Endlich nur noch Liebe
und lächelte belustigt, weil sie zerzaust aussah und unter dem Bademantel nichts anhatte. "Es tut mir Leid, dass ich dich bitten muss, dich zu beeilen. Aber ich möchte nach Möglichkeit um die Mittagszeit herum zu Hause sein. " Er küsste sie flüchtig auf die Lippen.
"Es ist Montagmorgen, und die kurzen Flitterwochen sind vorüber." Kelly seufzte dramatisch und blickte ihn strahlend an.
"Keine Sorge", antwortete er. "Wir machen richtige Flitterwochen und fliegen, wohin du willst, beispielsweise auf die Malediven oder in die Karibik, sobald unser Kind auf der Welt ist. Das verspreche ich dir." Er küsste sie auf die Lippen. "Iss jetzt, dann kannst du dich anziehen und packen." Er drehte sich um und verließ den Raum.
Nachdem sie Kaffee getrunken, etwas gegessen und gepackt hatte, war sie
innerhalb weniger Minuten angezogen. Sie trug eine hellgraue Hose und einen blauen Pullover aus weicher Wolle, dazu elegante, aber bequeme schwarze
Schuhe.
"Bist du so weit?" Gianfranco kam wieder herein und legte ihr den Arm um die Taille.
"Ja." Kelly blickte ihn ängstlich an. "Hoffentlich mag deine Mutter mich..."
"Du machst dir zu viele Gedanken", neckte er sie und küsste sie wieder. "Ich bete dich geradezu an, deshalb wird meine Mutter dich mögen", erklärte er arrogant, ehe er ihren Koffer hochhob. "Komm."
Seine Bemerkung beruhigte Kelly keineswegs. Der gesunde Menschenverstand
sagte ihr, dass keine Mutter sich darüber freute, nicht an der Hochzeit des einzigen Sohnes teilzunehmen und dann auch noch mit einer schwangeren Frau konfrontiert zu werden. In ihr stiegen Zweifel auf. War es richtig gewesen, Gianfranco zu heiraten?
Als Gianfranco den Sportwagen auf dem großen Platz vor dem beeindruckenden Familiensitz anhielt, betrachtete Kelly besorgt den Eingang mit den Säulen. Das Unvermeidliche ließ sich nicht länger hinausschieben. Sie würde seiner Mutter vorgestellt werden.
"Willkommen in der Casa Maldini." Er hielt ihr die Tür auf und wies mit der Hand auf das riesige Gebäude. Dann half er ihr beim Aussteigen.
„Was für ein Haus", sagte sie leise. Das zweigeschossige Haus war in der Form eines Rechtecks gebaut und an einer Seite offen. Die ockerfarbenen Mauern glänzten in der Wintersonne golden, und es wirkte auf Kelly geradezu
erdrückend.
„Ja. Das Land darum herum gehört uns schon seit vielen Generationen. Die
Maldinis sind eine alte und respektierte Familie", stellte er fest. Er führte Kelly auf die schwere Doppeltür zu, die plötzlich von einem weißhaarigen Mann
geöffnet wurde.
Er wurde Kelly als Aldo, der Butler, vorgestellt. Maria, seine Frau, arbeitete hier als Köchin. Es gab noch sechs andere Hausangestellte, deren Namen Kelly kaum verstand. Schließlich wurde ihr Anna, eine sehr junge Frau, die Kelly scheu anlächelte, als ihre persönliche Assistentin vorgestellt.
Und dann kam seine Mutter ihnen in der Eingangshalle entgegen. Sie begrüßte ihren Sohn mit einem Kuss auf die Wange, Kelly hingegen weniger freundlich.
"Es tut mir Leid, dass ich nicht an eurer Hochzeit teilnehmen konnte. Aber ihr habt ja in aller Eile und sehr überraschend geheiratet." Sie ließ den Blick über Kellys Bauch gleiten. "Willkommen, Kelly." Sie reichte ihr die perfekt manikürte rechte Hand.
"Danke." Kelly nahm die Hand und hoffte, dass sie alles richtig machte.
Gianfrancos Mutter, die vielen Angestellten und das große Haus schüchterten sie ein.
Fünf Minuten später saß Kelly auf einem etwas unbequemen Sofa und sah sich beeindruckt um. Es gab nur antike Möbel, und der Kamin aus Marmor war ein wahres Meisterwerk. Am meisten beeindruckte sie die bemalte Decke. Männer und Frauen lagen leicht bekleidet da und waren mit Blumen und Reben
geschmückt.
"Kelly, was möchtest du trinken?"
Sie blickte Gianfranco an. Er stand am Kamin und hielt ein Kristallglas in der Hand, das zur Hälfte mit Whisky gefüllt war. "Alkohol kommt für dich ja nicht infrage. Möchtest du Kaffee oder Obstsaft?"
"Lieber einen Tee", erwiderte sie.
"Das ist typisch für eine Engländerin." Gianfrancos Mutter lachte auf.
"Wahrscheinlich wird dir unsere Lebensweise fremd vorkommen."
Gianfranco redete kurz mit Aldo, der neben ihm stand, dann wandte er sich an seine Mutter. "Unsinn, Mutter. Mit deiner Hilfe wird Kelly sich rasch an alles gewöhnen." Die beiden wechselten verständnisvolle Blicke.
Sekundenlang fühlte Kelly sich ausgeschlossen. Was sollte sie von ihrer
vornehmen und eleganten Schwiegermutter
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