Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
kontrollieren. Es funktionierte nicht ganz, denn er hatte die Hände zu Fäusten geballt.
    »Also, was läuft da wirklich?«
    »Er bringt mir bei, wie man Dämonen umbringt. Ich habe keine andere Wahl, als mitzumachen.«
    »Warum?«
    »Er sagt, weil ihm meine Seele gehört. Er sagt, ich muss lernen, sie zu töten, um am Leben zu bleiben.«
    »Heilige Scheiße«, murmelte Beck.
    Jetzt, wo die Wahrheit raus war, wollte Riley ihm alles erzählen.
    »Er ruft mich nachts zu sich. In der einen Minute schlafe ich, und dann wache ich plötzlich ganz woanders auf. Meine Hand …« Sie starrte hinunter auf ihre rechte Handfläche. »Erinnerst du dich an das Flammenschwert, mit dem er auf dem Friedhof gekämpft hat? Ich habe auch so eines, allerdings eher … zu meiner Größe passend. Er sagte, es sei ein Ausläufer seiner Engelsmacht.«
    Becks Mund klappte entsetzt auf.
    »Normalerweise ist er immer dabei, um an mir rumzumeckern, weil ich nichts richtig mache, aber letzte Nacht ist er erst aufgetaucht, nachdem ich den Hypno getötet hatte. Er hat den schwächeren ausgeschaltet.«
    »Bist du sicher, dass du das alles nicht nur träumst?«, fragte er skeptisch.
    »Es ist real, Beck.« Zu real .
    »Hat er diesen Mist auch mit Paul gemacht?«
    »Nein, nur mit mir.«
    »Dieser verdammte Scheißkerl«, brauste Beck auf und donnerte mit der Faust auf den Tisch, so dass er beinahe die Kaffeetasse umkippte.
    Riley wusste, dass er ihr niemals weh tun würde, trotzdem brachte sie etwas Abstand zwischen sie und zog sich zum Panoramafenster zurück. Die Straße war inzwischen dunkel, die gelegentlichen Straßenlaternen betonten die Schwärze noch. Jemand rollte einen Mülleimer an den Bordstein.
    Hinter sich hörte sie Beck leise fluchen. »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«, wollte er wissen.
    »Ich …« Sie unterdrückte ein Schluchzen. »Ich hatte … Angst, dich zu verlieren, ausgerechnet jetzt, wo … wir …«
    Es folgte ein langes Schweigen, dann wurde ein Stuhl zurückgeschoben, und Schritte näherten sich ihr.
    Würde er die Tür öffnen und ihr sagen, sie solle verschwinden? Ihr sagen, dass sie nie wieder zurückkommen solle, wie er es beim letzten Mal getan hatte, aber es dieses Mal vollkommen ernst meinen?
    Sie versteifte sich, als Becks starke Arme sich besitzergreifend um ihre Taille legten und er sie rückwärts an sich zog.
    »Ach Mädel, ich gehe nirgendwo ohne dich hin. Und schon gar nicht wird irgendein verdammter Engel uns auseinanderbringen. Niemand, weder im Himmel noch in der Hölle, hat so viel Macht.«
    Beck zog sie an sich, anstatt sie fortzustoßen. In diesem Moment wusste sie, wie dumm es von ihr gewesen war, etwas anderes zu denken.
    »Egal was passiert, ich liebe dich«, flüsterte er.
    Nie zuvor hatte er das L-Wort ausgesprochen.
    Sie war noch nicht in der Hölle. Sie hatte noch Zeit zum Leben.
    Riley drehte sich in seinen Armen um und blickte in seine dunklen, braunen Augen. Alles, was sie wollte, war, dass er sie küsste, sie berührte, sie liebte.
    »Ich will heute Nacht nicht nach Hause«, sagte sie mit bebender Stimme. »Ich möchte hier bleiben … bei dir.«
    Beck hob sanft ihr Kinn in die Höhe. »Du meinst, du willst … dass wir …«
    »Ja. Ich habe solche Angst, Den. Der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühle, ist bei dir.«
    Sie berührten einander an der Stirn. »Das geht mir genauso«, murmelte er. »Aber wenn wir … es würde alles zwischen uns verändern. Es gäbe kein Zurück mehr.«
    Sie lehnte sich zurück, bis sie ihm wieder in die Augen blicken konnte. »Ich will niemals wieder zurück zu dem, wie es vorher war. Ich liebe dich.« Ich vertraue dir.
    Er schob ihr eine Locke hinters Ohr, sein Blick war ungewöhnlich zärtlich. »Ich möchte dich nur noch in die Arme nehmen und in mein Bett tragen.«
    »Und dann …«, flüsterte sie. Ihr Herz schlug schneller. Wie würde es sich anfühlen, seine Haut auf ihrer zu spüren?
    »Dann werde ich dir zeigen, was es bedeutet, von einem Kerl aus dem Süden geliebt zu werden.« Ein sinnliches Grinsen erfüllte sein Gesicht. »Es wird nicht schnell gehen. Wahrscheinlich wird es eher die ganze Nacht dauern.«
    Eine Sekunde lang vergaß Riley, zu atmen.
    »Wenn du also sagst, dass es das ist, was du willst …«, begann er.
    Sie schnitt ihm die letzten Worte mit einem Kuss ab, der beinahe ebenso leidenschaftlich und gierig war wie der, den sie ihm an der Busstation gegeben hatte. Er schlang seine Arme um sie und zog sie eng an

Weitere Kostenlose Bücher