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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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und auf ihren Gesichtsausdruck freu ich mich jetzt schon«, beendete Alice mit einem leicht fiesen Lächeln ihren Satz.
    Ich wusste von Jessica, hatte sie aber bisher nur zweimal kurz zu Gesicht bekommen. Alice hatte mir an meinen ersten Tagen einiges über sie erzählt, was nicht gerade positiv war, und auch Jadon hatte mir diesbezüglich einige vorsichtige Andeutungen gemacht. Beide hatten mich unabhängig voneinander vor ihr gewarnt, da sie allgemein als rücksichtslos und hinterhältig verschrien war. Sie hatte noch bis vor wenigen Wochen sehr lange um Jadons Gunst gerungen und trotz seiner mehrfachen eindeutigen Ablehnungen, war sie noch immer an ihm interessiert und wollte einfach nicht aufgeben.

    »Ich freu mich wirklich für dich, Enya. Ihr gebt in jedem Fall ein sehr hübsches Paar ab«, sagte Alice und riss mich damit zum Glück aus meinen Gedanken. Den restlichen Tag verbrachten wir mit weiteren Gesprächen aus unseren Jugendtagen, denn es galt, vieles nachzuholen. Ich erzählte ihr noch von meinem Leben in Arizona und wie ich es bei den Jonsens ausgehalten hatte. Alice war darüber noch immer sichtlich geschockt und schaute mich, als ich fertig erzählt hatte, mit traurigem Blick an.
    »Wieso bist du nicht einfach abgehauen? Du hättest hierher zurückkommen können. Das habe ich mich neulich schon gefragt, wo du mir so viel darüber erzählt hast.«
    »Ach, Alice. So einfach war das alles nicht. Es war ja nicht alles schlecht und ich hatte dir doch erzählt, dass sie immer über das Geld verfügten. Ich war ja schon froh, wenn ich mir von meinem kleinen heimlichen Nebenjob was kaufen konnte, ohne dass sie es gemerkt haben.«
    »Was waren das nur für Menschen? So was können die doch mit einem Mädchen nicht einfach machen. Sei bloß froh, dass du jetzt hier bist. Wir peppen dich schon wieder auf. Ach, wo wir gerade darüber sprechen. Das hätte ich doch vor lauter Einkaufen jetzt fast vergessen. Heute Abend ist am ‘Hills’ das legendäre Unifest.«
    »Was ist denn ein legendäres Unifest?« Mir schwante bereits nichts Gutes.
    »Jedes Jahr nach den Herbstferien, wenn es auf den Winter zugeht und somit zum Jahresende, findet am ‘Hills’ eine Feier statt. Das wird sicherlich lustig. Es gibt Musik, einige benehmen sich peinlichst daneben, wir trinken was und haben Spaß. Na komm schon.«
    Alice wusste, dass ich nicht so fürs Feiern war und das ‘Hills’ war mir durchaus ein Begriff. Es war schon immer der Treffpunkt für feiernde junge Menschen. Es lag am Rande von Vanicy, neben der Hauptstraße und am Waldrand gelegen. Es gab eine große ebenerdige Holzhütte, einen großen Grill, etliche Bänke und Tische.
    »Also schön. Dann treffen wir uns heute Abend dort.«
    »Perfekt. Du wirst sehen, das wird Spaß machen.«

    Am Abend traf ich auch Onkel Stewart wieder und er wirkte wie vom Glück geküsst. Anscheinend tat ihm diese Lisa wirklich gut und das war, wie ich fand, das Wichtigste. Stewarts Liebesrausch war einfach süß anzuschauen, wie er singend mit dem Besen durch sein Haus wirbelte. Dadurch wurde ich allerdings wieder an Jadon erinnert, was mir wieder einen Stich in die Magengegend gab, aber vor allem machte ich mir Sorgen um ihn. Nicht, dass er dies nötig gehabt hätte, denn ich wusste, dass er sehr gut auf sich aufpassen konnte, aber auch gegen diese Gefühle schien ich machtlos zu sein. Onkel Stew saß gerade gut gelaunt in seinem Lesesessel und trank Kaffee, als ich mich zu ihm gesellte.
    »Stew, ich möchte dich etwas fragen und ich hätte wirklich gerne alles gewusst, was du dazu weißt.«
    »Klingt nach einem ernsten Gespräch mit meiner Lieblingsnichte. Dann fang mal an.«
    Ich setzte mich auf die Couch, zog die Beine an und sah ihn mit ernster Miene an.
    »Was weißt du alles über den Unfalltod meiner Eltern?«
    Stew setzte seinen Kaffee auf den kleinen Tisch neben dem Sessel ab und seine Haltung wurde etwas steifer.
    »Wie immer bist du sehr direkt mit deinen Fragen. Ich wusste, dass du mich eines Tages dazu befragen wirst.« Er musterte mich eine Weile, ehe er zu erzählen begann.
    »Was ich weiß, ist, dass deine Eltern, vor jetzt nicht ganz achtzehn Jahren, zusammen mit dir ins Auto gestiegen sind und kurze Zeit später diesen schlimmen Unfall hatten. Sie hatten es sehr eilig gehabt und sich nur flüchtig von mir verabschiedet, aber sie verrieten mir den Grund ihres Aufbruchs nicht. Ich habe meine Schwester noch nie zuvor so erlebt, wie an diesem Abend und es machte mir

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