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Endlich geborgen

Endlich geborgen

Titel: Endlich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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nie die Kraft finden, gegen ihn zu kämpfen.
    Und das würde sie tun. Diesmal würde sie sich gegen ihn zur Wehr setzen. Das hatte sie schon entschieden, ehe er sie gefunden hatte, obwohl ihr das erst in diesem Augenblick bewusst wurde. Sie würde nicht mehr davonlaufen, sondern stark sein, nicht nur für sich und ihren Sohn, sondern auch für Gabriel. Ihre Liebe machte sie stärker, als sie je zuvor gewesen war.
    „Wie hast du uns gefunden?” stieß sie hervor und stellte überrascht fest, dass ihre Stimme fest klang.
    „Lass es mich so sagen: Du hast es sehr spannend gemacht.” Er lachte leise. „Bisher bin ich zu freundlich zu dir gewesen, Melissa. Du hast mich nicht ernst genommen. Diesmal wirst du das tun, glaub mir.”
    „Aber wie hast du uns gefunden?” fragte sie wieder, um Zeit zu gewinnen. Vielleicht würde Gabrie l ihnen zu Hilfe kommen, obwohl der Gedanke an seine Rückkehr sie auch entsetzte. Wie sollte sie weiterleben, wenn Vincent Gabriel etwas antat?
    Vincent runzelte ungeduldig die Stirn. „Nun, ich kann meine Geheimnisse nicht preisgeben. Sagen wir, der richtige Geldbetrag an die richtigen Leute, und die Sache ist erledigt. Es hat mich viel Zeit gekostet, Melissa.” Er kniff die Augen zusammen. „Und ich fürchte, auch dich wird es allerhand kosten. Du hast fünf Minuten, um deine Sachen zu packen. Ein Flugzeug steht für uns bereit.”
    Sie musste das allein erledigen, das begriff sie jetzt. Irgendwie musste sie diesen Mann überlisten.
    „Verschwinde von hier.” Woher sie den Mut nahm, wusste sie nicht. „Ich bin nicht mehr allein, Vincent. Ich habe hier Freunde. Sie werden nicht erlauben, dass du uns zurückbringst.”
    „Ach ja, deine Freunde.” Vincent nickte langsam. „Weißt du, es erstaunt mich, wie freundlich die Menschen in kleinen Städten sind, wie redselig. Ich weiß alles über deine Freunde, Melissa, Liebes. Du und die ser Kerl - wie war doch sein Name? Gabriel Sinclair?
    Einem hübschen kleinen Rotschopf drüben in der Kneipe zufolge, steht ihr euch ziemlich nahe. Normalerweise glaube ich nicht an solches Gerede, aber ich sah ihn heute Morgen hier wegfahren, und das Gerücht scheint zu stimmen.”
    Vincent lächelte kalt. „Ich habe auch gehört, dass seine Schwester dir sehr geholfen hat.
    Sie erwartet ihr erstes Kind. Eine so schwierige Zeit für eine Frau, nicht wahr?”
    Melanies Herz setzte einen Schlag lang aus. Ja, sie traute ihm zu, dass er Cara etwas Schreckliches antun könnte oder sonst jemandem, der sich ihm in den Weg stellte.
    Zorn erfasste sie. Nie zuvor hatte sie jemandem den Tod gewünscht, nicht einmal, als Vincent Paul in die Zange genommen und sie dann gezwungen hatte, zu Louise zurückzukehren. Aber Vincent wünschte sie jetzt den Tod, für alles, was er getan hatte.
    Der Zorn verlieh ihr eine Kraft, von der sie nicht geahnt hatte, dass sie sie besaß. Vincent kannte die Sinclairs nicht und auch nicht die Shawnessys, ahnte nicht, wie stark sie waren. Er hielt sich für unverletzbar, aber davon war er weit entfernt. Wenn er Cara bedrohte, ihr auch nur ein Haar krümmte, würde er dafür bestraft werden.
    Und tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie dasselbe für sie und Kevin tun würden. Sie hatten sie in ihre Familie aufgenommen, und sie würden sich um sie und ihren Sohn kümmern, als gehörten sie dazu.
    Und dann sah Melanie das Messer.
    Jetzt blickte sie wieder zu Vincent, und eine große Ruhe erfasste sie. Sie wusste, dass er diesmal nicht gewinnen würde. Sie lächelte und stellte erstaunt fest, dass ihre Beine sie quer durch die Küche trugen, bis sie neben ihm stand. Noch erstaunter war sie, dass sie fähig war, ihn zu berühren, ohne zurückzuzucken.
    Sie strich mit dem Finger über seinen Arm, spürte seine Muskeln. Er war stärker als sie und größer, aber das war egal. Sie fürchtete sich nicht mehr vor ihm und wollte sich von diesem Feigling nicht länger einschüchtern lassen.
    Melanies Stimmungsumschwung überraschte Vincent, so dass er nic ht einmal versuchte, Kevin aufzuhalten, der zu seiner Mutter lief. Ruhig nahm sie ihren Sohn in die Arme.
    „Kevin, nimm dein Spielzeug und geh nach draußen, während ich mit Vincent spreche.”
    Keinen Moment ließ Melanie ihn aus den Augen und hoffte, dass ihr Blick so verführerisch wirkte, wie sie es beabsichtigte. „Ich komme gleich nach.”
    Kevin sah Vincent misstrauisch an, dann blickte er wieder unsicher zu seiner Mutter.
    „Schon gut, Liebling.” Melanie strich ihrem Sohn über

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