Engel der Kindheit
stumm, den Arm um den Körper des anderen geschlungen, bis zu einer einsamen Holzbank, die unter Apfelbäumen unweit ihrer Häuser stand.
Schwer ausatmend setzte Nils sich und zog Lena auf seinen Schoß, hungrig suchten seine Lippen ihre, sehnsuchtsvoll nahm er ihren anmutigen Kopf in seine Hände und presste verlangend seinen Mund auf ihre Lippen. Fest legte Lena die Arme um seinen Nacken, erwartete die Berührung seiner Zunge, die sie niemals zuvor gespürt hatte. Alles in ihr schrie nach seiner Zärtlichkeit, wohlige Schauer schüttelten beide, als sie die weiche Zunge des anderen spürten. Ihre ganze Liebe und Sehnsucht drückten sie mit diesem nicht enden wollenden Kuss aus.
Wild fuhren Lenas Hände durch Nils kurzes Haar, ungewohnte Laute entrangen sich ihrer Kehle. Seufzend klammerte sie sich an Nils, der ebenso wie sie keuchend nach Atem rang. In seinem Körper jagte das Blut wie heiße, dampfende Geysire durch seine eng gewordenen Adern.
„Lena, geliebte Lena, nicht! Warte, ich muss dir etwas Wichtiges sagen, mein Herz, mein geliebtes Herz!“ All seine Kraft musste Nils aufbringen, um sich von Lena zu lösen.
Aufgewühlt sah sie ihm überglücklich in die Augen.
„Ich liebe dich Nils! Ich liebe dich so...“
Bittend legte er seinen Finger auf ihre samtweichen, von seinen Küssen geschwollenen Lippen.
„Nicht, Lena, bitte, du darfst mich nicht lieben! Nicht mehr jetzt, bitte!“ Fest presste er seine Zähne zusammen und rang nach Fassung. Verwundert schüttelte Lena den Kopf, wollte ihn erneut küssen, aber Nils hielt sie zurück. „Ich gehe heute Nacht! Ich verlasse alles hier! Ich fahre auf einem Segelschiff nach Australien! Nie wieder werde ich zurückkommen! Heute Mittag habe ich angeheuert! Um sechs morgen früh laufen wir aus! Lena, ich muss! Ich muss weg von hier! Ich kann nicht mehr! Mein Vater wird niemals aufhören, mich zu misshandeln, zu demütigen und irgendwann werde ich ihn töten! Dann werde ich den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen! Das möchte ich nicht! Auch wenn ich irgendwann genügend Geld hätte, um auszuziehen, so würde er mich immer erniedrigen, auf mir herumhacken oder ich könnte meine Mutter nicht mehr sehen! Lena, ich liebe dich mehr als mein Leben, ich werde dich nie vergessen, aber ich muss fort von dir! Ich kann dich nicht mitnehmen in eine ungewisse Zukunft!“ Stockend brachte er die Worte hervor, die sein Herz auseinander rissen und in zwei Teile teilte, die für immer Lena gehören würden.
Unfähig, seine Fassung länger zu bewahren, presste Nils die Hände vor sein Gesicht und kämpfte verzweifelt gegen die Verbitterung und Mutlosigkeit an.
„Nils!“ In diesem einen, aufschluchzenden Wort lag all ihre Liebe, ihr Sehnen, ihre Hoffnung und die Gewissheit, dass sie in Gedanken immer bei ihm sein würde. Über ihre Wangen rannen unzählige, unaufhaltsame Tränen, gleich einem Wasserfall.
„Komm mit!“ So sicher, die richtige Entscheidung zu treffen, zog sie ihn an der Hand mit sich fort, überlegte wohin sie gehen sollten und entschied sich für den dunklen Schuppen, indem sie so viele Nächte verbracht hatten. Dort waren sie ungestört.
Verwundert legte Nils den Arm um ihre schmalen Schultern, wusste nicht, was sie vorhatte, bis sie über das Grundstück ihrer Eltern den morschen Holzschuppen ansteuerte.
Wie tausend Mal zuvor öffneten ihre Hände den Hebel der alten Türe. Sicheren Schrittes trat sie ein, verschloss ihn hinter ihnen, Nils führte sie zu ihrer Matratze, knipste das Licht der Taschenlampe an und legte sie auf den lehmigen Boden. Verlangend zog er Lena in seine Arme. Ihre Lippen verschlossen sich zu einem verzehrenden, leidenschaftlichen Kuss, der ihre Gefühle hochpeitschte, in eine Sphäre, die sie beide nie zuvor erlebt hatten.
Aufgepeitscht von ihren Gefühlen wollte Lena Nils spüren, sehnsuchtsvoll nestelte sie an seiner Anzugsjacke, streifte sie von seinen Schultern, öffnete mit fliegenden, zitternden Händen sein gestärktes Hemd, zog seine Krawatte ab, während Nils den Reißverschluss ihres Abendkleides öffnete, es über ihre zerbrechlichen Schultern streifte und erregt die Luft anhielt, als sie in ihrer beinahe nackten Schönheit vor ihm stand. Nur durch einen geblümten BH wurden ihre sanft gerundeten, leichten Brüste bedeckt, den er ihr zitternd öffnete. Gebannt suchte Nils ihre Augen, in denen all ihre Liebe lag, die sie für ihn empfand, als er ihre harten Brustspitzen mit seinen Lippen berührte.
Verhalten
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