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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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einen nassen Einmalwaschlappen hervor und reichte ihn ihr. »Du hast Dämonenblut im Gesicht.«
    »Verfl…« Sie begann hektisch, ihr Gesicht abzuwischen und die Haare zu bürsten. Für ihn war sie auch ohne die ganze Mühe schön, aber er wusste, dass sie ihm nicht glauben würde, wenn er es ihr sagte.
    Als sie fertig war, lieh er sich ihre Bürste und versuchte, sich selbst einigermaßen in Form zu bringen. Wer weiß? Vielleicht tauchte ja tatsächlich ein Fotograf hier auf.
    Binnen weniger Minuten hatten sie den Lagerplatz aufgeräumt, den Müll in Tüten gestopft und die restlichen Vorräte verstaut. Die Leiche des Dämons war bemerkenswerterweise verschwunden.
    »Das waren wahrscheinlich Aasfresser«, sagte Beck. Ihr Schweigen verriet, dass sie ihm das nicht abkaufte.
    Riley erledigte rasch ihr Geschäft, wobei sie sich die ganze Zeit wegen der Schlangen Sorgen machte, doch sie kehrte ungebissen zurück. Während sie warteten, teilten sie sich etwas Trockenfleisch und die letzte Banane.
    »Warum bist du hier rausgekommen?« fragte er. »Du bist kein Landkind. Du hättest es jemand anders überlassen sollen.«
    Riley warf die Schale in die Mülltüte und überlegte sich ihre Antwort gut.
    »Ich wusste, dass, wenn irgendjemand dich finden würde, ich es sein würde«, sagte sie. »Wenn du verschwunden geblieben wärst, für immer …« Sie erschauderte. »Ich hätte es nicht ertragen. Es war schon schlimm genug, meine Eltern zu verlieren, aber du … du bist …« Sie wandte den Blick ab, als sei ihr so viel Offenheit peinlich. »Du gehörst zu mir, Beck, und wirst immer ein Teil von mir sein.«
    Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Er probierte eine Reihe Wörter aus, aber keines davon schien zu passen, so dass respektvolles Schweigen die beste Antwort zu sein schien.
    In der Ferne hörten sie Rufe, und Riley antwortete. Innerhalb kurzer Zeit erreichte eine Gruppe die Lichtung: Donovan, Ray und Simon.
    »Kein Fotograf«, sagte sie und warf Beck einen gespielt finsteren Blick zu.
    »Hätte doch sein können«, grinste er.
    »O Mann, ist das gut, dich zu sehen, Denver!«, sagte der Sheriff und ging neben Beck in die Hocke. »Verdammt gut.« Sie packten einander fest bei den Händen.
    »Geht mir genauso«, sagte Beck. »Aber kann mir jetzt bitte endlich mal jemand dieses verdammte Ding abnehmen?«
    Er stöhnte vor Schmerz, als Ray den Bolzenschneider zwischen seinen Stiefeln und der engsitzenden Kette ansetzte. Ray begann, zuzudrücken, und Becks Gesicht lief rot an. Endlich fiel die Kette ab.
    »Danke, Gott«, sagte er. Er schnürte seinen Stiefel auf, und als er ihn und die Socke endlich ausgezogen hatte, zeigte sich, dass der Knöchel geschwollen und wundgescheuert war.
    Simon bemerkte das getrocknete Dämonenblut im Inneren des Schutzkreises. »Schlimme Nacht?«
    »Ja. Ich musste einen Hypno töten«, sagte Riley.
    Er warf ihr einen seltsamen Blick zu, sagte aber nichts.
    Riley öffnete die Verbandstasche. Während sie die Wunde versorgte, zeigte Beck auf das Gewehr neben seinem Rucksack. »Ich hab was für dich, Donovan«, sagte er. »Es gehört Nate. Ich habe es sofort wiedererkannt.«
    Der Sheriff untersuchte die Waffe und nickte. »Wo hast du es gefunden?«
    »Da drüben, beim anderen Baum«, sagte Beck und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Stelle. »McGovern war hierher unterwegs, bevor der Dämon ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Ich glaube, Nate und Brad sind irgendwo hier.«
    »Das hast du mir gar nicht erzählt«, beschwerte Riley sich.
    »Ich wollte dir keine Angst machen«, antwortete er.
    Donovan überquerte die offene Lichtung und begann, mit der Spitze des Gewehrlaufs die Blätter und Zweige beiseite zu wischen.
    Nachdem Becks Fuß ordentlich verbunden war, zog Riley ihm vorsichtig die Socke wieder an, dann den Stiefel. Er schnürte ihn locker zu und beobachtete dabei Donovan aus den Augenwinkeln. Der Sheriff ging in die Hocke, grub ein wenig in der Erde und förderte etwas Weißes zutage. Er musterte den Gegenstand einen Moment, dann hielt er ihn in die Höhe. Es war ein Knochen, möglicherweise eine Rippe.
    »Heilige Scheiße«, murmelte Beck. Der Dämon hatte recht .
    Simon bekreuzigte sich.
    »Welcher der beiden Jungen das wohl ist«, sagte Donovan, als er den Knochen dorthin zurücklegte, wo er ihn gefunden hatte, und ihn wieder mit Blättern bedeckte. »Ich werde die Spurensicherung rufen. Sie werden ihre helle Freude an diesem Ort haben.«
    Mit Rileys Hilfe kam

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