Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
könnte frieren. Sie würde ihm nicht passen, aber er könnte sie sich zumindest über die Schultern legen.
    »Weck mich in ein paar Stunden«, sagte sie, dann mummelte sie sich ein und ließ sich vom Schlaf davontragen.
    Einige Zeit später weckte irgendetwas sie auf, aber es war nicht Beck. Das Feuer war heruntergebrannt, und er schlief leise schnarchend daneben auf dem Boden.
    Innerhalb des Schutzkreises bewegte sich etwas. Riley schoss unter der Decke hervor, aus Angst, es wäre der Dämon, doch stattdessen war es nur ein neugieriger Waschbär, der auf dem Boden herumschnüffelte. Als er sie erblickte, knurrte er, machte, dass er fortkam, und floh über das Laub in die Dunkelheit.
    Beck regte sich, dann setzte er sich auf und gähnte. »Was ist los?«
    »Ein Waschbär ist in den Schutzkreis gekommen und hat mich aufgeweckt.«
    »War wohl hinter unserem Essen her.«
    »Aber er hat doch nichts angestellt, oder?«
    »Solange er nicht am Schutzkreis gegraben hat oder so. Wenn er nur über die Linie aus Weihwasser gelaufen ist, macht das nichts.« Beck streckte sich stöhnend. »Gott, mein Rücken tut weh.«
    Er stocherte in dem Feuer herum und legte Holz nach. Dann blies er in die Glut. Als es funkensprühend zu neuem Leben erwacht war, stand er auf und ging hinter den Baum, wobei er die Kette mitschleifte. Riley blieb in Alarmbereitschaft.
    »Was quält dich so?«
    »Irgendwas fühlt sich nicht richtig an«, sagte sie. »Nicht so wie vorher.«
    Riley begann, den Schutzkreis abzugehen, und betrachtete dabei aufmerksam den Boden. Plötzlich blieb sie stehen.
    »Beck! Ich brauche Weihwasser! Schnell!«
    Ihm blieb keine Zeit, es zu holen. Alles, was er sah, waren die hellroten Augen und die Klauen, als der Dämon sich direkt auf ihn stürzte. Blitzschnell hatte Riley sich vor ihm in Kampfposition aufgebaut, das Messer in der Hand. Nie zuvor hatte er erlebt, dass sie sich so schnell bewegt hätte.
    Der Dämon kam rutschend zum Stehen. »Diese Seele wird mir gehören«, sagte er.
    »Du bekommst ihn nicht, niemals«, gab Riley zurück. Die Messerklinge blitzte silbrig-blau im schwachen Mondlicht.
    Beck erreichte das Ende der Kette, doch er kam nicht an die beiden heran. »Weiche langsam zu mir zurück, ganz langsam«, sagte er.
    Sie achtete nicht auf ihn.
    »Du glaubst, ich würde dich nicht töten, wegen deines Herrn«, sagte der Dämon. »Da irrst du dich.«
    »Verlass den Schutzkreis, oder du stirbst«, sagte Riley ruhig.
    So schnell, dass seine Konturen verwischten, stürzte der Vierer sich auf sie, ehe Beck eine Warnung rufen konnte. Riley packte ihn an der Kehle und schleuderte ihn zu Boden, das Messer durchbohrte seine Brust und drang tief in sein Herz ein.
    Wie eine Kriegsgöttin, auferstanden aus uralten Zeiten, erhob sie sich, während das schwarze Dämonenblut von ihrem Messer tropfte. Die Lippen des Höllendieners bewegten sich und formten Flüche, doch kein Laut drang aus seiner Kehle. Dann starb er.
    Was zum Teufel war das denn? Beck hatte ihr keine Nahkampftechniken beigebracht, und er bezweifelte, dass Stewart es getan hatte.
    Langsam verflog die Wildheit, die von Riley Besitz ergriffen hatte, und ließ sie verwirrt und auf unsicheren Beinen zurück.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Riley schüttelte den Kopf. »Ich fühle mich komisch.« Sie starrte hinunter auf den Dämon und die blutverschmierte Waffe in ihrer Hand. »Habe ich ihn getötet?«
    »Scheint so«, sagte er und bemühte sich, keine Panik in der Stimme mitschwingen zu lassen.
    Danach schien sie auf Autopilot umzuschalten. Sie reinigte das Messer und schob es zurück in die Scheide, ehe sie den Leichnam des Dämons aus dem Schutzkreis heraus ins Unterholz zerrte. Nachdem sie den Kreis mit Weihwasser an der zerstörten Stelle neu aufgebaut hatte, gesellte sie sich zu Beck an den Baum. Trotz ihrer Versicherung, sie sei unverletzt, suchte er sie nach Wunden ab, fand aber keine.
    Die Riley, die er kannte, wäre niemals in der Lage gewesen, einen Dämon mit solch einer kaltblütigen Präzision zu töten. Offenkundig stand sie unter dem Schutz ihre Engels. Wie sonst hätte sie diesen Frontalangriff eines tobsüchtigen Höllendieners überleben können?
    Riley bewegte sich. »Ich erinnere mich nicht daran, ihn getötet zu haben, Beck. Was ist mit mir los?«
    »Nichts«, beruhigte er sie. »So was kommt vor im Kampf.« Glücklicherweise akzeptierte sie diese Lüge.
    Er bestand darauf, dass sie zu ihm unter die Decke kroch, besorgt, was in ihrem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher