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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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seinem Wagen. Obwohl sie den Kopf hoch und den Rücken gerade hielt, merkte Donovan, dass sie Angst hatte. Jemand hatte die Situation bis an den Rand der Grausamkeit eskalieren lassen.
    Martin beobachtete sie ebenfalls aufmerksam. »Bist du sicher, dass es nicht Beck war?«
    »Ja. Das würde er niemals irgendeinem Mädchen antun. Vor allem diesem nicht.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Klappert die Anwohner ab und fragt nach, ob sie irgendetwas gehört haben. Dann besorgst du dir Becks und Coles Telefondaten und überprüfst, mit wem sie in den letzten Tagen telefoniert haben. Ich schaue beim Krankenhaus vorbei, mal sehen, ob Hadley in der Verfassung ist, mir zu sagen, wer hinter der ganzen Sache steckt.«
    »Das ist ja, als würde eine Schlange sich um die andere winden«, erwiderte Martin.
    »Genau das hoffe ich.«

    Donovan wartete, bis sie die Hauptstraße erreicht hatten, die sie in den Ort zurückbrachte, ehe er das Gespräch mit seiner Beifahrerin begann. »Geht es dir wieder besser?«
    Sie nickte ernst. »Was passiert mit dem Truck?«
    »Sobald wir damit fertig sind, lasse ich ihn zum Motel bringen. Tut mir leid, aber das Puder für die Fingerabdrücke wird eine ziemliche Sauerei hinterlassen.«
    »Kein Problem.«
    »Willst du hierbleiben, bis wir die Sache geklärt haben?«
    »Auf jeden Fall«, sagte sie knapp. »Es gibt etwas, was Sie über den Bestatter wissen sollten.«
    Nachdem er zugehört hatte, wie Riley ihr Gespräch mit McGovern wiedergab, nahm er sich vor, später unbedingt mit dem Mann zu reden.
    »Danke, ich werde es überprüfen.« Er räusperte sich. »Wie viel weißt du über Denvers Vergangenheit?«
    »Etwas, aber nicht viel. Er ist ziemlich verschlossen, was das angeht«, gab sie zu.
    »Dann werde ich dir ein paar Hintergrundinfos geben. Als die Brüder verschwanden, behauptete Denver sich ganz wacker. Sadie hatte einen neuen Freund, einen Kerl namens Vic, der den Jungen häufig schlug. Ich konnte Denver nie dazu bringen, ein Wort darüber zu verlieren, und Vic war klug genug, so zuzuschlagen, dass niemand die blauen Flecken sah.«
    »Er hätte es Ihnen nie erzählt. Er hat seine Mom nie verlassen, weil er sicher war, dass sein Dad eines Tages auftauchen würde.«
    Donovan nickte zustimmend. »Genau das dachte ich mir auch. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er immer auf mich gehört und meinen Rat angenommen, doch dann verschwanden die Jungen. Louisa und Denver trennten sich, und er geriet völlig außer Kontrolle. Nachdem er in eine Messerstecherei verwickelt wurde, schickte ich ihn in den Norden.«
    »Sie haben genau das Richtige getan. Beck hat sein Leben geändert.«
    Donovan wich einem Campingbus aus und scherte wieder auf die Fahrspur ein.
    »Ich habe mir große Sorgen um ihn gemacht, weil sein Onkel da oben sich einen Dreck um den Jungen gekümmert hat und seine Großeltern inzwischen beide tot waren. Als dein Vater mich anrief, haben wir lange miteinander geredet. Ich begriff, dass Beck seinen Helden gefunden hatte, und zwar einen, den er respektierte. Paul und ich blieben all die Jahre über in Verbindung. So erfuhr ich auch, dass der Junge in Afghanistan verwundet wurde.«
    »Mein Dad hat sich echt um ihn gekümmert.« Sie schaute aus dem Fenster. »Ich habe niemanden mehr außer Beck«, flüsterte sie. »Ich darf ihn nicht verlieren. Er ist … zu wichtig für mich geworden.«
    Der Sehnsucht in ihrer Stimme nach zu urteilen ging es um mehr als Freundschaft.
    »Keine Sorge, wir finden ihn. So oder so.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Die anderen Jungen haben Sie nicht gefunden.«
    »Deshalb werde ich dieses Mal nicht aufgeben, bis ich ihn gefunden habe.«

    Erfreut stellte Beck fest, dass das Loch, das er gegraben hatte, etwa fünf Zentimeter mit Wasser vollgelaufen war. Er wusste, dass es furchtbar schmecken würde, aber nach dem Dämon bestand die zweitgrößte Gefahr für ihn darin, zu verdursten. Er schöpfte Wasser mit der hohlen Hand und hielt sich die Flüssigkeit an die Lippen. Als es ihm in den Mund lief, hätte er es beinahe wieder ausgespuckt, doch er zwang sich, es herunterzuschlucken.
    »Mann, ist das eklig.«
    »Du kannst so viel Wasser bekommen, wie du dir wünschst«, sagte der Dämon. Er hatte wieder seine übliche Position eingenommen und musterte ihn aufmerksam wie ein Teenager eine frisch gebackene Pizza.
    »Die Masche kenne ich«, erwiderte Beck und nahm noch einen großen Schluck. »Du gibst mir alles, was ich in dieser Welt haben will, solange ich zustimme, im

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