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Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut

Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut

Titel: Engelsbrut - Gunschera, A: Engelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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Objekte befinden. Wir müssen sie abfangen, bevor sie an Mordechai übergeben werden. Und ich schwöre, diese Reporterin weiß etwas. Sie wollte mir nicht verraten, wie sie an die Fotos gekommen ist, aber das hole ich aus ihr heraus. Und wenn ich ihr dafür die Haut in Streifen schneiden muss.“
    Alan hielt Katherinas Blick stand, während er sich darauf konzentrierte, seinen Geist gegen sie abzuschirmen. Er wollte nicht, dass sie in seinem Bewusstsein wühlte. Nicht jetzt. „Ich kümmere mich darum“, sagte er. „Ich bin mit ihr zum Essen verabredet.“
    Katherinas Augen verengten sich.
    „Morgen abend“, fügte er hinzu.
    Sie schürzte die Lippen. „Morgen abend ist es vielleicht zu spät.“
    „Vielleicht ist es jetzt schon zu spät.“
    „Dann solltest du besser herausfinden, ob Mordechai die Artefakte bereits in Händen hält.“
    „Du willst, dass ich sie an mich bringe.“ Er maß sie mit einem langen Blick. Röte überzog ihre Wangen, ein Riss in der Maske. Sie glaubte an diese Gefahr. Sie lebte die alten Legenden. Alan schluckte einen bissigen Kommentar herunter. Ironisch, dass er Eve erst vor wenigen Stunden einen Schöpfungsmythos erzählt hatte, den er selbst für ein Märchen hielt. „Ich kümmere mich um Eve Hess“, sagte er. „Keine Sorge.“

    Auf dem Rückweg fuhr Eve unkonzentriert. Sie übersah einen Pickup, der zum Überholen ansetzte, und rammte ihn beinahe, als sie die Spur wechseln wollte. Laut beschimpfte sie den Fahrer, obwohl ihre Rage sich eigentlich gegen Alan richtete. Und mehr noch gegen sich selbst, gegen ihre eigene Naivität. Wie blind war sie ihm in die Falle getappt, hatte sich in romantischer Schwärmerei verloren. Während Alan innerlich gelächelt haben musste, wie leicht sie zu blenden war.
    Das Handy in ihrer Hosentasche begann zu summen. Eve tastete danach. Wenigstens hatten die Cops es ihr zurückgegeben. Bis auf einen Riss im Display war es unversehrt. Sie warf einen Blick auf die LAPD-Nummer und nahm ab.
    „Hey, Andrew“, brachte sie hervor. Ihre Kraft reichte nicht aus, Freundlichkeit zu heucheln.
    „Du schuldest mir jetzt ein Essen bei Flemming’s“, verkündete der kleine Ire aufgeräumt. „Drei Gänge, mit Wein.“
    Eve fragte sich, ob er eigentlich immer abwartete, dass Mark das Büro verließ, bevor er bei ihr anrief. „Was hast du für mich?“
    „Die Telefonnummer.“
    Sie stutzte für einen Moment. Dann fiel es ihr wieder ein. Der Anruf, der auf Andrej Icoupovs iPhone eingegangen war, nachdem sie es an sich genommen hatte.
    „Die Nummer gehört zu einer Firma in Long Beach“, fuhr Andrew fort. „Carnegies Export-Import. Das ist ein Frachtunternehmen. Der Besitzer, Mordechai Carnegie, hat eine dicke Akte bei uns. Willst du Details?“
    Mordechai Carnegie. Eve starrte schweigend auf die Fahrbahn. Warum musste das alles so gut zusammenpassen?
    „Wir ermitteln gegen ihn wegen illegalem Waffenhandel“, fügte Andrew hinzu. „Und noch ein paar anderen Sachen. Drogen stehen auch auf der Liste. Wir können ihm nur nichts nachweisen.“
    Sie antwortete nicht gleich.
    „Freust du dich nicht?“ Enttäuschung klang aus Andrews Stimme.
    „Doch“, sagte sie schwach. „Du bist toll.“
    Sie fühlte sich ausgelaugt und zu Tode erschöpft, später, als sie in Felipes Apartment saß und zusah, wie er eine Orange schälte. Sie hockte ihm gegenüber, in seinem Lieblingssessel, den er ganz ohne Protest für sie geräumt hatte, und rieb sich die wunden Augen. „Die Welt ist schlecht“, konstatierte sie. „Von mir aus kann sie untergehen.“
    „Das dachte sich Gott auch, als er die Sintflut schickte.“
    Eve runzelte die Stirn. „Wie kommst du jetzt darauf?“
    „Was?“
    „Das mit der Sintflut.“
    Befremdet erwiderte er ihren Blick. „Keine Ahnung. Ich wollte einen Witz machen.“
    Sie stieß nur den Atem aus.
    „Wenn du mir sagen würdest, was eigentlich passiert ist, könnte ich dir vielleicht helfen.“
    Eve bezweifelte das. Die ganze Geschichte war zu verworren.
    „Heute Morgen warst du noch glücklich.“
    „War ich das?“
    Felipe verzog einen Mundwinkel. „Ich war fast ein bisschen neidisch.“
    Nachdenklich sah sie ihn an. „Hör mal“, fragte sie, „glaubst du, ich bin irgendwie verrückt? Du weißt schon, geisteskrank, verwirrt?“
    „Nicht mehr als üblich.“
    Sie schlug nach ihm.
    „Du hast gefragt.“
    „Nein, ich meine, glaubst du an übernatürliche Phänomene?“
    „So wie Geister oder Gläser rücken?“
    „Nicht

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