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Engelsmorgen

Engelsmorgen

Titel: Engelsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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besorgt zu sein schien.
    »Was machst du denn hier?«
    Aber Cam wirkte nicht nur besorgt, dachte Luce. Er schien richtig Angst zu haben. Er hatte die Schultern hochgezogen und seine Augen wanderten unruhig hin und her, seine Blicke blieben nirgendwo länger als eine Sekunde haften. Zu ihren blonden Haaren sagte er nichts, als hätte er es überhaupt nicht bemerkt. Luce war sich sicher, dass Cam und die Seinen ihren Aufenthaltsort hier in Kalifornien nicht hätten erfahren dürfen. Warum hätte man sie sonst aus Sword & Cross wegbringen sollen? Wie dumm. Das hatte sie jetzt zunichtegemacht.
    »Ich bin nur …« Sie starrte auf den Kiesweg, der hinter Cam am Rand der Steilküste entlang zur leeren Bank führte. »Ich wollte hier nur etwas spazieren gehen.«
    »Das wirst du gefälligst sein lassen.« Er wollte sie am Arm packen.
    »Was soll das. Lass mich in Ruhe.« Sie versuchte, an ihm vorbeizukommen. »Wüsste nicht, dass du mir was zu sagen hast. Mit dir rede ich nicht mehr.«
    »Luce, mein Schatz, das stört mich nicht weiter. Weil wir beide hier nämlich sowieso nicht miteinander reden sollten. Du dürftest dich hier überhaupt nicht rumtreiben. Du darfst die Schule nicht verlassen.«
    Plötzlich wurde Luce nervös. War Cam auch eingeweiht? Hatte mal wieder nur sie selbst keine Ahnung, was hier eigentlich gespielt wurde? »Woher weißt du denn überhaupt, dass ich hier in Shoreline bin?«
    Cam stöhnte auf. »Ich weiß alles, Baby, okay?«
    »Bist du gekommen, um dir eine Schlacht mit Daniel zu liefern?«
    Cam musterte sie nachdenklich. »Warum sollte ich …? Hey, willst du damit sagen, dass du hier bist, weil du Daniel treffen willst?«
    »Jetzt tu nicht so schockiert«, sagte Luce. »Wir sind schließlich zusammen.« Cam schien immer noch nicht darüber hinweggekommen zu sein, dass sie sich Daniel als Freund ausgesucht hatte und nicht ihn.
    Cam fuhr sich über die Stirn. Er sah ernst und besorgt aus. Schließlich fragte er: »Hat etwa er das gewollt, Luce? Hat er dich hierherbestellt?« Er blickte sie streng an.
    »Na ja, hat in einem Brief von ihm gestanden«, gab sie schließlich zu.
    »Zeig her.«
    Luce zögerte. Cams Gesichtsausdruck war so seltsam, dass sie ihn nicht deuten konnte. Was wusste er? Eigentlich wirkte er genauso verlegen wie sie. Luce rührte sich nicht.
    »Du bist ausgetrickst worden. Daniel würde dich nie hierher bestellen.«
    »Woher weißt du denn, was er tun oder nicht tun würde?« Luce wandte sich ab. Sie wünschte, Cam hätte sie nicht gesehen, sie wünschte sich weit weg von hier. Gleichzeitig verspürte sie das kindische Bedürfnis, vor Cam damit zu prahlen, dass Daniel sie gestern Abend besucht hatte. Jawoll. Aber da wäre es mit der Prahlerei auch schon zu Ende gewesen. Der Streit, mit dem ihr Treffen geendet hatte, war nämlich wirklich nichts, mit dem man groß angeben konnte.
    »Ich weiß, dass es ihn umbringen würde, wenn dir ein Leid geschähe, Luce. Wenn du auch nur noch einen Tag länger leben willst, dann zeig mir den Brief.«
    »Du würdest mich wegen eines Briefs töten?«
    »Ich nicht. Aber derjenige, der dir diesen Brief geschickt hat, hat es mit Sicherheit vor.«
    »Was?« Luce umklammerte den Umschlag in ihrer Anoraktasche. Er brannte fast zwischen ihren Fingern. Warum sollte sie Cam den Brief geben? Wovon redete er überhaupt? Was konnte er denn wissen? Aber je länger er sie anschaute, desto deutlicher spürte sie, dass mit dem Brief tatsächlich etwas nicht in Ordnung war. Das Busticket, die Anweisungen. Das alles war ihr ja selbst schon merkwürdig vorgekommen. So etwas sah Daniel überhaupt nicht ähnlich. Mit zitternden Fingern zog sie den Brief heraus.
    Cam schnappt ihn sich und verzog das Gesicht, als er ihn las. Er murmelte leise etwas und seine Blicke schossen hinüber zum Wald auf der anderen Straßenseite. Luce blickte auch umher, aber sie konnte nirgendwo etwas Verdächtiges erkennen. Nur ein paar Fischer hievten auf dem Parkplatz noch ihre Sachen auf die rostigen Ladeflächen ihrer Trucks.
    »Komm mit«, sagte Cam schließlich. »Höchste Zeit, dich wieder in die Schule zurückzubringen.« Er fasste sie am Ellenbogen.
    Luce zog den Arm weg. »Ich geh mit dir nirgendwohin. Ich hasse dich. Was treibst du hier überhaupt?«
    Er umkreiste sie mit hastigen Schritten. »Ich bin auf der Jagd.«
    Sie blickte zu ihm auf. Irgendetwas an ihm machte sie weiterhin nervös, aber das durfte sie nicht zulassen. Der dürre, immer wie ein Punkrocker gekleidete Cam: Auf

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