Endlich ist Mommy wieder glücklich!
Fenster.“
Ihre Selbsterniedrigung machte ihn ärgerlich. „Du musst damit aufhören, dich selbst so runterzumachen! Wenn du nur sehen könntest, mit wem ich sonst tagtäglich im Klub arbeite – Menschen, deren Leben davon abhängt, dass sie große Mengen Gewicht verlieren. Und damit meine ich fünfzig, sechzig Kilo. Du hast ein Luxusproblem, meine Liebe.“
Sie wirkte zerknirscht. „Tut mir leid. Eine alte Gewohnheit …“
„Ich weiß“, gab er leiser zurück. „Und mir tut es auch leid. Ich wollte nicht so hart zu dir sein.“
„Kein Problem. Jemand muss mir ja mal die Meinung sagen.“
Als Kieran seine Sporttasche von draußen geholt hatte, fand er Erica vor dem Regal, auf dem die Fotos ihres Mannes standen. Ein gerahmtes Porträt hielt sie in der Hand.
Außer seinen Großeltern, die vor einigen Jahren gestorben waren, hatte Kieran noch nie einen Menschen verloren. Er konnte sich nicht vorstellen, wie sie all das bewältigt hatte. Oder doch: indem sie nie ihren Sinn für Humor verloren hatte. Sein Ausbruch von vorhin tat ihm jetzt noch mehr leid.
Leise stellte er die Tasche ab und trat hinter sie. „Es muss schwer sein mit all diesen Erinnerungen.“
Zaghaft lächelnd drehte sie sich um. „Manchmal ist es auch tröstlich. Jeff hat mir immer dasselbe gesagt wie du gerade, ich solle nicht immer so streng mit mir sein.“
Sie würde bestimmt eine Weile brauchen, das zu verinnerlichen. Aber er würde geduldig mit ihr sein. „Also dann. Bist du bereit?“
„Und wie! Womit fangen wir an?“
Kieran hatte sich eine ganze Reihe von Übungen für sie ausgedacht, und sie führte sie alle mustergültig aus, ohne sich einmal zu beklagen. Sogar die gefährlichen Sit-ups, die sie beim letzten Mal in Schwierigkeiten gebracht hatten. Diesmal behielt Kieran seine Hände bei sich und dirigierte Erica nur mit der Stimme.
„So, und jetzt noch eine letzte Übung, dann sind wir fertig für heute“, sagte er schließlich.
Erica stand auf und zupfte ihr T-Shirt zurecht. „Lass mich raten. Soll ich die Couch stemmen?“
„Nein. Leg die Hände auf meine Brust und versuche, mich nach hinten zu drücken.“ Sein Lächeln war ansteckend.
„Wieso? Das sagst du bestimmt zu allen Frauen.“
„Mach es einfach, okay?“
Erica schlug die Hacken zusammen und salutierte. „Jawohl, Sir.“
Er ballte die Fäuste vor der Brust. „Umfass meine Hände, stemm dich gegen mich und gib keinen Zentimeter nach.“
„Na klar. Warum gehen wir nicht raus, und ich schiebe deinen Porsche eine Runde um den Block?“
„Das machen wir nächste Woche. Und wenn du nicht endlich anfängst, bleibt dir dazwischen keine Pause.“
„Na schön, aber erwarte nicht zu viel.“
Als sie ihm tatsächlich nur minimalen Widerstand leistete, verstärkte er den Druck. „Fester“, forderte er. „Streng dich an.“
„Mach ich ja.“
„Stärker. Benutz deine Beine.“
Stöhnend verlagerte sie ihr Gewicht und versuchte es noch einmal, und er feuerte sie weiter an.
„Stärker, los! Lass mir keinen Raum! Stell dir vor, du wehrst mich ab, weil dein Leben davon abhängt.“
Überraschenderweise hielt Erica plötzlich inne, richtete sich auf und küsste ihn auf den Mund, bevor er ein weiteres Wort sagen konnte. Dank ihrer wunderbaren Lippen und ihrer verführerischen Leidenschaft lösten sich seine ganzen schönen Vorsätze sofort in Luft auf. Sie küsste ihn ohne Zurückhaltung und nahm ihm damit das letzte bisschen Selbstbeherrschung.
Natürlich hätte er sie nicht in die Arme nehmen sollen, aber er tat es trotzdem. Hätte den Kuss nicht erwidern sollen, was er aber ebenfalls machte. Und wenn er jetzt nicht sofort aufhörte, lief er Gefahr, direkt jetzt und hier mit ihr auf dem Sofa zu landen, wo alles Mögliche passieren konnte. Und würde. Doch bevor er den letzten Rest Vernunft verlor, beendete Erica den Kuss ebenso unvermittelt, wie sie ihn begonnen hatte, und trat einen Schritt zurück.
Sie wirkte ebenso überrascht, wie er sich fühlte.
„Was war das denn?“, fragte er. Seine Stimme klang belegt.
Sie zuckte die Achseln. „Ich konnte dir nicht widerstehen. Oder vielleicht wollte ich dich auch nur zum Schweigen bringen.“
„Hat funktioniert.“
„Ja, und sogar ganz hervorragend.“
Verdammt, sollte er ihr jetzt böse sein oder ihr danken? „Du hättest mich auch einfach bitten können, den Mund zu halten.“
„Oh. Daran habe ich gar nicht gedacht.“
Ihr Lächeln war hinreißend. Offenbar ahnte sie gar nicht, was
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