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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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soll.«
    »Dann lass es bleiben«, sagte Peter. »Lass mir meine Illusionen, okay? Und wie läuft es zwischen dir und Beck?«
    »In der einen Minute scheint er froh zu sein, dass ich hier bin, und in der nächsten benimmt er sich wie ein Arsch. Aber ich bin nicht so streng mit ihm wegen seiner Mom – die übrigens echt ein harter Brocken ist –, aber irgendwann werde ich noch mal richtig ausrasten.«
    Peters Lachen hallte im Telefon wider. »Nun denn. Du verpasst übrigens eine ziemlich schräge Geschichte hier oben. Irgendein Reverend hat verkündet, er würde jeden einzelnen Dämon in Atlanta exorzieren, und zwar alle gleichzeitig. Unglaublich, was?«
    »Ich hab’s in der Zeitung gelesen. Alles, was er schaffen wird, ist, dass sie richtig sauer werden, und rate mal, wer dann den Dreck wegmachen kann?« Ich und die anderen Dämonenfänger .
    Vom Krankenhaus näherte sich eine Gestalt mit forschen Schritten.
    »Äh, da kommt Beck. Er sieht nicht gut aus. Ich lege besser auf.«
    »Warte kurz, Riley. Ruf an, wenn du dich auskotzen musst. Oder wenn du aussteigen willst.«
    Sie lachte. »Mach ich. Bis später.«
    Beck kletterte in den Truck, knallte die Tür zu und stopfte den Schlüssel ins Zündschloss. Dann hieb er mit der Faust aufs Lenkrad. Einmal, zweimal, dreimal.
    Riley hielt den Atem an.
    »Warum gebe ich mich überhaupt mit ihr ab?«, knurrte er.
    »Willst du darüber reden?«
    »Nein, verdammt.«
    Sobald sie im Motel waren, folgte Riley ihm in sein Zimmer, in der Hoffnung, dass er doch reden würde, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Beck warf seinen Rucksack auf das leere Bett und begann, sich die Kleider vom Leibe zu reißen, als hätte er vergessen, dass sie da war. Kurz bevor er seine Jeans auszog, räusperte sie sich, und das bremste ihn kurz. Er nahm saubere Sachen aus der Kommode und ging ins Badezimmer. Die Tür schloss sich, und kurz darauf wurde die Dusche aufgedreht.
    Riley begriff, dass gerade keine tiefschürfenden Gespräche angesagt waren, und zog sich in ihr Zimmer zurück. Sie brauchte ebenfalls eine Dusche. Seit dem Zusammentreffen mit seiner Mutter hatte sie das Gefühl, von einer dicken, klebrigen Schicht Teer bedeckt zu sein, und das Haus hatte die Sache auch nicht gerade besser gemacht.
    Wie es wohl war, mit ihr zusammenzuleben? Es war so gut wie sicher, dass nichts, was irgendjemand tat, Sadies Anerkennung fand. Vielleicht hatte gerade das das Interesse ihres Vaters geweckt – die Tatsache, dass der junge Mann nie eine Chance gehabt hatte. Jetzt hatte ihr Vater Beck ihrer Obhut überlassen, obwohl der Dorftrottel natürlich glaubte, es sei genau anders herum.
    Ich verspreche dir, Dad, ich werde nicht zulassen, dass er scheitert, koste es, was es wolle .
    Zu ihrer Erleichterung war der Wasserstrahl in der Dusche ganz ordentlich. Nachdem sie sich angezogen hatte, setzte sie sich aufs Bett und rubbelte ihre Haare trocken.
    Beck steckte den Kopf durch die Tür. »Wenn du magst, können wir Pizza essen gehen.« Sein breiter Akzent war verschwunden, also ging es ihm wieder besser.
    »Gerne. Ich habe echt Hunger.«
    »Ich bestell schon mal, damit wir nicht so lange warten müssen. Gibt’s irgendwas, was du hasst?«
    »Grüne Paprika. Total eklig.«
    Er kramte im Nachttisch nach der Karte der Pizzeria im Ort und tippte die Nummer in sein Handy ein. Dann legte er auf. Zu ihrer Überraschung brachte er ihr den Werbezettel.
    »Besser, du bestellst«, sagte er. »Lass es zum Mitnehmen fertigmachen, und bestell es unter deinem Namen.«
    Sie wollte sich nach dem Grund erkundigen, aber seine Miene lud nicht gerade dazu ein, Fragen zu stellen. Sie rief das Restaurant von ihrem eigenen Telefon an und gab die Bestellung auf, Pizza und ein Sechserpack Limo.
    »Danke«, sagte er, dann ging er nach draußen, um zu telefonieren, als wollte er sie nicht hören lassen, was er zu sagen hatte. Es war wieder so ein Ich-vertrau-dir-nicht-ganz-Moment, und ihr Geduldsfaden wurde wieder ein Stückchen dünner.
    »Bald bist du fällig, Alter«, murmelte sie.

    Riley hätte es kommen sehen können: Beck gab ihr Geld und schickte sie los, um die Bestellung abzuholen. Nachdem sie die Rechnung beglichen hatte, sammelte sie die Pizza und die Tüte mit der Limo ein, und der Restaurantbesitzer hielt ihr die Tür auf. Dann entdeckte er Becks Truck.
    »Zum Teufel, wenn ich gewusst hätte, dass es für diesen Mistkerl ist, hätte ich die Bestellung nie angenommen.«
    Sie sah ihn finster an. »Warum?«
    »Frag ihn.

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