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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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den Kopf. „Es wird nicht lange daue rn.”
    Kevin nahm sein Spielzeug vom Tisch, dann lief er zur Hintertür hinaus. Stumm sprach sie ein Dankgebet, weil er gehorcht hatte, dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder Vincent. Der Ausdruck in seinen Augen war wachsam, aber sie erkannte darin auc h sein Interesse. Was sie nun machen musste, widerstrebte ihr, aber sie würde alles tun, um ihren Sohn zu beschützen und wieder ein richtiges Leben zu führen.
    „Ich bin wirklich froh, dass du uns gefunden hast.” Sie strich Vincent übers Haar, und ihr wurde übel dabei. „Es schien wie ein Spiel zu sein, ich verstecke mich, du suchst mich.
    Immer diese Spannung, ob du uns heute finden würdest.”
    Misstrauisch sah er sie an, aber sie spürte, dass sie seine ganze Aufmerksamkeit besaß. Sie beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: „Es erregt mich, Vincent. Das Leben mit Phillip, dann mit Louise - es hätte nicht langweiliger sein können. Und dann bist du gekommen, ein schöner, starker Mann”, flüsterte sie. Melanie brachte die Worte kaum heraus. „Und ich nutzte die Gelegenheit für ein bisschen Spannung.”
    Lüstern sah er sie an, aber auch immer noch misstrauisch, packte ihr I landgelenk, drehte es ihr auf den Rücken und zog sie zu sich heran. „Du glaubst wirklich, ich wäre so dumm, dir das abzunehmen?”
    Sie konnte die Frage kaum wahrheitsgemäß beantworten. Obwohl ihr (iefühl ihr riet, von ihm zurückzuweichen, beugte sie sich vor und lächelte. „Ich bin es leid, stets Louise gehorchen zu müssen, genau wie du. Du bist kein Jasager, Vincent. Du bist nicht der Typ, der sich vo n einer Frau vorschreiben lässt, was er zu tun hat. Ich bewundere das an einem Mann.”
    Er ließ sie nicht los, lockerte nur seinen Griff. „Ich bin es leid, mir von der Alten sagen zu lassen, was ich machen muss. Aber sie zahlt mir genug dafür, im Moment.” Mit der freien Hand umfasste er ihre Brust. „Was hast du zu bieten?”
    Sie biss sich auf die Lippe und drängte sich ihm entgegen, als genieße sie seine Berührung.
    „Ich habe fast eine halbe Million Dollar gespart in den Jahren meiner Ehe mit Phillip. Die Van Camps sind reich, aber dumm, sie haben es nicht einmal bemerkt. Wir müssen nicht zurückgehen. Wir beide und Kevin, wir können einfach verschwinden. Du bist klug genug dafür. Ich habe nur darauf gewartet, dass du mich findest. Dieser Stadt bin ich überdrüssig.
    Lass uns nach New York oder Chicago gehen. Das Leben genießen.” Sie entzog ihm ihr Handgelenk, stellte sich hinter ihn und strich ihm über die Schultern. „Wirklich genießen.”
    Er stand auf, drehte sich um und griff nach ihr. Sie lächelte und trat zurück, hob die Hand, damit er stehen blieb, und fasste nach den Knöpfen ihrer Bluse. Erregt betrachtete er ihre bloße Haut, während er näher kam. Sie zwang sich zu einem Lachen, öffnete dabei weitere Knöpfe und hoffte, dass er weiterhin nur auf ihre Brüste sah.
    Sie stieß gegen den Küchentisch und hatte gerade drei Knöpfe offen, als sie hinter sich tastete, das Messer packte, das dort lag, und es vor sich hielt.
    Vincent erstarrte, dann lächelte er. „Ich wusste, dass du etwas im Schilde führtest, kleine Schlampe. Aber das spielt keine Rolle. Wir werden hier etwas Spaß haben, genau wie du es gewollt hast. Allerdings glaube ich, dass vor allem ich meinen Spaß haben werde.” Er kam näher. „Bildest du dir wirklich ein, das kleine Messer könnte mich aufhalten?”
    Sie hob es und bemerkte, wie sein Blick auf die Klinge gerichtet blieb. „Nein”, erwiderte sie gleichmütig. „Aber ich denke, dies hier schon.”
    Dann trat sie zu. Glücklicherweise trug sie feste Stiefel. Sie traf seine Lenden, und er knickte vornüber.
    Dann drehte sie sich um und rannte los.
    Jetzt sah sie Kevin, der an der großen Eiche neben der Garage spielte.
    „Lauf, Kevin, lauf!”
    Er schaute auf, bemerkte zuerst ihren angstvollen Blick, dann Vincent, der hinter ihr her stolperte.
    Kevin fuhr herum und rannte in das Maisfeld. Erleichtert wandte sie sich zu Vincent um, wollte ihn aufhalten, damit ihr Sohn Zeit hatte, sich zu verstecken.
    Doch sie war zu langsam, und gerade als sie sich gedreht hatte, traf Vincents Faust sie am Kinn. Sterne tanzten vor ihren Augen, und der Schmerz schien ihren Kopf zu sprengen. Sie fiel auf den Erdboden, fühlte die trockenen Blätter an der Wange, roch den feuchten Boden, schmeckte Blut in ihrem Mund. Sie konnte die Arme und Beine nicht bewegen, obwohl sie

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