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Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Felsen aus Feldern herauszusprengen, dazu ein Dutzend Zünder. Ich nahm sie ebenfalls mit, obwohl ihr Wert beim Bäumefällen für das Floß eher zweifelhaft schien.
    Daneben befanden sich bei diesem Stapel für den nächsten Flug nach Osten noch zwei Medsets und ein Wasserfilter von der Größe einer Flasche.
    Ich trug den EM-Fluggürtel mit hinaus, aber mit seinem Harnisch und dem Energietornister war das Ding klobig. Ich lehnte es dennoch gegen meinen Rucksack, weil ich dachte, dass wir es brauchen könnten. Die Flinte Kaliber 16 hatte ich auch an den Rucksack gelehnt, die der Androide bei seinem Flug nach Osten nicht mitgenommen hatte. Daneben standen drei Schachteln Munition. Außerdem bestand ich darauf, die Flechettepistole mitzunehmen, aber sowohl Aenea wie auch A. Bettik weigerten sich, das Ding zu tragen.
    An meinem Gürtel befanden sich das Halfter mit der geladenen 45er, eine Tasche für einen altmodischen Magnetkompass, den wir im Spind gefunden hatten, mein zusammengeklapptes Nachtsichtglas und ein normales Fernglas, eine Wasserflasche und zwei Ersatzmagazine für das Plasmagewehr. »Jetzt können die Veloziraptoren kommen!«, murmelte ich, während ich Inventur machte.
    »Was?«, sagte Aenea und sah vom Packen auf.
    »Nichts.«
    Aenea hatte ihre Sachen fein säuberlich in ihrer neuen Tasche verstaut, als A. Bettik auf dem Sand landete. In die zweite Umhängetasche hatte sie die wenigen persönlichen Besitztümer des Androiden verpackt.
    Ein Lager abzubrechen hat mir immer Spaß gemacht, mehr noch, als es einzurichten. Ich glaube, mir gefällt die Ordnung, wenn man alles an seinem Platz verstaut.
    »Was haben wir vergessen?«, sagte ich zu den beiden anderen, als wir auf dem schmalen Uferstreifen standen und die Taschen und Waffen betrachteten.
    »Mich«, sagte das Schiff über das Komlogarmband. Die Stimme des Raumschiffs hörte sich ein bisschen wehleidig an.
    Aenea ging durch den Sand und berührte die gekrümmte Hülle des gestrandeten Schiffs. »Wie geht es dir?«
    »Ich habe mit den Reparaturen begonnen, M. Aenea«, sagte es. »Danke der Nachfrage.«
    »Rechnest du immer noch mit sechs Monaten für die
    Reparaturarbeiten?«, fragte ich. Die letzten Wolken verschwanden am Himmel, der wieder seine hellblaue Farbe annahm. Grüne und weiße Farnwedel bewegten sich davor.
    »Etwa sechs Standardmonate«, sagte das Schiff. »Das gilt natürlich nur für meinen externen und internen Zustand. Ich verfüge nicht über Makromanipulatoren, um Ihre beschädigten Flugräder zu reparieren.«
    »Das macht nichts«, sagte Aenea. »Wir lassen alles zurück. Die reparieren wir, wenn wir uns wieder sehen.«
    »Wann wird das sein?«, fragte das Schiff. Seine Stimme, die aus dem Komlog tönte, klang kleinlauter als gewöhnlich.
    Das Mädchen sah A. Bettik und mich an. Keiner von uns sprach.
    Schließlich sagte Aenea: »Wir werden deine Dienste wieder brauchen, Schiff. Kannst du dich hier Monate... oder Jahre... verstecken, während du deine Reparaturen durchführst, und warten?«
    »Ja«, sagte das Schiff. »Würde das Flussbett genügen?«
    Ich betrachtete die gewaltige graue Masse des Schiffs, die aus dem Wasser ragte. Der Fluss war an dieser Stelle breit, und wahrscheinlich tief, aber der Gedanke, dass sich das verwundete Schiff dort verkroch, kam mir seltsam vor. »Wirst du nicht... lecken?«, fragte ich.
    »M. Endymion«, sagte das Schiff in diesem Tonfall, bei dem ich mir immer vorstellte, es benähme sich anmaßend, »ich bin ein interstellares Raumschiff, kann Galaxien durchqueren und problemlos in der Außenhülle eines roten Riesen existieren. Ich werde kaum – wie Sie sich ausdrücken –
    lecken, weil ich einige Jahre in H2O untertauchen muss.«
    »Entschuldigung«, sagte ich, und dann – weil ich dem Schiff mit seiner Zurechtweisung nicht das letzte Wort lassen wollte – »Vergiss nicht, die Luftschleuse zu schließen, wenn du untertauchst.«
    Das Schiff verzichtete auf einen Kommentar. »Wenn wir zurückkehren«, sagte das Mädchen, »werden wir dich rufen können?«
    »Benützen Sie den Komlogkanal oder die Frequenz neunzig Komma eins auf dem allgemeinen Band«, sagte das Schiff. »Ich werde einen Käfersuchfühler über der Wasseroberfläche halten, um Ihren Ruf zu empfangen.«
    »Käfersuchfühler«, sagte A. Bettik nachdenklich. »Was für ein reizender Ausdruck.«
    »Bedauerlicherweise erinnere ich mich nicht an die Herkunft dieser Bezeichnung«, sagte das Schiff. »Mein Gedächtnis ist nicht, was

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