Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)
Hälfte Vampir, was sie ebenso gefährlich machen konnte, da sie auch deren düstere Eigenschaften in sich tragen. Das Buch beschrieb die Slinner weiterhin als sehr starke und ungeheuer schnelle Wesen. Ein markantes Merkmal eines Slinners sei allerdings die Augenfarbe, die sich, anders wie bei reinen Engeln oder Vampiren auf andere Weise verändert. Während bei den ‘Reinen’, also den Engeln, das ganze Auge seine Farbe beibehalten soll, verändert sich bei den Slinners die Augenfarbe komplett schwarz und um die Pupillen würde ein andersfarbener Ring sichtbar werden. Welche Farbe dies sein soll, wurde nicht näher beschrieben. Auch hätten die Slinners zwar Flügel, so wie die Engel, aber während Engel reinweiße Flügel tragen, hätten die Slinners schwarze Flügel.
Außerdem könnten sie sich dem normalen Sonnenlicht aussetzen. Man vermute aber, dass dies nur begrenzt möglich sei. Das war alles, was ich dazu finden konnte, aber es genügte mir, um meine Fragen vorerst zu beantworten. Ich hatte eine Ahnung bekommen, was Jadon und die anderen von neulich sein könnten, aber um dies wirklich bestätigt zu bekommen, gab es nur einen, der mir darauf eine Antwort geben konnte und sollte.
Ich runzelte kurz die Stirn, als ich das Buch zuklappte. Ich hatte es in dem Laden nur kurz durchgeblättert und dann gekauft. Ich dachte, es wäre das gleiche Exemplar gewesen, das ich ursprünglich haben wollte, doch jetzt stellte ich fest, dass es ein ganz anderes war. Auf der Vorderseite stand nichts. Das Buchband hatte eine braunrote Farbe und vorn war nur ein ganz kleines Auge in der oberen rechten Ecke zu finden. Und wie detailliert einiges beschrieben war ... Ich überlegte, wer dieses Buch geschrieben haben mochte. Denn wenn der Inhalt wirklich stimmte, dann musste es jemand gewesen sein, der sich mit diesen ganzen Wesen auskannte. Ich recherchierte noch ein paar Minuten im Internet konnte dieses Buch aber in keiner Liste ausfindig machen. Letztendlich war es ja auch egal, denn mir hatte es geholfen, Antworten zu finden.
4
Jadons Geheimnis
Das restliche Wochenende verbrachte ich mit Alice beim Tanzunterricht, zu dem sie mich vor Tagen schon erfolgreich überreden konnte. Als ganz kleine Kinder hatten wir immer zusammen getanzt und auch Jahre später war diese Leidenschaft noch bei uns vorhanden. Nur während Alice sich dem Tanzen all die Jahre hingeben konnte, hatte ich diese Leidenschaft tief in mir vergraben müssen. Vor allem Marcia Jonsens duldete dies nicht und über Geld, um die Kurse bezahlen zu können, verfügte ich damals erst recht nicht. Sie gaben mir nichts und arbeiten gehen durfte ich auch nicht, sodass ich mich statt des Tanzens den Büchern gewidmet hatte. Jetzt mit Alice zusammen zu tanzen machte uns unglaublichen Spaß. Die Gruppe hatte gerade mit einer Choreografie zu einem Lied von Keri Hilson begonnen, bei der ich mit einsteigen durfte. All die Jahre hatte ich tatsächlich vergessen, wie viel Spaß es mir machte, mich zur Musik zu bewegen. Aber es war nicht nur das Tanzen, was uns wieder zusammenbrachte. Es waren die Unterhaltungen, der Spaß, den wir zusammen hatten und viele Kleinigkeiten, die aus uns in so kurzer Zeit wieder die besten Freundinnen werden ließ. Mit uns tanzten noch sieben weitere junge Frauen, und auch wenn ich mich am Anfang anstellte, als hätte ich zwei linke Beine, so konnte ich durchaus mit Stolz behaupten, dass ich immer besser wurde. Ich machte es mir zu einer meiner Hauptaufgaben, nun regelmäßig mit zum Tanzen zu gehen.
Am Montag konnte ich es kaum erwarten, wieder zur Universität zu kommen, aber nicht weil ich wild auf das Lernen war. Ich wartete auf dem Parkplatz bis Alice ankam und ging mit ihr zusammen in unseren ersten Kurs. Ebenso wartete und schaute ich mich im Vorlesungsraum die ganze Zeit um, aber Jadon kam nicht. Es verging sogar eine ganze weitere Woche, ohne dass ich Jadon oder einen anderen Cartwright zu Gesicht bekam.
»Wartest du auf jemanden?«, wollte Alice natürlich von mir wissen, der meine Ungeduld nicht entgangen war.
»Ja, auf Jadon«, gab ich schließlich zu.
»Oh, und wieso wenn ich fragen darf?«
»Na ja, es gibt da etwas, was ich mit ihm besprechen muss. Es ist mir wirklich sehr wichtig, aber bitte versteh, dass ich dir jetzt noch nicht mehr dazu sagen kann, ja?«
»Klar. Jetzt hast du mich zwar ziemlich neugierig gemacht, aber wenn du reden willst, weißt du ja, wo du mich findest.« Alice umarmte mich und gab mir einen
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