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Engel Der Nacht

Engel Der Nacht

Titel: Engel Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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hindurch.
    »Hallo?«, sagte ich heiser. »Elliot? Vee? Bist du noch dran?«
    Aber die Verbindung war abgebrochen.

SIEBENUNDZWANZIG
    W er war das?«, fragte Patch. Mein ganzer Körper war auf Hochspannung. Ich brauchte einen Moment, bis ich antworten konnte.
    »Vee ist mit Elliot und Jules in die Highschool eingebrochen. Sie wollen, dass ich mich mit ihnen treffe. Ich glaube, Elliot tut Vee was an, wenn ich nicht hingehe.« Ich sah zu Patch hoch. »Ehrlich gesagt glaube ich, er wird ihr auch dann was antun, wenn ich gehe.«
    Er verschränkte die Arme und runzelte die Stirn. »Elliot?«
    »Letzte Woche habe ich in der Bibliothek einen Artikel gefunden, in dem stand, dass er im Rahmen einer Mordermittlung an seiner alten Schule, der Kinghorn Prep, verhört worden war. Er war ins Computerlabor gekommen und hat mich lesen gesehen. Seitdem habe ich ein ganz schlechtes Gefühl bei ihm. Ich glaube, er ist sogar in mein Schlafzimmer eingebrochen, um den Artikel zurückzubekommen.«
    »Noch etwas, das ich wissen sollte?«
    »Das Mädchen, das ermordet wurde, war Elliots Freundin. Sie ist an einem Baum aufgehängt worden. Gerade am Telefon hat er gesagt: ›Wenn du nicht kommst, dann gibt es einen Baum im Schulhof, der Vees Namen trägt‹.«
    »Ich habe Elliot gesehen. Er scheint eingebildet und ein bisschen aggressiv zu sein, aber er kommt mir nicht wie ein Mörder vor.« Er griff in meine Brusttasche und holte die Schlüssel des Jeeps heraus. »Ich fahre rüber und seh mir die Sache mal an. Es dauert nicht lange.«

    »Ich glaube, wir sollten die Polizei rufen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Dann kommt Vee ins Jugendgefängnis wegen Sachbeschädigung und Einbruch. Noch eins. Jules. Wer ist der Kerl?«
    »Elliots Freund. Er war in der Spielhalle an dem Abend, als wir dich dort gesehen haben.«
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. »Wenn da noch ein Junge gewesen wäre, dann würde ich mich daran erinnern.«
    Er öffnete die Tür, und ich folgte ihm nach draußen. Ein Hausmeister in schwarzen Hosen und einem braunen Arbeitshemd fegte in der Lobby ein paar Krümel Popcorn weg. Er sah zweimal hin, als er Patch aus der Damentoilette kommen sah. Ich kannte ihn aus der Schule: Brandt Christensen. Wir hatten Englisch zusammen. Im letzten Schuljahr hatte ich ihm geholfen, ein Referat zu schreiben.
    »Elliot erwartet mich, nicht dich«, sagte ich zu Patch. »Wenn ich nicht auftauche, was geschieht dann mit Vee? Das Risiko will ich nicht eingehen.«
    »Wenn ich dich mitkommen lasse, wirst du dann auf meine Anweisungen hören und dich genau danach richten?«
    »Ja.«
    »Wenn ich dir befehle zu springen?«
    »Dann springe ich.«
    »Wenn ich dir sage, du sollst im Auto bleiben?«
    »Dann bleibe ich im Auto.« Das war fast nicht gelogen.
    Draußen auf dem Parkplatz des Kinos drückte Patch auf die Fernbedienung der Autoschlösser, und die Lichter des Jeeps blinkten auf. Plötzlich hielt er inne und fluchte leise.
    »Was ist los?«, sagte ich.
    »Die Reifen.«
    Ich senkte den Blick. Beide Reifen auf der Fahrerseite waren platt. »Das kann doch nicht wahr sein«, rief ich. »Bin ich gleich über zwei Nägel gefahren?«

    Patch bückte sich neben dem Vorderreifen und tastete ihn mit der Hand ab. »Schraubenzieher. Das war Absicht.«
    Einen Moment lang dachte ich, es wäre noch ein Trick von ihm. Patch hatte seine Gründe, aus denen er nicht wollte, dass ich zur Highschool fuhr. Seine Gefühle Vee gegenüber waren schließlich kein Geheimnis. Aber etwas stimmte nicht mit dem Bild. Ich konnte Patch nirgendwo in meinem Kopf spüren. Wenn er meine Gedanken änderte, dann hatte er eine neue Art und Weise dafür gefunden, denn soweit ich es beurteilen konnte, war das, was ich hier sah, Wirklichkeit.
    »Wer würde denn so was tun?«
    Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Die Liste ist lang.«
    »Willst du damit sagen, dass du viele Feinde hast?«
    »Ich habe ein paar Leute verärgert. Viele Leute schließen Wetten ab, die sie nicht gewinnen können. Und dann geben sie mir die Schuld, wenn ich mit ihrem Auto oder noch mehr nach Hause gehe.«
    Patch ging einen Parkplatz weiter zu einem Coupé, öffnete die Fahrertür und setzte sich hinters Lenkrad. Seine Hand griff darunter und verschwand.
    »Was machst du da?«, fragte ich, in der offenen Tür stehend. Die Frage war unnötig. Ich wusste genau, was er da tat.
    »Ich suche den Reserveschlüssel.« Patchs Hand erschien wieder, zwei blaue Drähte in den Fingern. Mit einiger Geschicklichkeit

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