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Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln

Titel: Engelskuss und Weihnachtstraum - eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Aufbau nichts mitbekommen.
    Dann mussten die Hirten auf die Bühne.
    Ihre Rolle war einfach genug: sie sollten von links aus den Kulissen kommen und vor Kälte schlotternd dem Stern folgen. Leider bewegte sich der Stern nicht; er hing ja schon überm Stall. »Karl, komm runter vom Stuhl!«, rief Herr Löwenfeld. »Das Ganze noch mal von vorn!«
    Wir sahen zu, wie sich der Stern von links aus den Kulissen bis hintern Stall bewegte, wie er zuerst anhielt, dann ganz furchtbar wackelte und schwankte, plötzlich einen Sprung nach oben machte und schließlich überm Stall zur Ruhe kam. »Das sieht unmöglich aus!«, riefen Lilli und ihre zwei allerbesten Freundinnen – und damit hatten sie ausnahmsweise mal recht.
    Doch wieder fand Yasin eine Lösung. Er winkte seinem Bruder Murat. Der musste sich neben den Tisch stellen, den Stock samt Stern so lange halten und zentimeterweise nach oben schieben, bis Karl auf den Tisch geklettert war, auf dem Stuhl saß und den Stock wieder halten konnte.
    Das klappte auf Anhieb. Trotzdem – es war eine echt simple Szene, die aber mehr Zeit kostete als alle anderen zuvor.
    Deshalb legte Löwenfeld einen Zacken zu. »Jetzt die drei Könige! Beeilt euch!«
    Emir hielt seinen Schulrucksack in den Armen, Lit trug feierlich einen Fußball, und Kagiso seine Turnschuhe. Mit gemessenen Schritten kamen sie von rechts und trafen vorm Stall auf die Hirten. Beide Parteien verbeugten sich … »Gut so!«, rief Löwenfeld. »Das reicht fürs Erste. Jetzt die Engel auf die Bühne!«
    Die drei Hexen sprangen die paar Stufen hoch und stellten sich vor die Hirten und Könige. Sie pumpten mit den Armen und machten den Mund auf und zu. Das sah so idiotisch aus, dass alle im Saal furchtbar lachen mussten.
    Â»Was ist?«, verteidigte sich Lilli. »Wir können schließlich nicht einfliegen oder übers Stalldach rutschen, oder?«
    Das konnten sie natürlich nicht, aber wieder fand Yasin die Lösung. »Wie wär’s, wenn ihr aus dem Stall kommen würdet?«
    Na ja, ideal war das ja auch nicht, vor allem deshalb, weil sie im Gänsemarsch rauskamen. »Ich hab mir das ganz anders vorgestellt«, gestand Löwenfeld. »Ich meine, Engel sind anmutige Wesen, aber ihr …«



»… seid einfach nur drei Steckerlfische!«, rief Murat, Yasins Bruder.
    Murat fiel dann ein, dass am Ende der vorherigen Szene das Licht ausgemacht wurde. »Herr Löwenfeld, die Engel könnten doch schon vorm Stall stehen, wenn es wieder hell wird. Und während die Hirten und die Könige aus den Kulissen kommen, könnten sie schon jubilieren. Also ich fände das voll in Ordnung.«
    Das wurde geprobt – und klappte. Aber das Flügelpumpen verbat sich Chris Löwenfeld.
    Als die Probe zu Ende war, waren wir alle aufgekratzt wie nur was. Yasin fragte mich: »Mirja, hast du Lust, mit mir über den Weihnachtsmarkt zu gehen?«
    Ich nickte. »Klar. Gerne. Kommt dein Bruder auch mit?«
    Â»Auf keinen Fall«, antwortete er entsetzt. »Oder brauchen wir etwa einen Babysitter?«
    Ich freute mich so, dass ich nur den Kopf schüttelte. Wir alle standen noch auf der Bühne. Die Leute von der Kunst- AG trugen die Kulissen weg, Löwenfeld erinnerte uns daran, dass am Montag pünktlich um 14 Uhr die nächste Probe stattfinden würde und wir jetzt schleunigst den Saal zu räumen hätten. Ein paar sprangen von der Bühne, ein paar gingen das Treppchen runter. »Ich geb Murat noch kurz Bescheid«, sagte Yasin, ich nickte, trat an den Rand der Bühne, sprang – und landete nicht nur auf allen vieren, ich knallte auch mit dem Kopf aufs Parkett.
    Im Nu standen Yasin, Murat, Karl und noch ein paar Leute um mich herum, streckten die Arme aus und zogen mich hoch. »Wie konnte das passieren?«, wollte Löwenfeld wissen.
    Gute Frage. Ich hatte keine Ahnung, wie es zu dem Sturz gekommen war, schließlich betrug der Abstand von der Bühne bis zum Fußboden nur ein paar Zentimeter. Und sooo unsportlich war ich nun wirklich nicht, dass ich nicht hätte ein bisschen hüpfen können. Ich rieb mir den Kopf. Verdammt, das gab bestimmt eine fette Beule!
    Plötzlich deutete einer der Hirten auf den Stock, der am Boden lag. »Der hat den komischen Knubbel am Griff. Pit, das ist dein Stock.«
    Â»Falsch. Er gehört meinem Großvater; er hat ihn mir nur

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