Engel für den Duke
wohl besser nach Hause bringen.“
Royal erhob sich und half ihr beim Aufstehen. Er ließ einige Münzen auf dem Tisch liegen und führt sie durch die Hintertür in die Gasse, wo seine schwarze Kutsche wartete. Er gab dem Kutscher Anweisungen, dann half er Lily beim Einsteigen und nahm wieder ihr gegenüber Platz.
Um die Wärme drinnen zu halten, waren die Vorhänge zugezogen. Im flackernden Schein der Kutschlampen wirkte das rotsamtene Innere viel zu intim, und einige Augenblicke lang sagte keiner von ihnen ein Wort. Nur das Trommeln des Regens auf dem Dach war zu hören, außerdem das Rumpeln der Wagenräder.
Lily tat ihr Möglichstes, um an Royal als an ihren zukünftigen Cousin zu denken, doch wenn sie sich daran erinnerte, wie sich sein Kuss angefühlt hatte, wie sein weiches Haar ihre Finger gestreift hatte, als sie die Arme um seinen Hals gelegt hatte, war ihr das unmöglich.
Es war eng in der Kutsche, ihre Knie berührten sich leicht, ihre weiten Röcke legten sich um seine langen Beine, die Lily faszinierten. Unter der engen Hose zeichneten sich die Muskeln ab. Sie ließ den Blick nach oben wandern, über seinen dunkelbraunen Rock, dann noch höher. Als sie in sein Gesicht sah, trafen sich ihre Blicke.
Die Stimmung im Innern der Kutsche änderte sich. Spannung lag in der Luft, die immer größer zu werden schien. Lilys Herz schlug schneller. Sie leckte sich über die Lippen, und Royals Körper spannte sich an.
„Lily …“, sagte er, und dann streckte er die Arme aus, hob sie von ihrem Sitz und zu sich auf den Schoß. „Ich weiß, ich sollte das nicht tun. Ich weiß, es ist falsch, aber Gott möge mir verzeihen, ich kann nicht anders.“ Und dann küsste er sie, und jeder andere Gedanke verschwand.
Sie seufzte leise und legte die Hände auf seine Schultern. Royal küsste sie leidenschaftlicher, und ihr wurde heiß. Jeder Widerstand schmolz dahin, und Lily erwiderte seinen Kuss, öffnete ihren Mund für ihn, und als sie seine Zunge schmeckte, bebte sie vor Verzückung. Ihr wurde schwindelig, und ihr Blut schien zu kochen.
Die Küsse schienen nicht enden zu wollen. Royal löste ihre Haube und warf sie auf den Sitz neben sich, umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und küsste sie immer und immer wieder.
Lily zitterte, lehnte sich an ihn, dabei rieben sich ihre harten Brustspitzen am Stoff ihres Kleides. Sie hatte nicht gemerkt, dass er ihre Pelerine geöffnet und von ihren Schultern gestreift hatte. Nun knöpfte er ihr Kleid am Rücken auf, bis es nach vorn glitt. Er neigte den Kopf und küsste eine ihrer Brüste.
Lily stöhnte. Sie grub die Finger in sein Haar, während er an der Brustspitze saugte, sie mit den Zähnen neckte. Das fühlte sich so gut an! Lily umklammerte seine Schultern und lehnte sich zurück, sodass er sie besser berühren konnte.
„So reizend“, flüsterte er und küsste ihre zarte Haut. „Noch viel schöner, als ich sie mir vorgestellt hatte.“
Lily rang nach Atem, klammerte sich an ihn, drängte sich ihm stumm entgegen, bis er seine Aufmerksamkeit ihrer anderen Brust zuwandte und sie ebenso liebkoste. Ihre Haut schien zu prickeln, zu glühen, ihr Herz schlug immer schneller.
Über ihnen war ein Geräusch zu hören. „Wir sind gleich da, Hoheit“, rief der Kutscher.
Royals Konzentration wurde davon nicht gestört. „Fahren Sie weiter, bis ich Ihnen etwas anderes sage.“
Als sie den Mund öffnete, um zu widersprechen, brachte er sie mit einem weiteren Kuss zum Verstummen. Einen Moment lang erwiderte sie den Kuss, sog seinen Duft ein, genoss es, in seinen Armen zu liegen. Aber die Gegenwart begann wieder auf sie einzudringen. Die Wirklichkeit ließ sich nicht länger verleugnen, und die Vernunft erstickte die Glut ihres Verlangens.
Schwer atmend und mit wild klopfendem Herzen stemmte sie die Hände gegen seine Brust und schob ihn zurück.
„Royal, bitte, wir … wir müssen damit aufhören.“
Er neigte den Kopf, um sie wieder zu küssen, aber Lily wandte sich ab. „Wir dürfen das nicht, Royal.“
Er blinzelte, als erwache er aus einem Traum. Langsam konnte er wieder klar denken. „Lily …“
„Wir müssen aufhören, Royal. Wir dürfen das nicht mehr tun.“
Er erschauerte und bemühte sich, in die Wirklichkeit zurückzufinden, fuhr sich mit den Händen durchs Haar und strich es aus der Stirn zurück. „Nein, nein – natürlich nicht.“ Er presste die Lippen zusammen, als hätte er Schmerzen. Mit zitternden Händen drehte er sie herum und schloss
Weitere Kostenlose Bücher