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Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd

Titel: Engelsjagd - Gunschera, A: Engelsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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die du ihm aufs Bett gelegt hast.“
    „Die High Heels. Ja, richtig.“ Sie blinzelte. „Was hast du ihm gesagt?“
    „Das willst du nicht wissen.“ Er gluckste vor unterdrückter Heiterkeit. „Du hast jetzt einen reichen Verehrer, Süße. Ist das nicht toll?“
    „Großartig, ich bin geschmeichelt.“ Sie seufzte. „Von den Klunkern bezahle ich alle Reparaturen am Haus meiner Mutter und dann bleibt immer noch so viel übrig, dass wir uns zwei Jahre über Wasser halten können.“
    „Und wenn uns die Kohle ausgeht, lässt du dich einfach noch mal von Adam zum Dinner einladen.“
    „Wenn er mir nicht die Cops auf den Hals hetzt.“
    „Wegen der Ohrringe?“ Marshall zuckte mit den Schultern. „Er wollte doch, dass du sie anziehst.“
    „Er hat nicht direkt gesagt, dass es ein Geschenk ist.“
    „Mach dir nicht zu viele Sorgen. Die zahlt er aus der Portokasse.“
    Sie hob nur die Augenbrauen und langte nach ihrem Handy. Gabriel nahm nach dem ersten Klingeln ab.
    „Ich habe die Adresse des zweiten Labors“, sagte sie.
    Geräuschvoll stieß er den Atem aus. „Alles okay bei dir?“
    „Alles bestens.“ Sie unterdrückte ein hysterisches Kichern. „Ich bin jetzt eine wohlhabende Frau.“

19
    V
iolet fühlte sich ein bisschen wie eine Verräterin, weil sie Marshall mit Gabriels einschüchternden Freunden in Pascals Werkstatt zurückgelassen hatte.
    Natürlich erinnerte er sich lebhaft an Keith, der ihn unten an den Kanälen in Riverside Rancho bewusstlos geschlagen hatte. Und Keith hatte nichts Besseres zu tun, als Marshall die ganze Zeit damit aufzuziehen.
    Als sie außer Sichtweite waren, zog Gabriel sie mit einem Ruck in seine Arme. Sein Kuss war rau und besitzergreifend und von einer verzweifelten Intensität, dass sie für einen Moment glaubte, darin verglühen zu müssen. Mit beiden Händen packte sie seinen Nacken und zog ihn noch fester zu sich herunter, zerrte seine Bandana beiseite und grub ihre Finger in sein Haar. Gott, das fühlte sich so gut an. Er drückte sie rücklings gegen eine Mauer, sein Daumen glitt über ihre Wange, ihr Kinn hinunter. Sie küssten sich wie Verhungernde. Als sie schließlich voneinander abließen, keuchten sie beide vor Atemlosigkeit.
    „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“, stieß er hervor.
    „Ich weiß.“ Sie spielte mit einer seiner Haarsträhnen. „Du musst mir vertrauen. Wenn ich sage, es ist nicht besonders gefährlich, dann stimmt das meistens.“
    „Meistens?“
    Sie lächelte vergnügt. „Fünfzig-fünfzig Chance? Ist das gut genug?“
    „Mein Leben war langweilig, bevor ich dich getroffen habe.“ Ein gequälter Ton schwang in seiner Stimme. „Das wird mir nun bewusst.“
    Er senkte den Kopf und küsste sie erneut, dieses Mal zart und ohne Hast. Seine Zunge strich über ihre Lippen wie schmelzende Schokolade und riss diese heftige Sehnsucht in ihr auf, die halb Schmerz war und halb verzehrende Süße. Ihr Kopf schwamm, als er sich von ihr löste.
    „Hast du etwas herausgefunden?“, fragte er.
    „Stephan Amaryllis hat mich in seinem Apartment überrascht.“
    Eine Falte bildete sich zwischen seinen Brauen.
    „Wir haben uns höflich unterhalten“, fuhr sie rasch fort. „Er weiß nicht, dass ich von VORTEC weiß. Und ich habe es ihm auch nicht gesagt.“
    „Klug.“
    „Nicht wahr? Es gibt da etwas Merkwürdiges.“ Sie griff nach seiner Hand und ließ ihren Daumen über den Drachenring gleiten. „Stephan trägt den gleichen Ring wie du.“
    Schlagartig versteifte er sich. Er betrachtete seinen Ring, dann sah er wieder in ihr Gesicht. Ein abwesender Ausdruck trat in seine Augen.
    „Stephan“, flüsterte er. Als habe er plötzlich eine ganz neue Bedeutung im Namen entdeckt, die ihm zuvor entgangen war. Ein kalter Windzug schien über ihren Nacken zu streifen. Sie bekam eine Gänsehaut, weil Gabriel schauderte. Er sah aus, als sei er einem Geist begegnet.
    „Was ist?“, fragte sie.
    Für mehrere Sekunden hing Schweigen in der Luft. Doch auch dann antwortete er mit einer Gegenfrage. „Bist du sicher, dass es der gleiche Ring ist?“
    „Ganz sicher. Dieser Drache sieht nicht gerade aus, als könne man ihn an jeder Ecke kaufen.“
    „Nein, kann man nicht.“ Seine Stimme sank ab.
    Sie dachte daran, wie schnell Stephan sich bewegt hatte, als er sie entwaffnet hatte. „Ist er so wie du?“
    „Vom Blut?“ Gabriel löste sich von ihr und starrte an ihr vorbei. Seine Züge hatten sich zu einer undeutbaren Maske verhärtet.
    „Gabriel“,

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