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Engelsmorgen

Engelsmorgen

Titel: Engelsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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hitzige Debatte in Stevens Büro, die sie belauscht hatte. Wie scharf Francescas Stimme geklungen hatte. Luce hatte das Gefühl, keine klare Trennlinie mehr ziehen zu können. Roland und Steven waren gefallene Engel, die die Seite gewechselt hatten. Dämonen, richtig? Aber hatte sie wirklich eine Ahnung, was das bedeutete? Was die Dämonen wollten und was die gefallenen Engel? Und dann gab es da noch Cam, und er … Was meinte Roland überhaupt mit dieser Frage? Sie schielte ihn kurz an. Vielleicht wollte er ja nur wissen, ob Luce auch Spaß hatte?
    Unzählige bunt gekleidete Partygäste wirbelten um sie herum, trotzdem war sich Luce der Nähe der endlos sich erstreckenden schwarzen Wellen des Ozeans bewusst. Die Luft hier unten am Strand war prickelnd kalt, doch zugleich spürte sie auf der Haut die brennende Hitze des Feuers. So viele widersprüchliche Dinge ereigneten sich und alles stürmte gleichzeitig auf sie ein.
    »Was sind das alles für Leute hier, Roland?«
    »Also, mal sehen.« Roland deutete auf die Hippies mit ihrem Trommelkreis. »Die kommen alle aus der Stadt.« Dann zeigte er auf eine große Gruppe von jungen Männern daneben, die mit ihren steifen Tanzbewegungen eine deutlich kleinere Gruppe von Mädchen zu beeindrucken versuchten. »Die da drüben sind Marines aus Fort Bragg. So wie die hier abfeiern, kann ich nur für sie hoffen, dass sie an diesem Wochenende dienstfrei haben.« Als Jasmine und Dawn neben Roland auftauchten, legte er ihnen rechts und links den Arm um die Schultern. »Ich glaub, diese beiden hier kennst du schon.«
    »Du hast uns gar nicht erzählt, dass du mit ihm gut befreundet bist«, sagte Jasmine. »Wow! Roland Sparks, der berühmte Zeremonienmeister für Himmelsfeste.«
    »Ganz im Ernst.« Dawn beugte sich vor, um Luce ins Ohr zu schreien. »Nur mein Tagebuch weiß, wie oft ich mir gewünscht habe, einmal auf eine Roland-Sparks-Party zu gehen. Und mein Tagebuch wird es nie ausplaudern.«
    »Aber vielleicht erzähl ich’s ja weiter«, scherzte Roland.
    »Gibt es auf dieser Party keinen Ketchup?« Shelby tauchte hinter Luce auf, Miles neben sich. Sie hielt zwei Hotdogs in der linken Hand und streckte Roland die freie rechte entgegen. »Shelby Sterris. Und wer bist du?«
    »Shelby Sterris«, wiederholte Roland. »Ich bin Roland Sparks. Hast du vielleicht mal in L. A. gelebt? Sind wir uns schon mal begegnet?«
    »Nein.«
    »Sie hat ein fotografisches Gedächtnis«, erläuterte Miles und reichte Luce einen Veggie Hotdog, nicht gerade ihre erste Wahl, aber trotzdem nett von ihm. »Ich bin Miles. Echt coole Party.«
    »Total cool«, sagte Dawn, die sich mit Roland zum Rhythmus der Trommeln in den Hüften wiegte.
    »Was ist eigentlich mit Steven und Francesca?« Luce musste brüllen, als sie das Shelby fragte. »Hören sie uns hier unten nicht?« Sich heimlich aus dem Wohnheim schleichen, war eine Sache. Mit so viel Dezibel zu feiern, eine andere.
    Jasmine blickte zu den Schulgebäuden hoch. »Bestimmt hören sie was. Aber hier in Shoreline sind sie nicht so streng. Zumindest bei uns Nephilim. Solange wir auf dem Gelände bleiben, sozusagen unter ihrem Schutzschirm, können wir so ziemlich alles tun, worauf wir Lust haben.«
    »Schließt das auch einen Limbo-Wettbewerb ein?« Roland grinste und zog hinter seinem Rücken einen langen Stock hervor. »Miles, hältst du das andere Ende?«
    Sie hielten zwischen sich den Stock hoch, die Trommeln schlugen, und alle auf der Party strömten herbei, um eine lange Schlange zu bilden.
    »Luce«, rief Miles. »Willst du nicht mitmachen?«
    Luce blickte auf die anderen. Sie fühlte sich steif und ungelenk und wie festgewurzelt an der Stelle, wo sie gerade stand. Dawn und Jasmine traten einen Schritt auseinander, sodass sie sich noch zwischen sie in die Schlange quetschen konnte. Shelby, schon ganz in Wettkampflaune – wahrscheinlich war sie so geboren worden –, dehnte und reckte sich. Sogar die Marines stellten sich an.
    »Okay.« Luce lachte und schlüpfte zwischen Dawn und Jasmine.
    Das Spiel begann und die Schlange rückte schnell vorwärts. Die ersten drei Runden schaffte es Luce mit Leichtigkeit unter dem Stock hindurch. Beim vierten Mal musste sie sich bereits etwas anstrengen und ihren Kopf weit zurückbeugen, so weit, dass sie die Sterne sehen konnte. Sie erhielt ringsum Applaus. Bald feuerte sie auch selbst die anderen an und hüpfte vor Freude auf und ab, als Shelby es ebenfalls geschafft hatte. Was für ein wunderbares Gefühl es

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