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Engelsrache: Thriller

Engelsrache: Thriller

Titel: Engelsrache: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Pratt , Christian Quatmann
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seiner Sicht nicht recht zu einer Frau passen wollte, die so aussah wie sie und ansonsten in dem Tennessee-typischen breiten Singsang sprach. Landers fand es ausgesprochen anständig, dass sie ihren Stripclub am Sonntag geschlossen hielt.
    »Das heißt also, dass Sie gestern Abend geöffnet hatten?«
    »Der Mittwoch gehört sogar zu unseren stärksten Tagen. Wochenmitte, verstehen Sie. Da schiebt sich hier einiges.«
    Sie sah Landers an und lächelte, während er krampfhaft darüber nachdachte, was sich hier am Mittwochabend wohl schieben mochte.
    »Und – war es voll gestern Abend?«
    »Ach, nichts Besonderes, Süßer. Wieso wollen Sie das eigentlich wissen?«
    Während Erlene Barlowe sprach, studierte Landers ihren Mund. Schöne Zähne, knallroter Lippenstift. Ungefähr dieselbe Farbe wie der Lack eines typischen 56er Chevy. Wäre nicht schlecht, wenn sie mir mit diesen roten Lippen mal einen anständigen Blowjob verpassen würde, dachte Landers.
    »Ich tue bloß meine Arbeit, Ms Barlowe«, sagte er. »Ich führe Ermittlungen, sonst wäre ich nicht hier.«
    »Verstehe ich voll und ganz«, sagte sie, »aber Sie werden gewiss auch verstehen, dass ich mir so meine Gedanken mache, wenn hier in meinem Laden plötzlich ein – dazu noch so attraktiver – Polizeibeamter aufkreuzt und Fragen stellt. Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen, wenn Sie mir sagen, worum es bei Ihren Ermittlungen eigentlich geht.«
    Landers ging zu seinem Auto. Er griff durch das offene Fenster hinein und nahm das Foto, auf dem Tester zu sehen war, vom Beifahrersitz.
    »Waren Sie gestern Abend hier?«, fragte er.
    »Ich bin jeden Abend hier, Süßer.«
    »Kennen Sie den Mann?« Landers reichte ihr das Foto. Sie betrachtete es einige Sekunden, schüttelte dann den Kopf und gab es ihm zurück.
    »Nein, glaube ich nicht.«
    »Ich wiederum glaube, dass der Mann gestern Abend hier war.«
    »Tatsächlich? Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Wegen einer Auskunft, die ich erhalten habe. Der Mann ist gestern Abend umgekommen.«
    Sie schnappte nach Luft, und legte eine Hand auf den Mund. »Oh, mein Gott. Das ist ja schrecklich!«
    Wieder hielt Landers ihr das Foto vors Gesicht. »Sie sind also absolut sicher, dass Sie den Mann hier gestern Abend nicht gesehen haben?
    »Na ja, – absolut sicher kann ich das natürlich nicht sagen. Uns besuchen hier so viele Männer. Da fällt mir natürlich nicht jeder Einzelne auf.«
    »Ich muss mit den Frauen sprechen, die gestern Abend hier gearbeitet haben, und natürlich mit einigen Ihrer Kunden.«
    »Ausgeschlossen«, sagte sie. »Sie erschrecken meine Mädchen ja zu Tode. Und die Kunden? Süßer, die laufen weg wie aufgeschreckte Kaninchen, wenn die was von der Polizei hören. Die wollen nicht mal, dass ihre Frau erfährt, dass sie hier verkehren, geschweige denn die Polizei. Wenn Sie hier wegen eines Mordes herumschnüffeln, kann ich meinen Laden gleich dichtmachen.«
    »Von einem Mord habe ich aber nichts gesagt.«
    Ihr künstliches Lächeln gefror augenblicklich, und ihre Augen wurden plötzlich ganz schmal. Landers wusste sofort, dass sie einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Was ihn nicht weiter überraschte. Eine Frau, die sich so kleidete, konnte nur blöde sein.
    »Aber Sie haben doch gesagt, dass der Mann gestern ums Leben gekommen ist?«
    »Richtig, aber ich habe nichts von einem Mord gesagt. Ich habe kein Wort darüber verloren, wie er umgekommen ist. Er könnte genauso gut vor einen Zug gelaufen oder bei einem Autounfall ums Leben gekommen sein. Er könnte auch aus dem Fenster gesprungen sein oder sich selbst die Kugel gegeben haben. Wie kommen Sie denn darauf, dass er einem Mord zum Opfer gefallen ist?«
    »Kann ja sein, dass ich nicht viel weiß, Süßer, aber dass das TBI sich um Autounfälle kümmert, davon habe ich bisher noch nie etwas gehört. Ich dachte, ihr seid nur für die wirklich schweren Straftaten zuständig.«
    Zu spät. Die Frau wusste etwas, und jetzt wollte sie den Rückzug antreten. Landers beschloss, sie aus ihrer vertrauten Umgebung herauszuholen und sie an einem Ort zu vernehmen, wo sie sich weniger sicher fühlte.
    »Ms Barlowe, ich schlage vor, wir fahren jetzt in mein Büro. Dort können wir gemütlich eine Tasse Kaffee trinken und uns in aller Ruhe unterhalten. Dabei können Sie dann für mich auch gleich Ihre Mitarbeiterinnen und die Kunden auflisten, die gestern Abend hier waren und an die Sie sich noch erinnern. Dauert nur ein paar Stunden, dann sind Sie wieder hier.«
    Ihr

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