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Engelsgrab

Engelsgrab

Titel: Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Ramsay
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über seine Haut strich. Er war müde, denn er hatte nur ein paar Stunden geschlafen.
    »Ist schon bekannt, wer die Ermordete ist?«
    »Nein, Sir. Es gibt die eine oder andere Vermutung, aber etwas Konkretes haben wir noch nicht.«
    Brady hatte nichts anderes erwartet.
    Als sein Handy klingelte, meldete er sich, ohne nachzudenken.
    »DI Brady?«
    »Ja.«
    »Vielen Dank, dass Sie meine Zeit verschwendet haben.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das wissen Sie ganz genau. Kaum hatte ich Ihnen den Rücken gekehrt, da waren Sie schon verschwunden. Das ist zwar nichts Neues, aber trotzdem handelt es sich hier nicht um eine Therapiestunde, sondern um eine Mordermittlung. Der ich mich nicht aufgedrängt habe, vielmehr wurde ich von DCI Gates um meine Expertise gebeten.«
    »Tut mir leid, dass ich wegmusste«, entgegnete Brady betont sachlich. »Aber ich hatte DS Adamson gebeten, Sie mit dem Fall vertraut zu machen.«
    »Ich habe Patienten absagen müssen, um Ihnen zur Verfügung zu stehen. Aber wenn Ihnen an meiner Hilfe nichts liegt, dann sagen Sie das bitte, statt sich still und leise zu verdrücken. Obwohl Sie das ja perfekt können.«
    »Ich finde es immer wieder erstaunlich, auf was für Gedanken Sie kommen.«
    »Den Mist können Sie sich sparen, Jack.«
    »Tja dann, bis später. Ich melde mich, wenn ich wieder im Revier bin.« Brady drückte die Austaste.
    »Könnte es sein, dass Dr. Jenkins unzufrieden ist?«, erkundigte sich Conrad.
    »Den Eindruck könnte man haben«, schmunzelte Brady. »Biegen Sie da vorn rechts ab.«
    Behutsam lenkte Conrad seinen neuen Wagen auf die rechte Fahrspur.
    »Aber sie hat ja Adamson, der ihr erzählen kann, was er weiß.«
    Conrad warf ihm einen Seitenblick zu. »Sehen Sie sich vor, Sir. Adamson interessiert sich nur für seine eigene Person. So einer ist kein Teamplayer. Wie es heißt, möchte er dringend befördert werden. Wie und ob auf Kosten eines anderen, ist ihm völlig einerlei.«
    »Mögen Sie Adamson nicht?«
    »Wir haben zur selben Zeit angefangen und zwei Jahre lang zusammengearbeitet. Danach habe ich mir geschworen, nie mehr etwas mit ihm zu tun zu haben.«
    »Es war so schlimm?«
    »Es war kaum auszuhalten.«
    Obwohl Brady nichts von Adamson hielt, wunderte er sich, dass Conrad sich dermaßen abfällig über ihn äußerte, denn das tat er sonst bei keinem. Er verbuchte es als weiteren Grund zur Beunruhigung.
    »Wohin jetzt?«, fragte Conrad.
    Brady schaute auf die Straße. Sie hatten die Seatonville Road erreicht und waren kurz vor ihrem Ziel.
    »Fairfield Drive, Nummer achtzehn.«
    »Darf ich fragen, warum wir dahin fahren?«
    »Später. Im Moment folge ich lediglich einem Gefühl. Je weniger Sie darüber wissen, desto besser.«

Kapitel 14
     
    Vor dem Haus Nummer achtzehn verließ Brady den Wagen und bat Conrad zu warten.
    Die Einfahrt war neu gepflastert und wurde von Büschen und Bäumen gesäumt. Vor dem weißen Garagentor stand eine dunkelblaue BMW-Limousine der Fünferserie, höchstens ein Jahr alt.
    Brady betrat die weiße Holzveranda, holte Luft und drückte auf die altmodische Klingel. Während er darauf wartete, dass jemand kam, betrachtete er die Buntglasfenster in der Tür, die er für Originale aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts hielt. Darunter hingen ein antiker Türklopfer aus Messing in Form eines Löwenkopfes und der Briefkasten.
    Von drinnen näherten sich schwere Schritte. Dann wurde die Tür geöffnet, und Brady fand sich einem Mann Mitte vierzig gegenüber.
    »Ja, bitte?«, fragte dieser knapp.
    Auf den ersten Blick machte die Kleidung des Mannes einen konservativen, aber keineswegs steifen Eindruck, denn das gestreifte Sporthemd war von Armani, die dunkelgraue Bundfaltenhose von Crombie und die schwarzen Schuhe von Kurt Geiger. Da will jemand gut aussehen, dachte Brady, und zwar auf diese unaufdringliche Weise, der man nicht gleich anmerkt, wie viel er dafür hingeblättert hat.
    »DI Jack Brady.« Brady hielt seine Dienstmarke hoch. »Mr Simmons?«
    Der Mann nickte. »Entschuldigen Sie die Störung. Aber dürfte ich Ihnen ein, zwei Fragen über Ihre Stieftochter Sophie stellen?«
    Mr Simmons sah aus, als dächte er nach. Brady betrachtete das frisch rasierte Gesicht, das kurze schwarze, mit Grau gesprenkelte Haar, die schwarz gerahmte Brille von Dior und die rot geränderten Augen, die sich argwöhnisch verengten und in den Winkeln scharfe Falten bildeten.
    Zu guter Letzt zog Simmons die Tür ganz auf und trat zur Seite. Brady folgte

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