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Engelspakt: Thriller (German Edition)

Engelspakt: Thriller (German Edition)

Titel: Engelspakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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hatten Catherine und Coelho beim Essen aufmerksam zugehört. Als sie von der Spur um Sarah Ciban erfuhren, hatte Catherine die Sorge in Giadas Augen bemerkt. Bisher hatte sie immer geglaubt, einzig Kardinal Benelli habe gewusst, dass Ciban niemals aufgehört hatte, nach der Ursache für den Tod seiner Schwester zu suchen. Nun war ihr klar, dass auch Giada mehr oder weniger davon Kenntnis hatte.
    »Wir müssen also erst einmal diesen Ort in dem Vers ausfindig machen«, fasste Rinaldo die Fakten noch einmal zusammen. Seine Lebensgeister waren nach zwei Tassen Kaffee und etlichen Keksen offenbar zurückgekehrt. Er blickte auf den Brief und studierte den Text noch einmal, wobei Catherine den Eindruck gewann, der Monsignore brauche den Text nur noch ein- oder zweimal zu lesen, um sich mental zu übergeben.
    Catherine nickte. »Es gibt also eine Verbindung zwischen dem Porträt des Jungen, dem Ehepaar Scrimgeour, Seiner Eminenz und diesem Schlaufenkreuzsymbol. Diese Verbindung werden wir hier in diesen Räumen finden.« Sie wandte sich Schwester Giada zu. »Sagen Sie, Schwester, gibt es hier vielleicht eine große Tafel? Etwas, worauf wir unsere Gedanken übersichtlich festhalten können?«
    »Und ob!«, erklärte die Dominikanerin sofort, als hoffte sie darauf, dass endlich frischer Wind in die Segel kam. »Am besten gehen wir gleich ins Arbeitszimmer Seiner Eminenz und nutzen dort das große Flipchart.«
    Catherine war nicht gerade zum Mindmapping geboren, denn ihrer Erfahrung nach kostete diese kognitive Technik eher unnötig Zeit, als dass sie ihr Assoziationsvermögen beflügelte. Doch hin und wieder hatte sie erlebt, dass ein gemeinsames Mindmapping durchaus zu überraschenden Ergebnissen führen konnte. Möglicherweise war dies heute der Fall.
    Keine Minute später hatte Catherine mit den anderen eine breite, holzvertäfelte Tür passiert und stand in Cibans Arbeitszimmer. Sie hatte schon viele Arbeitszimmer gesehen, doch dieses war mit Abstand das überraschendste, denn es erinnerte eher an das Büro eines Archäologen als an das eines Kardinals, und das trotz des Kruzifixes über dem modernen Schreibtisch.
    Die hintere Wand nahm eine umfassende Bibliothek mit alten und neuen Büchern ein. Als Catherine den Blick schweifen ließ, entdeckte sie darunter auch ihre eigenen gesammelten Werke. Zuoberst lag sogar ihre aktuelle Neuerscheinung, der Band über das verborgene Männliche und Weibliche im Selbst. Sie wäre fast errötet. Dann fiel ihr ein, dass Ciban ihre Bücher schon in früheren Jahren zumindest überflogen haben musste, sonst hätte sie vor einem Jahr nicht das zweifelhafte Vergnügen gehabt, ihm und einem inquisitorischen Tribunal Rede und Antwort zu stehen. In der Regalwand gegenüber standen alle möglichen Kunstgegenstände, von einer Maya-Figur bis hin zu antiken Gefäßen und Alltagsgegenständen aus dem Fernen und Nahen Osten oder dem alten Europa. Eine weitere Schrank- und Regalwand voll mit Büchern, DVDs und CDs ragte von der dem Schreibtisch gegenüberliegenden Wand in den Raum.
    Nachdem Catherine den Raum inspiziert hatte, stand sie plötzlich vor einem großen weißen, unlinierten Bogen Papier, der von einem an der Decke montierten Metallgerüst herabhing. Auf der Ablage des Flipcharts lagen etliche farbige, dicke Stifte. Auf den ersten Blick sah das Flipchart aus, als hätte noch nie ein Mensch damit gearbeitet. Der Papierblock war sichtlich unberührt. Giada hatte wohl irgendeine der Tasten der Schreibtischkonsole betätigt, um das Gestell auszufahren.
    Catherine nahm einen der Stifte in die Hand und zog die Schutzkappe ab: »Also los. Fangen wir an. Was geht uns bei dem Stichwort ›Engel‹ durch den Kopf?«
    Sie trat an das Flipchart heran, malte in die Mitte des unberührten Papiers einen Kreis und schrieb in Großbuchstaben das Wort Engel hinein. Dann notierte sie drumherum einige ihrer Assoziationen und die der anderen. Bote, Abgesandter, Geistwesen, geflügelte Wesen, gefallene Engel, Märchen und Sagen, das Alte und das Neue Testament …
    »Seine Eminenz wollte wissen, ob Sie an Engel glauben?«, fragte Coelho schließlich erstaunt.
    »Ja. Und es war keine rhetorische Frage, wie ich nun sicher weiß.« Sie wandte sich Rinaldo zu. »Nun sind Sie dran, Pater. Was können Sie uns über den ominösen Triadenorden sagen.«
    Sie schrieb das Wort Triaden ebenfalls in Großbuchstaben auf das Papier und verband es durch eine Linie mit dem Wort Engel. Das Erste, was den meisten Menschen bei

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