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Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Engelsflammen: Band 3 (German Edition)

Titel: Engelsflammen: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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ihm zu laufen.
    Denn er war nicht allein.
    Er war mit Luschka zusammen. Er tröstete sie, streichelte ihre Wangen und küsste ihr dabei die Tränen fort. Sie hielten einander in den Armen, die Köpfe vorgebeugt zu einem endlosen Kuss. So verloren waren sie in ihrer Umarmung, dass sie nicht zu spüren schienen, dass die Straße unter einer neuerlichen Explosion erbebte. Sie sahen so aus, als gebe es auf der Welt nichts anderes als nur sie beide.
    Da war kein Raum zwischen ihren Körpern. Es war zu dunkel, um zu sehen, wo der eine von ihnen endete und der andere begann.
    Lucinda stand auf und kroch weiter, bewegte sich in der Dunkelheit von einem Schutthaufen zum nächsten, angetrieben von der Sehnsucht, ihm näher zu sein.
    »Ich dachte, ich würde dich niemals finden«, hörte Luce ihr früheres Ich sagen.
    »Wir werden einander immer finden«, antwortete Daniel, hob sie hoch und drückte sie noch fester an sich. »Immer.«
    »He, ihr zwei!«, erklang eine Stimme von einer Tür in einem benachbarten Gebäude. »Kommt ihr jetzt?«
    Auf der Seite des Platzes, die dem Trümmergrundstück gegenüber lag, führte ein Mann, dessen Gesicht Luce nicht erkennen konnte, eine kleine Schar in einen massiven Betonbunker. Dorthin waren Luschka und Daniel unterwegs. Das musste die ganze Zeit über ihr Plan gewesen sein, zusammen Zuflucht vor den Bomben zu suchen.
    »Ja«, rief Luschka den anderen zu. Sie sah Daniel an. »Lass uns mit ihnen gehen.«
    »Nein.« Seine Stimme war schroff. Nervös. Luce kannte diesen Tonfall nur allzu gut.
    »Draußen ist es zu unsicher. Deswegen wollten wir uns doch überhaupt hier treffen.«
    Daniel drehte sich um und sein Blick glitt direkt über die Stelle, an der Luce sich versteckte. Als der Himmel von einer weiteren Folge goldroter Explosionen erhellt wurde, schrie Luschka auf und vergrub das Gesicht an Daniels Brust. Daher war Luce die Einzige, die seinen Gesichtsausdruck sah.
    Etwas belastete ihn. Etwas Größeres als Furcht vor den Bomben.
    Oh nein.
    »Daniil!« Ein Junge in der Nähe des Gebäudes hielt noch immer die Tür zu dem Bunker offen. »Luschka! Daniil!«
    Alle anderen waren bereits in dem Gebäude.
    In diesem Moment wirbelte Daniil Luschka herum und zog ihr Ohr dicht an seine Lippen. Luce wünschte sich sehnlichst zu hören, was er Luschka zuflüsterte. Ob er etwas sagte, was Daniel ihr immer sagte, wenn sie aufgeregt oder überwältigt war. Sie wollte zu ihnen rennen, wollte Luschka wegziehen – aber sie konnte nicht. Etwas tief in ihrem Inneren wollte sich nicht von der Stelle rühren.
    Sie konzentrierte sich auf Luschkas Gesichtsausdruck, als hinge ihr ganzes Leben davon ab.
    Vielleicht tat es das ja.
    Luschka nickte, während Daniil sprach, und ihre verängstigte Miene wurde ruhig, beinahe friedlich. Sie schloss die Augen. Dann nickte sie noch einmal. Anschließend legte sie den Kopf in den Nacken und ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.
    Ein Lächeln?
    Aber warum? Wie? Es war beinahe so, als wüsste sie, was gleich geschehen würde.
    Daniil hielt sie in den Armen und beugte sich zu einem weiteren Kuss über sie, presste die Lippen fest auf ihre und strich ihr mit den Händen erst durchs Haar und dann langsam an den Seiten ihres Körpers hinab.
    Es war so leidenschaftlich, dass Luce errötete, so intim, dass sie keine Luft bekam, so zauberhaft, dass sie den Blick nicht losreißen konnte. Nicht für eine Sekunde.
    Nicht einmal, als Luschka schrie.
    Und in einer Säule sengender weißer Flammen aufging.
    Der Wirbel der Flammen war anderweltlich, fließend und auf eine schauerliche Weise beinahe elegant, als wickle sich ein langer Seidenschal um ihren bleichen Körper. Er verschlang Luschka, floss aus ihr heraus und um sie herum und beleuchtete das Spektakel ihrer brennenden Glieder, die zuckten und zuckten – und sich schließlich nicht mehr bewegten. Daniil ließ sie nicht los, nicht als das Feuer seine Kleider versengte, nicht als er das volle Gewicht ihres erschlafften, bewusstlosen Körpers stützen musste, nicht als die Flammen mit einem wütenden, beißenden Zischen ihr Fleisch verbrannten, nicht als ihre Haut zu verkohlen und schwarz zu werden begann.
    Erst als die Flamme zischelnd erlosch – so schnell, als bliese man eine Kerze aus –, und es nichts mehr gab, was er hätte festhalten können, als nichts mehr übrig war als Asche, ließ Daniil die Arme sinken.
    In Luce’ wildesten Tagträumen darüber, in die Vergangenheit zurückzukehren und ihre

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