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Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube

Titel: Engelsgrube - Almstädt, E: Engelsgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Kommissarin kein bisschen weiterhelfen, Joe.«
    Jens-Olaf Engels wandte sich gleichgültig ab. Hinter seinem Rücken nutzte Lohse die Gelegenheit, ein wenig über seinen ehemaligen Mitschüler herzuziehen.
    »Joe weiß gar nichts. Der hatte früher schon keinen Plan. Er hat sich leider überhaupt nicht geändert in den letzten Jahren. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass manche Menschen sich dramatisch entwickeln und verändern, während andere nur auf der Stelle treten? Also meiner Theorie nach …«
    Während Lohse ihr seine Theorien darlegte, wanderten Pias Gedanken zu Kläre Tensfeld. Hier im Sub wollte Mark Lohse sie also gesehen haben, mit Rickleff Degner zusammen. Und auch ihr Lehrer Thomas Pracht sollte sich hier herumgetrieben haben. Schwer zu glauben, das Ganze.
    »Albrecht, du musst jetzt mitkommen!«, hörte Pia eine vertraute Frauenstimme hinter sich sagen. Sie spürte, wie sich die kleinen Härchen an ihrem Nacken aufstellten. Im ersten Moment dachte sie, es wäre Kläre Tensfeld. Doch dann durchfuhr sie die Erkenntnis wie ein Stromstoß. Es war die Stimme!
    Erst Sekunden später konnte sie zuordnen, dass mit Albrecht ihr Gesprächspartner gemeint war. Pia traute sich kaum, sich umzudrehen, weil sie befürchtete, der Körper zu der Stimme würde sich dann in Luft auflösen.
    »Albrecht?«, fragte sie ihren Gesprächspartner und warf einen Seitenblick auf die Frau, die ihn angesprochen hatte. Sie stutzte.
    Er verzog seine Lippen zu einem angedeuteten Lächeln: »Mark A. Lohse. Das A. steht für Albrecht. Alle männlichen Nachkommen bei den Lohses müssen Albrecht heißen. Isabel will mich damit aufziehen.«
    Nun drehte sich Pia vollständig zu der Frau um, die Mark Lohse – oder Albrecht – Isabel genannt hatte. Pia war im ersten Augenblick verunsichert. Irgendwo hatte sie diese Isabel schon einmal gesehen. Und war die Frau ihr gegenüber tatsächlich dieselbe, mit der sie vorhin am Telefon gesprochen hatte? Fing sie jetzt allmählich an zu fantasieren? Sie musste unbedingt Heidmüller auf sich aufmerksam machen. Der saß jedoch nicht mehr an seinem Platz und war auch sonst nirgends zu sehen. Es herrschte mittlerweile ein übles Gedränge im Sub.
    »Aber Sie heißen tatsächlich Isabel?«, fragte Pia im Plauderton. Die Gefahr, dass ihre Stimme sie ebenfalls verriet, war groß, aber sie wollte noch mehr Informationen über diese Frau.
    »Kommissarin Korittki sucht mit geradezu bewundernswerterAusdauer nach einer ehemaligen Mitschülerin von mir und Joe. Beate Fischer. Nun hofft Sie, dass du vielleicht mit bürgerlichem Namen Beate Fischer heißt.«
    Das war es. Diese Frau, die sich Isabel nannte, musste Beate Fischer sein. Die Qualität des Fotos in der Abi-Zeitung war so schlecht, dass Pia sie nicht sofort erkannt hatte. Gespannt erwartete sie Isabels Reaktion.
     
     
     
    »Beate Fischer? Das wäre ja zum Schreien. Was hat diese Beate Fischer denn angestellt, dass sie so viel Aufmerksamkeit verdient?«, fragte Isabel in schneidendem Tonfall.
    »Eigentlich ist sie nur verschwunden.«
    »Ist das ein Verbrechen?«
    Statt ihr zu antworten, zog Pia nichtssagend die Augenbrauen hoch. Inzwischen war sie sich ziemlich sicher, dass die Stimme am Telefon mit der von Isabel identisch war. Die Blicke, die Lohse und diese Frau tauschten, gefielen ihr nicht. Jens-Olaf Engels, der mittlerweile links neben ihr an der Bar stand, bediente sich aus einer Schale mit Pistazien, die auf dem Tresen stand. Die drei hatten sie eingekreist. Wenn sich nur Heidmüller endlich blicken lassen würde. Allein wollte sie an der überfüllten Bar keine Eskalation riskieren. Um etwas Zeit zu gewinnen, rührte Pia noch ein paar Mal in ihrem Glas und trank dann langsam ein paar Schlucke. Als sie ihr halb leeres Glas auf den Tresen stellte, war ihr schwummerig zumute.
    Der brennende Schmerz traf sie völlig unerwartet. Es fühlte sich so an, als ob sich ein glühender Dorn durch ihre Magenwand bohren würde. Sie schnappte entsetzt nach Luft. Zunächst dachte sie, es wäre nur dieser eine, schmerzhafte Stich gewesen, doch nach einer kleinen Pause kam derSchmerz mit voller Wucht zurück, sodass sie sich am Tresen festhalten musste.
    »Ich glaube, sie hatte einen zu viel«, hörte sie Mark Lohse sagen, denn ihr Verhalten erregte wohl die Aufmerksamkeit ein paar Umstehender. Pia wollte protestieren, doch sie brachte kein klares Wort mehr heraus. Ihr wurde zudem speiübel. Durch einen Schleier aus Schmerz und Schwindelgefühl registrierte

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