachdem sie erst ihren Mann und dann ihren Sohn verloren hatte, änderte sich etwas. Ich verstand, dass sie hinter der kühlen Fassade ihre Gefühle von Einsamkeit und Angst verbarg. Aber dann klammerte sie sich an mich und Kevin, wollte wissen, wo wir jeden Augenblick verbrachten, was wir machten und mit wem. Sie plante unsere Tage für uns.”,
    „Bis du aufgegeben hast.”
    „Verurteile mich nicht, Gabriel”, entgegnete Melanie. „Dazu hast du kein Recht. Du warst nicht dabei. Du weißt nicht, wie es war, wie sie ist. Ich dachte, ich helfe ihr.”
    Er nickte und schämte sich, dass er seinen Unmut an ihr ausgelassen hatte. „Du hast Recht”, sagte er. „Es tut mir Leid.”
    Sie

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