Endlich werd ich dich erobern!
und erklärte: "Dank Quentin habe ich einen Leibwächter, wie ihr wisst. Ich bin vorsichtig."
"Connor sagte, dass du ohne ihn das Haus verlassen hast, als auf dich geschossen wurde", hob ihr Vater missbilligend hervor.
Rafferty, du elender Verräter! Was hatte er ihren Eltern sonst noch gesteckt? Es fehlte gerade noch, dass er den Grund ihrer unnötigen Einkäufe ausgeplaudert hatte. Damit wäre ihre Blamage komplett. Laut sagte sie: "Connor redet viel in letzter Zeit." Sie wandte sich Quentin zu, der zu ihnen schlenderte, da Liz gerade mit einem anderen Gast sprach. "Was hat Connor sonst noch gesagt, Quentin?"
Er hob in einer beschwichtigenden Geste beide Hände. "He, er versucht nur zu helfen."
"Ich dachte, seine Aufgabe sei die eines Bodyguards, aber wie mir scheint, spioniert er nebenbei auch noch für meine Familie."
"Also wirklich, Allison!"
"Du hättest mich warnen sollen, Quentin. Wenn ich gewusst hätte, dass er dir und dem Rest der Familie alles brühwarm erzählt, was in meinem Leben passiert, hätte ich ihm wenigstens etwas Skandalöses zu erzählen gegeben. Ihr wisst schon: wilde Partys, Tanzen auf dem Tisch, männliche Stripper …"
"Nur damit du klar siehst: Connor Informationen zu entlocken ist etwa so leicht, wie eine Auster mit bloßen Händen zu knacken", entgegnete Quentin trocken.
"Ach, komm schon", erwiderte Allison skeptisch. "Willst du leugnen, dass er es letzte Woche nicht erwarten konnte, dich über die Schießerei zu informieren? Du warst schon im Bilde, ehe ich überhaupt Zeit hatte, den Telefonhörer abzuheben."
Stirnrunzelnd erwiderte Quentin: "Doch nur, weil ich ihn angerufen habe und wissen wollte, was zum Geier am Abend vorher los war. Ich erhielt einen Anruf der Polizei, und man teilte mir mit, man werde alles tun, die Klatschpresse wegen der Schießerei in Schach zu halten. Übrigens ein netter Nebeneffekt, wenn man bei Wohltätigkeitsveranstaltungen der Polizei als großzügiger Spender auftritt. Die oberen Ränge erinnern sich an dich, falls deine kleine Schwester in eine Schießerei verwickelt wird." Quentin machte eine Pause und sah sie bedeutungsvoll an. "Und natürlich habe ich dann nachgefragt: Was für eine Schießerei denn?"
"Ich wollte dich anrufen", erklärte Allison und erkannte, wie sehr das nach einer Rechtfertigung klang. In Wahrheit hatte sie sich nicht gerade danach gedrängt, Quentin oder ein anderes Familienmitglied zu informieren. Sie kannte ihre Familie gut genug, um einzuschätzen, dass die Reaktionen auf den Zwischenfall vom Parkplatz irgendwo zwischen heftiger Sorge und Panik liegen würden. Und sie hatte sich nicht geirrt.
"Nach dem Telefonat mit der Polizei", fuhr Quentin fort, "habe ich dann Connor angerufen."
"Wolltest du nicht eher sagen: verhört?" fragte sie verärgert. "Warum hast du dich nicht zuerst an mich gewandt?"
Quentin erklärte geduldig: "Wenn ich die Wahl zwischen euch beiden habe, weiß ich, dass meine Chancen auf eine vernünftige, umfassende Auskunft bei Connor besser stehen."
"Willst du mir unterstellen, dass ich lüge?"
"Sagen wir mal, du beherrschst die Kunst der Unterlassung", erwiderte er diplomatisch.
"Ach ja?" entgegnete Allison spitz.
"Ob du es glaubst oder nicht, ich musste Connor überreden und sogar drohen, ehe er mir etwas über den Vorfall erzählt hat", fügte Quentin hinzu. "Als Erstes hat er mir gesagt, ich solle dich anrufen. Ich glaube, er hat mir dann überhaupt nur Auskunft gegeben, weil ich von der Polizei schon mehr oder weniger wusste, was passiert war."
Sollte es wahr sein, dass Connor nicht gleich mit der Neuigkeit zu ihrem Bruder gerannt war?
"Ich muss sagen, was Quentin da über Connor berichtet, kann ich nur bestätigen", warf ihre Mutter ein. "Connor hat nur sehr zögerlich Auskunft über die Schießerei gegeben, als dein Vater und ich uns danach erkundigt haben. Ich hatte den Eindruck, dass er uns unnötige Sorgen ersparen wollte."
"Und im Übrigen", fügte ihr Vater hinzu, "haben wir nicht durch Connor von dem Drohbrief erfahren, sondern von der Polizei, die es in dem Telefonat mit Quentin erwähnt hatte."
Schuldbewusst sah Allison sich im Saal nach Connor um, und ihre Blicke begegneten sich. Da seine Miene Unschlüssigkeit verriet, ob er zu ihr kommen sollte, schüttelte sie kaum merklich den Kopf, weil sie keine Unterstützung brauchte.
Offenbar musste sie bei Connor Abbitte leisten – zumindest für die Schlussfolgerung, dass er ihre Familie eiligst mit allen Fakten über die
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