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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Smoking. Selbst diese r Art Kleidung verlieh er die Würde eines Oberhauptes. Während Sams Gang ein schlendernder war, schritt Julian daher, als sei er der Fürst der Dunkelheit persönlich. Wie man in Jeans und Flatterhemd erhaben schreiten konnte, war Sienna ein Rätsel. Seine Dominanz hätte auch dann noch unangefochten alles überstrahlt, wäre er nackt gewesen.
    Julian nackt.
    Kein hilfreicher Gedanke.
    Wie, zur Hölle, war sie da so plötzlich drauf gekommen? Der klimatisierte Raum erschien plötzlich zu warm. Julian nickte ihr zu, bevor er sich setzte, und seine undurchdringliche Mine verriet nichts. Waren ihm am Abend vorher noch Emotionen entschlüpft, hatte er sie heute wieder unter panzerhafter Kontrolle. Aber seine Laune schien besser zu sein. Er schenkte ihnen ein Lachen, als Dimarus ihm von Siennas direktem Draht zu Gott erzählte.
    „Funktioniert der wie ein rotes Telefon zum Präsidenten?“ Sienna grinste zurück und schwieg. „Na seht ihr, ich sagte doch , ich habe meine Gründe , sie mitzunehmen. Einen guten Draht zu Gott kann man immer brauchen.“
     
    Spät am Nachmittag des nächsten Tages erreichten sie die südfranzösische Küste. Kurz vor Nizza hielt Julian auf die Steilküste zu. Die malerische mediterrane Landschaft nahm Sienna gefangen. Schließlich hielt der Van und sie stiegen aus.
    „Wo sind wir?“, fragte Sienna niemand bestimmten.
    „Mein bescheidenes Heim“, sagte Jacques und deutete ausschweifend auf das riesige Anwesen, reich von blühenden Büschen umrundet. Das Meer der Blüten roch nach Lavendel und Vanille. Eine Villa im mediterranen Stil, die schon fast als Schloss zu bezeichnen war.
    „Wunderschön“, murmelte Sienna, was Stolz auf Jacques’ Gesicht zauberte.
    „Mein Personal steht hoffentlich bereit“, sagte er, dabei hatte er natürlich das Erscheinen der Truppe telefonisch angekündigt.
    Ein Diener öffnete die breite Flügeltür und wartete. Die Truppe nahm ihre Taschen und betrat das Haus.
    „Ein Herr wartet im Salon“, sagte der Diener, als Sienna hinter Jacques eintrat.
    Dieser nickte. Man folgte ihm durch die altfranzösisch eingerichteten Räume voller Kunstgegenstände und Gemälde.
    Im Salon sprang ein hagerer Mann auf die Beine und reichte Jacques die Hand. Die Gruppenmitglieder kannten ihn. Sie nickten ihm zu.
    „Hi Etienne“, sagte Sam. Er schob Sienna mit einer starken Hand in ihrem Rücken in den Vordergrund. „Das hier ist Sienna. Sie hilft uns bei einer anderen Mission.“
    Sienna schüttelte die feuchte Hand des Mannes. Er schien sich nicht zu fragen ob sie Mensch oder Vampir war. Allein die Tatsache, dass sie im Kreise der Vampire weilte, schien eine Art Ausweispapier zu sein.
    „Ich bin froh, dass Verstärkung da ist“, sagte Etienne. Er fuhr sich mit der Hand durch das kurze dunkle Haar.
    „So schlimm?“, fragte Alana ohne erkennbares Mitgefühl.
    Etienne nickte. „Schlimmer, fürchte ich.“
    „Wo hält Antonio sich auf?“, fragte Julian.
    Etienne sah zu Boden wie ein schuldbewusster Schüler, der eben eine sechs kassiert hatte. „Heute morgen hat er ein schäbiges Touristenhotel überfallen und vier Jugendliche zermatscht. Wir konnten nichts dagegen tun, weil wir ihn ganz woanders vermutet hatten.“
    Sienna sog zischend Luft ein. Welch farbenfrohe Art der Beschreibung. Ihr Blick kreuzte sich mit dem Julians. Er blieb unberührt.
    „Wo ist er“, wiederholte Julian mit der Stimme eines Verhör-Beamten.
    „Irgendwo hier an der Küste. Streift durch die Wildnis und überlegt , wo er als Nächstes zuschlagen wird.“
    „Ihr habt ihn nicht unter ständiger Observierung?“, fragte Dimarus.
    Wieder betrachtete Etienne seine Schuhe. „Wir haben ihn verloren.“ Dann blickte er zu Julian auf. „Er ist schneller geworden. Wie ein Blitz zischte er an uns vorbei, und weg war er.“
    „Ihr seid Schlappschwänze“, sagte Alana.
    Die Bemerkung brachte ihr einen tadelnden Blick von Julian ein.
    Etienne zitterte. Wovor hatte er solche Angst? Sienna warf Alana einen fragenden Blick zu und zog sich mit ihr in den hinteren Bereich des Salons zurück, wo Couchen vor einem luxuriösen Kamin standen.
    „Etienne hat öfter versagt in letzter Zeit“, erklärte Alana leise. „Der Rat hat ihn auf dem Kieker.“
    „Und was wäre eine mögliche Konsequenz? Werden sie ihn aus der Zahnarzt-Zusatzversicherung ausschließen oder sowas?“
    Alana grinste schief. „Die Konsequenz wäre, dass Etienne abgesetzt wird und niemand in seiner Gemeinde

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