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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Frau wandte sich in Richtung Fußgängerzone. Mit einem gewissen Sicherheitsabstand nahm er die Verfolgung auf.
    Sie schien es nicht besonders eilig zu haben, sondern verweilte vor dem einen oder anderen Schaufenster, kaufte sichschließlich in einem kleinen Tabakladen eine Zeitschrift und eine Schachtel Zigaretten.
    Markus Kessel ließ sie nicht aus den Augen. Er musste des öfteren so tun, als betrachte er ebenfalls die Auslagen in den Schaufenstern. Er zog seine Jacke aus und legte sie sich über den Arm, um anders auszusehen. Plötzlich kehrte sie in ein Café ein, und er beobachtete durch ein großes Fenster, wie sie an einem der Tische Platz nahm.
    Das Café war kaum besucht und so klein, dass er es nicht riskieren wollte, ebenfalls hineinzugehen. Stattdessen setzte er sich auf die Bank an einer Bushaltestelle, von wo er die Frau gut im Blick hatte.
    Erneut fragte er sich, wie er sie verfolgen sollte, wenn sie tatsächlich mit ihrem Auto in der Stadt war. Vorsichtshalber ging er in Gedanken die Taxi-Rufnummern durch, die er kannte. Schließlich hatte er sein Mobiltelefon dabei. Aber bis ein Taxi käme, wäre sie vermutlich schon über alle Berge.
    Die Polizei zu rufen, schloss er kategorisch aus: Diese arroganten Bullen – Kriminalkommissare … einer sogar ein Kriminalhauptkommissar. Aber wenn man ein klitzekleines Stückchen Hilfe brauchte, war man bei ihnen verraten und verkauft!
    Er konnte sich nur selbst helfen. Das war übrigens einer von Wolfgangs Wahlsprüchen gewesen: »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott« – oder so ähnlich. Verdammter Mist! Wo war denn sein Gott gewesen, als es darauf ankam? Wolfgang war allein gewesen mit seinem Mörder …
    Ein junges Mädchen in dem Café stellte etwas vor der Frau ab, sprach kurz mit ihr. Die Frau bezahlte noch nicht. Mit einem hastigen Aufbruch ihrerseits war Gott sei Dank nicht zu rechnen. Das gab ihm Zeit zu überlegen.
    Ich brauche einen Plan, dachte Markus Kessel. Gut möglich,dass er inzwischen sogar laut mit sich selbst sprach. Während dieser Tage auf der Straße war ihm die Kontrolle über seine Äußerungen immer mehr abhanden gekommen. Ich muss wissen, ob sie irgendwo ihr Auto stehen hat. Am Besten auch, wo es sich befindet, dachte er.
    Als sein Blick auf das schwarzhaarige Mädchen fiel, das hinter dem Bushaltestellenhäuschen rumlungerte, kam ihm endlich die entscheidende Idee. Er nahm einen Geldschein aus seiner Brieftasche und sprach sie an. Erst blickte sie ihn ungläubig an, dann glitzerte die Gier in ihren Augen und sie nickte. Was sie zu tun hatte, war leicht. Ins Café hinübergehen und der Frau glaubhaft versichern, ihr Wagen wäre aufgebrochen worden, kurz nachdem sie ihn vorhin abgestellt hatte. So nach dem Motto: »der blaue Polo … ich hab vorhin zufällig gesehen, wie Sie ausgestiegen sind …« Vielleicht konnte das Mädchen herauskriegen, wo das Auto parkte? Vielleicht brach die Frau dann auch auf, um zu ihrem Wagen zu gehen und nachzusehen … Wenn sie tatsächlich aufstand, tat er gut daran, sich vorsichtshalber ein Taxi zu rufen.
    Von der Bushaltestelle aus beobachtete Markus Kessel das Mädchen. Er konnte sehen, wie die Frau aufsah, als sie angesprochen wurde. Es gab einen regen Wortwechsel, dann zuckte sein Lockvogel die Schultern und trottete wieder davon.
    Er traf sich mit ihr außer Sichtweite des Cafés, konnte aber den Ausgang des Ladens gut überblicken. Das Mädchen berichtete mürrisch, die Frau hätte sie ausgelacht, da sie gar kein Auto besäße …
    Kessel atmete erleichtert auf. Die Situation war günstiger, als er erwartet hatte: Wenn sie zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, dann konnte er sie verfolgen bis ans Ende der Welt …Als Joe Albrechts Gesicht sah, wusste er sofort, dass es Ärger geben würde. Noch nach den vielen Jahren, die sie sich kannten und miteinander befreundet waren, spürte Joe einen Anflug von Angst, wenn Albrecht wütend war. Albrecht brüllte nicht los, wurde nie gewalttätig, aber seine kalte, sehr zielgerichtete Wut ging Joe durch Mark und Bein. Er hatte es verbockt, und er wusste es auch.
    »Seit wann gehst du eigentlich ohne mein Wissen an das Geheimfach im Damensalon, Joe?«, fragte Albrecht und fixierte ihn mit unbewegtem Gesicht.
    »Wieso?«
    Eine völlig sinnfreie Gegenfrage, die Joe höchstens einen Aufschub von ein paar Sekunden verschaffen konnte.
    »Weil drei Briefchen fehlen. Glaubst, ich weiß nicht, wie viel Koks ich habe? Pass mal auf: Wir ziehen

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