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Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut

Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut

Titel: Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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Finger zitterten vor Erregung und Faszination. Er erstarrte mit gepresstem Atem.
    „Warte“, flüsterte er. „Warte.“
    Sie lächelte, nestelte an den Knöpfen seiner Jeans. Alan fing ihre Hände mit festem Griff. Sie kicherten beide. Das Lachen in seiner Kehle, das leichte Beben seiner Muskeln bargen so viel Sinnlichkeit, dass Eve glaubte, darin ertrinken zu müssen. Sie hörte Stoff rascheln, dann schob sich sein Arm unter ihren Hintern und drehte sie um.
    Einen Herzschlag später kitzelte sein Haar zwischen ihren Schulterblättern. Seine Lippen glitten ihr Rückgrat hinunter, Küsse wie Schmetterlinge. Seine Hände fuhren über ihre Hüften, umschlossen ihre Hinterbacken und blieben dort liegen, massierten sie mit sanftem Druck, bis sie flehen wollte, dass sie weiter wanderten, noch ein Stück weiter.
    Für einen Moment hielt er inne und ließ zu, dass sie sich drehte. Mit einem Knie schob er ihre Beine auseinander und ließ sich dazwischen niedersinken. Sie spürte, wie seine Erektion gegen ihr Fleisch drängte und als sie sich an ihm rieb, wandelte sich sein Atem in Keuchen. Wann hatte er sich ausgezogen? Sie erinnerte sich nicht.
    Er stützte sich ein wenig auf, um Platz für seine Hand zu schaffen, die sich einen Weg zwischen Eves Schenkel bahnte. Seine Finger tauchten in Feuchtigkeit. Er war sanft, doch nachdrücklich. Fordernd. Erregte sie in einem Maße, dass sie schreien wollte. Aber sie konnte nicht schreien, denn sein Kuss verschloss ihre Lippen. So grub sie ihre Nägel in seine Hüften, verflocht ihre Beine mit seinen und unterdrückte das Schreien für später.
    Sie seufzte vor Enttäuschung, als er seine Finger aus ihr zurückzog. Einen Herzschlag später hob er ihren Schoß an und drang endlich in sie ein. Heftig bog sie sich ihm entgegen. Er zitterte, kämpfte darum, die Kontrolle zu behalten. Eine Welle baute sich zwischen ihnen auf, hüllte sie in weiche Glut. Eve blickte ihm in die Augen. In einem Schimmer aus Grün und Schatten fand sie ihr Spiegelbild. Dieser Moment barg eine Kostbarkeit, die ihr nie zuvor gewährt worden war.
    „Eve.“ Ihr Name war kaum mehr als ein Atemhauch. Als müsse er sich vergewissern, dass sie keine Illusion war. Sie spürte seinen Herzschlag, hart und schnell an ihrer Brust. Er begann, sich zu bewegen, zuerst langsam, dannfordernd in einem kraftvollen Rhythmus, der sie beide mit sich zog. Wie Wasser, das über den Rand eines Beckens läuft, bis sie sich zitternd der Erlösung ergab, und ihr Schauder auch ihn über den Zenit trieb. Bis sie glaubte, seine Seele schmecken zu können.

    „Gott beauftragte die Wächterengel mit der Schaffung des Gartens Eden.“
    Alan verstummte für einen Moment. Die Legenden seiner Kindheit. Sein Vater hatte sich schon früher im Mystizismus verloren. Aber auch Mordechai konnte nicht sagen, wie wahr oder falsch die Geschichten waren. Niemand konnte das. Niemand wusste, wie ihre Spezies wirklich entstanden war.
    „Wie geht es weiter?“, fragte Eve.
    „Die Engel erblickten die Töchter der Menschen, verliebten sich in sie und vergaßen darüber ihre Pflichten. Obwohl es ein Sakrileg war, schliefen sie mit ihnen und zeugten Nachkommen, die zur einen Hälfte menschlich, zur anderen Hälfte etwas anderes waren.“
    Alan betrachtete Eve, die sich das Laken über die Brüste gezogen hatte und seinen Blick erwiderte. Im Halbdunkel erschienen ihre sonst hellen Pupillen schwarz. Ihre Locken lagen auf dem Kissen ausgebreitet wie Blütenblätter.
    Eine Welle von Zärtlichkeit überspülte ihn, gepaart mit einem stummen Erstaunen, dass sie solche Empfindungen in ihm auslösen konnte. Sie war wie ein verrücktes, ganz und gar unvernünftiges Geschenk. Er kannte sie kaum und wusste nicht, wie es weitergehen würde, wusste nicht einmal, ob es überhaupt ein Weiter gab. Doch das war nichts, über das er jetzt nachgrübeln wollte.
    „Langweile ich dich?“, fragte er.
    Ein Grübchen entstand auf ihrer Wange. „Nein.“
    „Soll ich weitermachen?“
    „Du könntest deine Hand wieder dorthin legen, wenn es das ist, was du meinst.“
    Er musste lachen. „Das meinte ich eigentlich nicht.“
    „Ich weiß.“ Sie erwiderte sein Lächeln. „Erzähl weiter, aber leg deine Hand bitte trotzdem zurück.“
    Alan zog das Laken beiseite und ließ seine Hand spielerisch über ihre Haut gleiten. Sie zuckte leicht zusammen, als er zwischen ihre Schenkel schlüpfte, und lenkte ihn damit so sehr ab, dass er beinahe den Faden verlor. Für einen Moment

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