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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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gefällt es hier sehr gut. Ich kam mit den hohen Temperaturen in Arizona sowieso nicht so gut zurecht, aber an das kältere und nasse Klima hier muss ich mich wohl auch erst noch gewöhnen.« Ich lächelte noch etwas verlegen, weil ich nicht wusste, was ich sonst mit ihr besprechen sollte. Dann trat Arthur vor, der die ganze Zeit schweigend im Türrahmen gestanden hatte und den ich noch gar nicht richtig bemerkt hatte. Er war ein großer kräftiger Mann mit kurzen schwarzgrauen Haaren und ich schätzte ihn auf Ende vierzig. Vom Optischen hätte er tatsächlich als Jadons Vater durchgehen können, da sie beide ähnlich markante Gesichtszüge aufwiesen. Er wirkte mir gegenüber auf eine etwas zurückhaltende und vorsichtige Art sehr nett, als er mich begrüßte.
    »Enya. Es freut mich, dich wiederzusehen«, sagte er, während er auf eine weitere Reaktion meinerseits zu warten schien. Seit ich ihn bemerkt hatte, schaute ich ihn unentwegt an und mein Kopf schien mir etwas sagen zu wollen, aber ich kam einfach nicht darauf, was es sein konnte. Doch als er mir bei seiner Begrüßung die Hand gab, durchfuhr es mich plötzlich wie ein Schlag und Bilder zuckten in meinem Kopf kurz auf.
    »Meine Güte ... ich meine natürlich, also, mein Gott, Sie sind doch der Mann von neulich, ich habe Sie neulich doch gesehen und ... ich kenne Sie, richtig?«, gab ich, plötzlich völlig durcheinander, von mir. Ja, dies war eines der Gesichter aus meinen Träumen und außerdem der Mann aus dem Archiv, da war ich mir jetzt ganz sicher.
    »Kennt ihr euch etwa?«, fragte Jadon überrascht an seinen Vater gerichtet. Doch kurz bevor dieser dazu etwas sagen konnte, hatte ich mich schon wieder gesammelt und meine ursprüngliche Sicherheit, zumindest fast, zurückgewonnen.
    »Ich würde nicht sagen, dass wir uns kennen, aber wir sind uns schon begegnet.« Ich schaute Arthur dabei intensiv in die Augen, die jetzt eher freudig wirkten als nervös oder etwas Vergleichbares.
    »Du erkennst mich also wieder. Das freut mich sehr, Enya. Und zu sehen, dass es dir den Umständen entsprechend gut geht, beruhigt mich außerdem.«
    Außer einem leichten Nicken bekam ich nichts mehr raus. Er wirkte nett und freundlich und er schien sich ehrlich darüber zu freuen, mich wieder zu sehen, und dass ich mich an ihn erinnern konnte. Ich spürte auch keine Angst oder Wut ihm gegenüber. Ich erkannte endlich meine Chance, auf die ich so viele Jahre hatte warten müssen.
    Um unsere Unterhaltung besser fortsetzen zu können, gingen wir alle hinunter ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch. Kaum Platz genommen kam ich auch schon zur Sache. Immerhin hatte ich zu lange auf diesen möglichen Augenblick gewartet und ich erhoffte mir endlich die ersehnten Antworten.
    »Kannst du mir alles über den Unfalltod meiner Eltern erzählen?«
    »Ja, das kann ich, Enya.«
    Jadon schaute erst Arthur, der ihn aber nicht weiter beachtete und danach Francis an, die ihm mit einem Handzeichen zu verstehen gab, dass alles okay sei.
    »Als ich mitbekam, dass du wieder hier bist, habe ich darauf gehofft, du würdest dich noch an etwas von damals erinnern. Unseren kleinen Zusammenstoß im Archiv habe ich provoziert. Bitte verzeih, es ist sonst nicht meine Art! Aber ich wollte mich vergewissern, sichergehen, ob du dich auch an mich noch erinnern kannst.«
    »Ich habe dich beim Archiv gesucht und die ganze Zeit auf dich draußen gewartet. Wieso bist du danach einfach verschwunden?«
    »Es war noch nicht an der Zeit und auch nicht der geeignete Zeitpunkt, um mich zu erkennen zu geben.«
    »Schön, dann ist der Zeitpunkt also jetzt besser? Ich will wirklich alles wissen.« Ich betonte meinen letzten Satz mit besonderem Nachdruck.
    »Der Tod deiner Eltern war für uns alle ein schreckliches Ereignis. Deine Mutter war eine ganz besondere Frau, Enya, und sie hat dich wirklich sehr geliebt.«
    »Das heißt, du kanntest sie?« Diesen Satz hatte ich schon zu oft und von zu vielen Menschen gehört, dass ich ihm kaum noch Bedeutung schenken konnte.
    »Ja, ich kannte deine Mutter schon sehr lange. Hat man dir denn nie etwas über sie erzählt?« Arthur schien ein wenig überrascht zu sein.
    »Man hat mir allgemeine Dinge von ihr erzählt. Wie sie als Mensch war und das ich es geliebt habe, wenn sie mir vorgesungen hat. Halt immer das Gleiche.«
    Arthur nickte, aber ich merkte ihm an, dass er überlegen musste, was er als Nächstes zu mir sagen sollte.
    »Zu deiner Mutter sage ich dir gleich noch etwas,

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