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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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anderen Seite der geräumigen Küche. Plötzlich stoppte sie und wedelte mit den Papieren aus der Bibliothek. Sienna bewunderte diese Schnelligkeit. Sie hatte nicht bemerkt, dass Alana einen Abstecher dorthin gemacht hatte.
    „Blutsaugende Hure“, zischte Ashton.
    Alana grinste. „Immer der Gentleman. Solange das hier in meinen Händen ist, kannst du mich jagen bis du verfaulst. Gib auf und geh nach Hause.“
    Ashton straffte die Schultern mit aller Würde, die er aufbringen konnte. „Für heute hast du gewonnen, Miststück. Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“
    Er bewegte sich so schnell, dass es aussah als verpuffe er auf der Stelle.
    Alana g ing vor Sienna in die Hocke. Sie trug einen schwarzen Lederoverall und sah unglaublich cool und überlegen aus. Vielleicht sollte Sienna sich auch ein solches Outfit zulegen. Gabriel würde Augen machen.
    „Warum hast du mir geholfen?“, fragte sie Alana.
    „Du gefällst mir.“
    Sienna wusste, dass das nicht alles war, doch sie drang nicht weiter in sie ein. „Jetzt muss ich dir aber ein paar Fragen stellen.“
    Sienna erhob sich, ganz ohne die Hilfe der erstaunten Alana, und ließ sich auf einen bequemen Esszimmerstuhl aus Rattan fallen. Ihre Küche hatte Wintergartencharakter, denn sie war halb rund von hohen, Glasscheiben umrahmt. Draußen erstreckte sich eine Gartenanlage, die von einem Gärtner gepflegt wurde. Alana sah sich um und nahm sich ebenfalls einen Rattansessel.
    „Ein schönes Haus hast du“, sagte sie. „Aber nun zu dir. Was Ashton mit dir gemacht hat hätte dich zumindest tagelang ausschalten und eigentlich töten müssen.“ Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie Sienna.
    „Was hat er denn gemacht? Mir kam es vor, als ob er mein Blut trank. Aber das ist ja wohl nicht möglich. Meines Wissens nach sind Vampire eine Legende.“
    Alana nickte. „Eine Legende, die wir erfunden haben, um uns zu schützen. Seitdem ist jeder, der durch den Tag geht und Kreuze tragen kann, automatisch kein Vampir. Was uns als Menschen durchgehen lässt.“
    Sie schwiegen eine Weile, taxierten sich gegenseitig. Alana saß starr wie ein Stein und gab keine Emotionen preis.
    „Ihr seid also tatsächlich Vampire.“
    Alana nickte.
    „Aber nicht im klassischen Sinn.“
    Alana nickte erneut.
    „Aber ihr lebt von Blut.“
    „Das ist richtig. Aber wir töten unsere Opfer nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein wichtiger Punkt für dich ist.“
    Sie grinsten sich an.
    „Da hast du recht. Wenn ihr Leute beißt, werden die dann auch zu Vampiren?“
    Alana schüttelte den Kopf. „Das ist alles Teil der Legenden. Wir vermehren uns durch Schwangerschaft, genau wie die Menschen.“
    „Wirklich? Das ist ja interessant. Nur innerhalb eurer Rasse?“
    Sie nickte. „Seit einigen Jahrtausenden. Und jetzt bin ich dran“, sagte Alana und strich sich eine Strähne ihrer schwarzen Haare hinter das rechte Ohr. „Wie kommt es, dass man dich nicht töten kann?“
    Sienna starrte sie an. Sie könnte jetzt noch einmal Kaffee anbieten. Aber das würde auch nichts helfen. Früher oder später musste sie sich offenbaren. Es fühlte sich seltsam an. Noch nie hatte sie jemandem davon erzählt. „Das liegt daran, dass ich schon tot bin. Genau wie ihr. Nur aus einem anderen Grund.“
    Alanas Mund öffnete sich, aber sie sagte nichts. Sie war zu verblüfft.
    Sienna stand auf und machte Kaffee. Die Wunde an ihrem Hals hatte sich geschlossen und der Schwindel war auch vorüber. Sie war wieder voll da. Engel sein hatte seine Vorteile.
    „Definiere: tot“, sagte Alana, als Sienna die Kaffeemaschine angeknipst hatte und auf dem Weg zurück zu ihrem Sessel war.
    „Ich habe nie gelebt, als Mensch meine ich. Ich bin ein Lichtarbeiter. Christliche Menschen würden mich als einen Engel bezeichnen.“
    Alana lachte auf und fuhr sich dann mit einer Hand an den Mund. Ihre Augen wurden noch größer. „Du bist ein Geist?“ Vorsichtig berührte sie Siennas Arm, der jedoch aus Fleisch und Blut bestand.
    „Wir haben diesen Körper für mich erschaffen, konstruiert, sozusagen. Ein echter menschlicher hielte die Kraft des Lichtes nicht aus. Er würde verbrennen.“
    Alana staunte. „Ich bin tief beeindruckt. Aber willst du mir wirklich erzählen, dass du direkt von Gott kommst?“
    Sienna ignorierte den Zynismus in Alanas Stimme. „Obwohl ich den Ausdruck die Quelle bevorzuge. Das kollidiert nicht mit den verschiedenen Religionen.“
    Alana runzelte die Stirn. „Aber das bedeutet doch

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