Endlich ist Mommy wieder glücklich!
hinzu.
Als sie sich zu ihm umdrehte, sah sie, dass er die kaputte Glühbirne aus der Lampe über der Spüle herausdrehte.
„Hast du eine Neue?“, fragte er.
„Ja, hier in der Speisekammer. Aber leider ganz oben …“
Er trat hinter sie und kam ihr dabei so nah, dass sie den Atem anhielt. Als er den Arm ausstreckte und lässig nach der Schachtel auf dem obersten Regalbrett griff, streifte er ihren Rücken, was bei ihr eine wohlige Gänsehaut verursachte.
„Danke“, murmelte sie, packte die letzten Einkäufe weg und folgte ihm in die Küche.
Wie sie allerdings ein genießbares Mahl zubereiten sollte, während er in ihrer Küche stand, war ihr ein Rätsel. Zum Glück wollte er ja mit Stormy Softball üben.
Während Kieran die Glühbirne auswechselte, suchte Erica die Essenszutaten zusammen und schaffte es dank höchster Konzentration, nichts zu verschütten oder fallen zu lassen.
„Wie viele Klientinnen hast du schon geküsst?“, platzte sie heraus, schaute sich dann schnell nach ihm um. Doch er schien nicht beleidigt zu sein.
„Ganz ehrlich?“, fragte er.
Sie richtete sich auf und lehnte sich an den noch kalten Herd. „Ja, sonst bräuchte ich ja nicht zu fragen.“
Sein Blick war ernst und aufrichtig. „Keine.“
Unwillkürlich umfasste sie die Form fester. „Keine Einzige?“
„Nein. Ich habe mich immer an meine eigenen Regeln gehalten.“
Unglaublich. „Und wieso hast du sie gerade bei mir gebrochen?“
„Ich wollte nicht mehr ausgelacht werden, und ich wusste nicht, wie ich dich sonst zum Schweigen bringen sollte.“ Sein Lächeln war atemberaubend, sonst wäre sie vielleicht beleidigt gewesen.
„Auch eine Methode.“
Kieran wollte noch etwas hinzufügen, räusperte sich dann aber. „Wir haben Gesellschaft.“
Stormy war hereingekommen und ließ sich am Esstisch nieder, um ihre neuen Turnschuhe zuzubinden. Hoffentlich hatte sie nicht schon länger an der Tür gestanden und zugehört.
„Fertig?“, fragte Kieran.
„Klar. Wo üben wir?“
„Am besten im Garten“, warf Erica ein. „Der ist ja eingezäunt.“
Kieran nickte. „Dann treffen wir uns da, ich hole nur noch schnell den Handschuh und den Ball.“
Während Stormy sofort durch die Hintertür nach draußen rannte, kam Kieran kurz darauf mit Ball und Handschuh wieder in die Küche und blieb noch einmal stehen.
„Ich war übrigens vorhin nicht ganz ehrlich“, bemerkte er.
„Ach ja? Wobei denn?“
„Was den Kuss angeht. Ich habe dich geküsst, weil du so verdammt sexy aussiehst, wenn du lachst und deine süßen Grübchen zeigst. Also mach das bitte nicht wieder.“
Sexy? Er fand sie sexy? Das war ja mal was ganz Neues. „Na gut … Ich werde mir Mühe geben, in deiner Gegenwart nicht mehr zu lachen, aber versprechen kann ich es nicht.“
„Das ist ja schon mal etwas.“ Damit folgte er Stormy nach draußen.
Während sie das Essen zubereitete, hätte Erica am liebsten gesungen. Oder laut gelacht. Oder beides. Sie hatte glänzende Laune und sah Kieran und Stormy mit Vergnügen durchs Küchenfenster zu. Stormy warf den Ball mit großer Zielsicherheit und so viel Eifer, wie sie ihn selten bei ihrer Tochter gesehen hatte. Und Kieran nahm bei seinen Würfen große Rücksicht und achtete darauf, Stormy nicht zu treffen. Beide hatten ganz offensichtlich viel Spaß.
Aber Kieran würde nicht immer da sein, um mit Stormy das Werfen zu üben. Irgendwann würde sie von ihm Abschied nehmen müssen. Aber bis dahin sollte sie die Zeit mit ihm ruhig genießen – so wie Erica es auch tat.
Nach dem Essen sah Kieran Erica und Stormy zu, wie sie gemeinsam die Spülmaschine einräumten. Obwohl er kein Fischfan war, hatte er das Abendessen sehr genossen. Erica und Stormy verstanden sich gut, auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren, und er hatte ihrem warmherzigen, oft witzigen Austausch gern zugehört.
Eigentlich war er ja nur aus zwei Gründen hier: um mit Stormy Softball zu üben und um Ericas Fitnesstraining zu gestalten. Leider hatte er in den letzten zwei Tagen darüber ganz eigene Vorstellungen entwickelt – nicht zuletzt wegen der Bemerkungen seines Bruders.
Es ließ sich nun mal nicht abstreiten: Er fühlte sich zu Erica hingezogen – vom ersten Moment an. Doch wie er damit umging, hatte er selbst in der Hand.
„Zeit für unser Work-out“, bemerkte er nach einem Blick auf die Uhr. „Seid ihr so weit?“
Erica kam an den Tisch zurück und setzte sich. „In fünf Minuten.“
„Kann ich zuschauen?“,
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