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Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Meeresbodenbewohner sich an ewige Dunkelheit und schreckliche Druckverhältnisse angepasst haben.
    Vielleicht, denkt er, verstehen die Ousters etwas von der Zukunft der Menschheit, das wir im Pax nur verleugnet haben.
    Häresie. De Soya schüttelt solche Gedanken ab und sieht seinen jungen Verbindungsoffizier an. »Wir werden bald wissen, was es ist«, sagt er. »Sie bringen die Funde binnen einer Stunde nach oben.«
    Vier Tage nach seiner Abreise kehrt Gregorius zurück. Er ist tot. Die Raphael sendet ihr trauriges Signal, ein Kriegsschiff führt zwanzig Lichtminuten entfernt das Rendezvousmanöver durch, und der Leichnam des Sergeanten wird geholt und in eine Auferstehungskapelle in St. Thérèse gebracht. De Soya wartet nicht auf die Auferstehung des Mannes. Er befiehlt, dass die Kuriertasche unverzüglich zu ihm gebracht wird.
    Anhand der Aufzeichnungen des Pax auf Hyperion konnte die DNS-Probe von der Hawking-Matte eindeutig identifiziert werden, ebenso das Fragment des Fingerabdrucks auf der Tasse. Beide gehören zum selben Mann: Raul Endymion, geboren A. D. 3099 auf dem Planeten Hyperion, nicht getauft; Eintritt in die Heimatgarde Hyperions im Thomasmonat des Jahres A. D. 3115, kämpfte während des Ursus-Aufstands beim 23.
    Mechanisierten Infanterieregiment – drei Auszeichnungen für Tapferkeit, darunter eine, weil er einen Kameraden unter Beschuss gerettet hat –, acht Standardmonate in Fort Benjing in der Region Südschnabel des Kontinents Aquila stationiert, diente den Rest seiner Zeit in der Station 9 des Flusses Kans auf Dschungelpatrouille wegen terroristischer Rebellenaktivitäten gegen die Fiberplastikplantagen. Letzter Dienstgrad: Sergeant. Ausgemustert (ehrenhafte Entlassung) am 15. Lenzmonat 3119, Verbleib unbekannt bis vor zehn Standardmonaten, dem 23. Aszensionsmonat 3126, als er festgenommen, angeklagt und in Port Romance (Kontinent Aquila) verurteilt wurde, weil er einen M. Dabil Herrig ermordet hatte, einen Auferstehungschristen von Renaissance Vector. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass sich Raul Endymion weigerte, das Kreuz zu akzeptieren, und eine Woche nach seiner Festnahme durch Todesstrahl hingerichtet wurde, am 30. Aszensionsmonat 3126. Sein Leichnam wurde dem Meer übergeben. Totenschein und Autopsieberichte waren vom dortigen Generalinspekteur des Pax unterschrieben und beglaubigt.
    Am nächsten Tag können die Fingerabdrücke auf der beschädigten uralten automatischen Pistole Kaliber 45 identifiziert werden, die auf dem Meeresgrund gefunden wurde: Raul Endymion und Lieutenant Belius.
    Die Fäden der Hawking-Matte sind mit Hilfe der Pax-Aufzeichnungen auf Hyperion nicht so leicht zu identifizieren, aber der Beamte, der die Suche durchführte, hat eine handschriftliche Notiz beigefügt, dass eine solche Matte eine bedeutende Rolle in den Cantos spielt, verfasst von einem Dichter, der bis vor etwa einem Jahrhundert auf Hyperion gelebt hat.
    Nach Sergeant Gregorius’ Auferstehung ruht er ein paar Stunden aus und fliegt dann zur Küstenmittelstromstation Drei-sechsundzwanzig, um Meldung zu machen, worauf de Soya ihm von den verschiedenen Funden erzählt. Er informiert den Sergeanten ebenfalls, dass die zwei Dutzend Ingenieure des Pax, die das Farcasterportal drei Wochen lang untersucht haben, nur mitteilen können, dass nichts darauf schließen lässt, ob der uralte Bogen aktiviert worden ist, obwohl mehrere Fischer auf der Plattform in jener Nacht einen Lichtblitz gesehen haben wollen. Die Ingenieure melden ebenfalls, dass es keine Möglichkeit gibt, ins Innere des alten vom Core konstruierten Bogens einzudringen oder herauszufinden, wohin – wenn überhaupt – jemand damit transportiert worden sein könnte.
    »Genau wie auf Renaissance V.«, sagt Gregorius. »Aber wenigstens haben Sie jetzt eine Vorstellung davon, wer dem Mädchen bei der Flucht geholfen hat.«
    »Möglicherweise«, sagt de Soya.
    »Er hat eine weite Reise gemacht, um hier zu sterben«, sagt der Sergeant.
    Pater Captain de Soya sinkt in seinen Sessel zurück. »Ist er hier gestorben, Sergeant?«
    Gregorius weiß keine Antwort.
    Schließlich sagt de Soya: »Ich glaube, auf Mare Inf initus sind wir fertig.
    Jedenfalls in ein oder zwei Tagen.«
    Der Sergeant nickt. Durch die langen Fensterreihen hier im Büro des Direktors kann er das helle Leuchten sehen, das dem Mondaufgang vorausgeht. »Wohin als Nächstes, Captain? Zurück zum alten Suchmuster?«
    De Soya schaut ebenfalls nach Osten und wartet, dass die

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