Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
Arschloch Hadley beglichen und verschwinde von hier. Niemand wird mich vermissen. Genau wie zu Lebzeiten.
    Riley schaute zu Donovan auf, ihre Gedanken rotierten. »Das ist totaler Mist. Das hat er nicht geschrieben.«
    »Wie kommst du darauf?«, erwiderte der Sheriff und beobachtete sie aufmerksam.
    »Beck hat Sadie niemals seine Mutter genannt. Dafür gab es zu viel böses Blut zwischen ihnen.« Sie seufzte unglücklich, weil sie eines von Becks wohlgehüteten Geheimnissen preisgeben musste. »Und diese Zeile … sie fordern Vergeltung ? Das ist nicht Beck. Er kann kaum lesen und schreiben. Die Unterschrift sieht zwar aus wie seine Handschrift, aber der Rest nicht. Nicht einmal annähernd.«
    »Bist du dir sicher?«, fragte Martin herausfordernd.
    »Ja, absolut. Ich kenne seine Handschrift. Diese hier ist es nicht.«
    »Jemand könnte ihm dabei geholfen haben«, konterte der Deputy. »Ich kenne einige Leute in dieser Stadt, die ihn liebend gerne tot sehen würden.«
    »Beck hat jetzt etwas, für das es sich zu leben lohnt. Er wurde nach Schottland eingeladen, um ein paar Großmeister der Internationalen Zunft kennenzulernen. Für einen Dämonenfänger ist das eine richtig große Sache.« Sie durchbohrte den Deputy mit ihren Blicken. »Klingt das nach jemandem, der sich nach dem Tod sehnt?«
    »Nicht, solange ihn keine Schuldgefühle quälen«, erwiderte Martin trotzig.
    »Nie und nimmer«, sagte sie kopfschüttelnd. »Er wollte seinen Namen reinwaschen. Und jemand will nicht, dass das geschieht.«
    Rileys Telefon klingelte. Wütend über die Unterbrechung, zog sie es heraus. Das Display zeigte Becks Nummer.
    »O mein Gott, er ist es!«
    »Schalte den Lautsprecher ein«, befahl Donovan.
    Sie fummelte herum, schließlich hatte sie es geschafft. »Beck? Wo bist du?«, schrie sie laut. »Bist du verletzt?«
    »Fahr nach Hause«, sagte eine heisere Stimme. »Es ist vorbei.«
    Eine Sekunde später zerriss ein Gewehrschuss die Luft.

15.
    Kapitel
    Donovan schnappte Riley das Telefon weg, ehe sie es fallen lassen konnte. Während er sich ein paar Schritte von ihr entfernte, stopfte er sich einen Finger ins Ohr und versuchte, die Geräusche zu entschlüsseln, die aus dem Lautsprecher kamen. Stille, ein Knacken und hektische Atemgeräusche. Dann wurde aufgelegt.
    Er legte ebenfalls auf. Als er zu Riley zurückkam, kniete sie im Sand und schaukelte schluchzend vor und zurück. Mit jedem Atemzug stieß sie ein angespanntes, heiseres Keuchen aus. Martin kniete neben ihr und versuchte, sie zu beruhigen.
    Donovan ging auf der anderen Seite neben ihr ebenfalls auf die Knie. »Ganz langsam. Atme ein, dann wieder aus. Dir wird nichts passieren.«
    »Er … hat … sich … erschossen …«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    Verzweifelt hob Riley das tränenüberströmte Gesicht und sah ihn an. »Aber … ich habe gehört …«
    »Versuch, deine Atmung zu entspannen. Das ist das Einzige, worauf es im Moment ankommt.«
    Riley schloss die Augen und gab sich Mühe, mit jedem Atemzug langsamer zu werden, tiefer einzuatmen, weniger panisch zu sein. Schließlich runzelte sie die Stirn. »Das würde Beck mir nicht antun. Das war kalt. Grausam.«
    »Das sehe ich genauso«, erwiderte Donovan. »Wenn Beck sich selbst erschossen hätte …« Er zögerte, sein Blick traf den seines Deputys. »Er hätte sich vermutlich in den Kopf geschossen. Seine Pistole hat ein 9mm-Kaliber, das hätte ihn auf der Stelle getötet. Ich hätte hören müssen, wie der Körper auf den Boden aufschlägt, oder irgendein Geräusch, das darauf hindeutet, dass er kampfunfähig ist. Stattdessen hörte ich mindestens sieben oder acht Sekunden lang hektisches Atmen, und dann noch ein Geräusch, vielleicht die Waffe, die fallen gelassen wird. Dann wurde aufgelegt.«
    »Beck kann nicht aufgelegt haben, wenn er tot ist«, sagte Martin stirnrunzelnd.
    »Exakt.«
    Zorn spiegelte sich auf Rileys Gesicht, als sie mühsam wieder auf die Beine kam. »Was für ein kranker Irrer spielt am Telefon den Selbstmord eines anderen vor?«, wollte sie mit geballten Fäusten wissen.
    »Die Sorte Mensch, die ich hinter Gittern sehen will«, erwiderte Donovan. Denn wenn er solche Anstrengungen unternimmt, muss er richtig was zu verbergen haben .
    Als er Riley die Hand auf die Schulter legte, spürte er, wie sie bebte. »Kannst du im Streifenwagen auf mich warten? Ich fahre dich gleich in die Stadt zurück.«
    Nachdem sie ihren Rucksack aus dem Auto des Deputys geholt hatte, ging sie zu

Weitere Kostenlose Bücher