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Engel für den Duke

Engel für den Duke

Titel: Engel für den Duke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Martin
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aufzuregen? Sie, die einst, als Taschendiebin ihren Lebensunterhalt verdient hatte?
    „Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Mylord.“
    „Mir ebenfalls, Miss Moran.“
    Sie plauderten eine Weile, über das Wetter, über das Bootsrennen, wie man eben so plauderte, wenn man sich gerade erst kennengelernt hatte.
    Sie schlenderten zwischen den Bäumen entlang und bewegten sich dann im Bogen wieder auf die Gruppe am Fluss zu. Ehe sie dorthin gelangen konnten, blieb der Viscount stehen und wandte sich ihr zu. „Mir ist bewusst, dass das sehr direkt ist, aber ich gehöre zu der Sorte von Männern, die wissen, was sie wollen, und ich möchte Sie gern wiedersehen. Ich hörte, Sie leben bei Ihren Verwandten, Mr Und Mrs Caulfield. Besteht die Möglichkeit, dass ich Sie dort besuchen darf?“
    „Sie haben recht, Mylord, Sie sind sehr direkt. Und außerdem gut informiert.“
    „Ich bin nie sehr schüchtern gewesen.“
    Sie lächelte ein wenig. „Ich verstehe.“
    „Würde Ihnen Montag passen?“
    Seine Stimme klang so eifrig, dass sie zu ihm aufsah. Es kam selten vor, dass ein Mann sich ihr so näherte. „Ich – ich bin nicht sicher. Wie Sie schon sagten, wir haben uns gerade erst kennengelernt.“
    Und sie hatte auch so schon genug Probleme. So attraktiv der Viscount auch sein mochte, sie war einfach nicht interessiert.
    Sie wollte gerade höflich ablehnen, als sie eine vertraute tiefe Stimme vernahm. „Als Freund der Familie Miss Morans muss ich, so fürchte ich, an ihrer Stelle ablehnen, denn Sie beide wurden einander nicht formell vorgestellt. Wenn Sie vielleicht mit Mr Caulfield sprechen würden, dann wäre er vielleicht einverstanden, später eine Vorstellung zu ermöglichen.“
    Lily starrte Royal verblüfft an. Er würde sich mit einer anderen Frau verloben. In ihren Angelegenheiten hatte er nicht das Geringste zu sagen und würde es auch niemals! Wie konnte er es wagen, sich einzumischen?
    Mit einem strahlenden Lächeln wandte sie sich an den Viscount. „Mir gehört ein Hutladen in Harken Lane, gleich in der Nähe der Bond Street. Wenn es Ihnen nichts ausmacht – mein Geschäft eröffnet um neun Uhr früh. Vielleicht möchten Sie irgendwann vorbeischauen.“
    Der Viscount strahlte. „Ich werde es mir vornehmen.“ Er verneigte sich tief. „Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Miss Moran.“
    „Mir ebenfalls, Mylord.“ Es gelang Lily, weiterhin zu lächeln, während der Viscount davonging. Sie lächelte noch immer, als sie Royals Hand an ihrem Arm spürte und er sie zu sich herumdrehte.
    „Was zum Teufel machst du da?“
    „Ich mache, was ich will. Ich habe ein angenehmes Gespräch mit einem gut aussehenden Mann genossen. Was ist daran falsch?“
    „Du kennst ihn nicht einmal!“
    Sie schob das Kinn vor. „Ich kenne ihn jetzt.“
    „Du ermutigst ihn noch? Offenbar will er dir den Hof machen. Du sagtest, du hättest ein eigenes Leben. Du sagtest, du wärst an einer Heirat nicht interessiert.“
    „Ich habe auch nicht strikt etwas dagegen. Aber wenn ich heirate, dann einen Mann, den ich mir ausgesucht habe und nicht du!“
    Royals goldbraune Augen funkelten, und es war offensichtlich, dass er nur mühsam seinen Zorn im Zaum halten konnte. „Und was glaubst du, was er sagen wird, wenn er herausfindet, dass du einst als Taschendiebin auf der Straße gelebt hast?“
    Die Worte trafen sie wie ein Schlag. Er kannte ihre intimsten Geheimnisse. Nie hätte sie geglaubt, dass er die gegen sie verwenden würde.
    Er sah genauso erschrocken aus wie sie. „Es tut mir leid, Lily, das habe ich nicht so gemeint. Bitte verzeih mir, ich habe nur …“
    „Du hast natürlich recht. Der Mann ist schließlich ein Viscount. Ich bin sicher, er wird entsetzt sein bei dem Gedanken an eine Frau mit meiner sündhaften Vergangenheit.“
    „Lily, bitte …“
    „Andererseits – vielleicht sollte ich es ihm sagen und sehen, was dann passiert.“ Sie wirbelte herum, raffte ihre Röcke und begann, zu der Gruppe zurückzugehen.
    Mit zwei langen Schritten hatte Royal sie eingeholt. „Ich habe es nicht so gemeint, verdammt. Deine Vergangenheit ist mir egal, und wenn ein Mann dich wirklich gernhat, dann wird es ihm auch egal sein. Ich … ich wollte nur nicht, dass du dich mit ihm triffst.“
    Lily beachtete ihn nicht, etwas, das sie noch vor wenigen Wochen nicht getan hätte. Aber jetzt war sie eine Frau, kein Mädchen mehr, dafür hatte Royal gesorgt. Sie besaß ein eigenes Geschäft und hatte begonnen,

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