Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons

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es einmal war.«
    »Macht nichts«, sagte Aenea und tätschelte die Hülle. »Du hast uns gute Dienste geleistet. Jetzt werd du mal wieder gesund... Wir wollen, dass du in Bestforrn bist, wenn wir zurückkehren.«
    »Ja, M. Aenea. Ich werde Kontakt halten und Ihr Vorankommen überwachen, bis Sie durch das nächste Farcasterportal gehen.«
    A. Bettik und Aenea setzten sich auf die Matte; ihre Rucksäcke und der Rest unserer Ausrüstung beanspruchten den restlichen Platz. Ich zog den unhandlichen Fluggürtel an. Das bedeutete, dass ich meinen eigenen Rucksack mit einer Schlaufe über der Schulter vor der Brust und das Gewehr in der freien Hand tragen musste, aber es ging ganz gut. Ich wusste nur aus Büchern, wie man das Ding bediente – auf Hyperion waren EM-Gürtel nutzlos –, aber die Bedienungselemente waren einfach und intuitiv.
    Die Energieanzeige stand auf voller Ladung, daher ging ich nicht davon aus, dass ich während dieses kurzen Ausflugs in den Fluss stürzen würde.
    Die Matte schwebte etwa zehn Meter über dem Fluss, als ich den Startknopf drückte, in die Luft schoss, fast eine Gymnosperme abrasierte, das Gleichgewicht wiedererlangte, in die Höhe flog und neben ihnen schwebte. Es war nicht so angenehm, in diesem gepolsterten Harnisch zu hängen, wie auf einem fliegenden Teppich zu sitzen, aber das Hochgefühl des Fliegens war noch stärker. Ich hielt den Steuerknüppel in der Hand, zeigte ihnen den nach oben ausgestreckten Daumen, und dann flogen wir nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen.
    Es lagen nicht mehr viele sandige Uferabschnitte zwischen dem Schiff und dem Wasserfall, aber unmittelbar unterhalb des Wasserfalls befand sich eine günstige Stelle an der Südseite des Flusses, wo er sich gleich nach den Stromschnellen zu einem trägen Teich verbreiterte, und dort hatte A. Bettik unsere Campingausrüstung und die erste Fuhre Material ausgepackt. Der Wasserfall machte einen gewaltigen Lärm, während wir die letzten kleinen Kisten aufeinander stapelten. Ich nahm die Axt zur Hand und betrachtete die nächstgelegenen Gymnospermen.
    »Ich habe mir Gedanken gemacht«, sagte A. Bettik so leise, dass ich ihn über den Lärm des Wasserfalls hinweg kaum hören konnte.
    Ich verharrte mit der Axt auf der Schulter. Es war sehr heiß in der Sonne, das Hemd klebte mir bereits am Körper.
    »Der Tethys sollte eine Vergnügungsreise darstellen«, fuhr er fort. »Ich frage mich, wie die Vergnügungsreisenden damit fertig wurden.« Er zeigte mit einem blauen Finger auf die donnernden Fälle.
    »Ich weiß«, sagte Aenea. »Daran habe ich auch schon gedacht. Damals hatten sie Schwebebarken, aber nicht alle, die auf dem Tethys fuhren, dürften in einer gesessen haben. Es wäre peinlich gewesen, eine romantische Bootsfahrt machen zu wollen und dann mit seiner Liebsten in das hier hineinzugeraten.«
    Ich stand da, betrachtete die regenbogenfarbene Gischt des Wasserfalls und fragte mich, ob ich tatsächlich so intelligent war, wie ich oft annahm.
    Mir war das nicht eingefallen. »Der Tethys wurde fast dreihundert Standardjahre nicht mehr benutzt«, sagte ich. »Vielleicht sind die Wasserfälle neu.«
    »Möglich«, sagte A. Bettik, »aber ich bezweifle es. Diese Fälle scheinen durch eine tektonische Verwerfung entstanden zu sein, die viele Meilen nördlich und südlich durch den Dschungel verläuft – sehen Sie den Höhenunterschied da? Und sie erodieren schon lange Zeit. Sehen Sie die Größe der Felsblöcke in den Stromschnellen? Ich würde sagen, die sind schon so lange hier, wie der Fluss fließt.«
    »Und davon steht nichts in Ihrem Tethys-Reiseführer?«, fragte ich.
    »Nein«, sagte der Androide und hielt das Buch hoch. Aenea nahm es.
    »Vielleicht sind wir gar nicht auf dem Tethys«, sagte ich. Die anderen starrten mich an. »Das Schiff konnte keine Sternenpeilung durchführen«, fuhr ich fort, »aber wenn das nun eine Welt ist, die gar nicht zur ursprünglichen Rundreise auf dem Tethys gehörte?«
    Aenea nickte. »Auch daran habe ich schon gedacht. Die Portale sind dieselben wie die anderen auf den heutigen Überresten des Tethys, aber wer kann sagen, ob der TechnoCore nicht noch andere Portale hatte...
    andere durch Farcaster verbundene Flüsse?«
    Ich stemmte die Klinge der Axt auf den Boden und stützte mich auf den Stiel. »In dem Fall stecken wir in Schwierigkeiten«, sagte ich. »Du wirst deinen Architekten niemals finden und wir nicht unseren Weg zurück zum Schiff und nach Hause.«
    Aenea