Endlich zu Hause - Endlich bei dir
nicht die beste ist."
„Brad scheint sich über Jimbo zu ärgern."
„Das sollte er auch. Warum lässt du zu, dass dein Bruder mit diesem Kerl herumhängt?"
„Sie sind seit Jahren befreundet. Jimbos Eltern sind geschie den, und sein Vater ist fort.
Dadurch haben die Jungen etwas gemeinsam. Jimbo lebt jetzt bei seiner Großmutter, während seine Mutter versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen. Eigentlich ist er kein schlechter Junge ... nur zornig und verletzt."
„Man kann nicht alles entschuldigen, Sharon. Jemand muss ihm klarmachen, dass das, was er tut, Konsequenzen hat."
Sharon fragte sich, ob sie jetzt über Jimbo sprachen oder über Brad. „Was hast du zu den beiden gesagt?"
„Nur dass ich nicht mehr viel tolerieren werde. Und dass sie sich von meinem Wagen fern halten sollen."
„Glaubst du immer noch, dass Brad das war?"
„Wenn ja, hat sein Kumpel ihn dazu ermutigt. Dein Bruder scheint mir eher ein Mitläufer zu sein als ein Anführer. Er muss aufpassen, dass er nicht jemandem ins Gefängnis folgt."
Sharon hob das Kinn. „Danke für den Rat, Mac, aber er ist nicht so schwach, wie du glaubst."
„Ich habe nie behauptet, er wäre schwach. Er soll nur darauf achten, dass er keine Probleme kriegt."
„Ich werde ihm helfen. Er braucht Unterstützung, keine Drohungen."
„Teenager brauchen manchmal beides."
„Ich bin sicher, du meinst es gut, Mac, aber Leuten, die keine Kinder haben, scheint es immer sehr leicht zu fallen, anderen zu erklären, wie man sie aufziehen sollte."
Daraufhin herrschte angespanntes Schweigen, und Sharon wurde klar, dass sie wohl einen wunden Punkt erwischt hatte. Jetzt atmete sie tief ein. „Mac, ich ..."
„Entschuldige dich nicht", unterbrach er sie. „Du kannst alles zu mir sagen. Ich erwarte keine höfliche Konversation von dir."
„Was erwartest du denn von mir, Mac?"
Er zögerte wieder kurz. „Diese Frage kann ich im Moment nicht beantworten."
„Okay." Sharon sagt e sich, dass es dumm war, enttäuscht zu sein.
Mac schmunzelte. „Du bist damit zufrieden? Du willst nicht, dass ich anfange, Gedichte aufzusagen oder dir den Mond und die Sterne zu versprechen?"
„Du sollst nur ehrlich sein."
Mac räusperte sich. „Ich versuche es."
Sharon wusste, dass es Dinge gab, die er ihr bisher verschwiegen hatte, aber sie kannten sich ja auch erst ein paar Wochen. Im Moment mussten sie einander einfach vertrauen. Ihr war schmerzhaft bewusst, dass sie ein großes Risiko eingegangen war.
„Vielleicht wäre es besser, wenn ich morgen nicht kommen würde", meinte er nun. „Du weißt, dass uns alle beobachten werden. Und dein Bruder würde die Party mehr genießen, wenn ich nicht da wäre."
„Nein, ich will, dass du kommst. Brad wird schon über seine Abneigung hinwegkommen."
„Du glaubst, das ist nur eine Angelegenheit von Testosteron, was?" Das amüsierte Mac.
Sie lächelte. „Ganz so hatte ich es nicht gesehen, aber es ist möglich, oder?"
„Tatsächlich ist es genau so", gab er überraschenderweise zu. „Ein neuer Mann ist in der Stadt, und die jungen Kerle sind alle damit beschäftigt, ihr Territorium zu kennzeichnen."
Sharon lachte. „So hätte ich es nicht ausgedrückt."
„Weil du kein Mann bist." Er klang jetzt richtig fröhlich.
„Also, wirst du morgen da sein? " fragte sie.
„Wenn du meinst, dass du weißt, was du tust."
„Da bin ich sicher. Ich will, dass du kommst."
„Und ich will dich ... egal, wo."
Sie errötete. „Mac ..."
„Hast du nicht gesagt, ich soll ehrlich sein? Bis morgen, Sha ron", fügte er hinzu, ohne ihr eine Chance zu geben, darauf zu antworten.
Dann legte er auf.
Sharon dachte daran, gleich mit Brad zu reden. Aber etwas hielt sie zurück, genau wie beim Dinner. Sie fühlte sich total überfordert. Und heute wollte sie sich sowieso nic ht damit beschäftigen. Ihr gesamtes Leben hatte sich verändert, und sie brauchte Zeit, um das zu verarbeiten.
Als Mac in der Einfahrt der Davenports parkte, war er überzeugt, dass das ein Fehler war.
Seine Beziehung zu Sharon war kompliziert genug, wenn sie allein waren. Außerdem mochte er Partys sowieso nicht. Was zur Hölle tat er also hier?
Okay, das wusste er. Er wollte mehr über die McBrides erfahren. Aber hauptsächlich war er wegen Sharon gekommen.
Nun entdeckte er Trents alten Pick-up hinter sich. Trent stieg aus. „Hallo, Mac. Erinnern Sie sich an meine Verlobte, Annie Stewart?"
„Natürlich. Nett, Sie wiederzusehen, Miss Stewart."
Sie lächelte.
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