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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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eingefangen zu werden. Oder man wartet, bis das gewünschte Netz sich in seinem Orbit an die entsprechende Stelle bewegt hat.«
    Forsythe rieb sachte die Finger auf dem Schreibtisch. Pirbazari hatte natürlich Recht – und um jeden der drei verschiedenen Quadranten von einem so weit entfernten Ort wie Pax aus zu treffen, hätte man die Startpositionen der Katapulte wirklich sorgfältig auswählen müssen. »Sie suchen nach irgendetwas«, sagte er. »Aber wonach?«
    »Vielleicht nach Wrackteilen von der Komitadji ?«, spekulierte Pirbazari. »Sie erinnern sich vielleicht noch, dass EmDef bei diesem Schiff eine schnelle Neukalibrierung durchführen musste. Es wäre durchaus möglich, dass sie das Schiff in der Eile durch einen Stern geschickt haben.«
    »Die Hoffnung stirbt zuletzt«, meinte Forsythe grunzend. »Aber hätte in diesem Fall nicht ein einziger Aufklärer genügen müssen, um nachzuweisen, dass das Schiff nicht vor Lorelei zerstört wurde? Und hätte das nachfolgende Schiff nicht auch in dasselbe Netz geschickt werden müssen?«
    »Es gäbe da noch eine andere Möglichkeit.« Pirbazari zögerte. »Es wäre möglich, dass sie das System kartieren. Verteidigungsstellungen und Asteroidenbergbau, Raffinerien und Kommunikationszentralen. Vielleicht sogar Lorelei selbst; wir wissen schließlich nicht, wie gut ihre Optik ist.«
    Forsythe sah mit einem flauen Gefühl im Magen zu ihm auf. »Ihnen ist schon klar, was Sie da sagen?«
    Pirbazari hielt seinem Blick stand. »Ja, Sir. Aufklärung im Vorfeld einer Invasion.«
    Forsythe sah wieder auf das Display. »Und sie verwenden dabei sogar unser eigenes Netzsystem gegen uns«, sagte er. »Sie verschaffen sich dadurch maximale Deckung bei minimalem Aufwand. Clevere Bastarde.«
    Pirbazari nickte. »Wie dem auch sei, ich sagte mir, Sie sollten darüber Bescheid wissen, bevor Sie heute Nachmittag an der gemeinsamen Konferenz über Handel und Ressourcen teilnehmen.«
    »Ja. Vielen Dank.« Forsythe warf einen Blick auf die Uhr. »Würden Sie mir vielleicht einen Gefallen tun? Rufen Sie den Bericht auf, den wir geschrieben haben, und integrieren Sie dieses neue Material. Haben Sie eine Kopie?«
    »Ja, Sir«, sagte Pirbazari. »Zufällig habe ich heute Morgen auch schon die Medienberichte über die Zeremonie sondiert, worum Sie gebeten hatten.«
    »Wurde der Name meines Vaters erwähnt?«
    »Zwangsläufig«, sagte der andere trocken. »Aber sie haben ihn längst nicht so durch den Kakao gezogen, wie sie es vielleicht hätten tun können. Heute scheint die allgemeine Ansicht vorzuherrschen, dass sein Rücktritt eine vernünftige und legitime Gewissensentscheidung war.«
    Forsythe schnaubte. »Wirklich sehr großzügig von ihnen, ihm eine ethische Einstellung zuzugestehen«, sagte er verächtlich. »Vielleicht haben sie vergessen, dass das auch schon möglich war, bevor die Engel auftauchten.«
    »Höchstwahrscheinlich konnte manch einer sich das schon gar nicht mehr vorstellen«, pflichtete Pirbazari ihm bei. »Im Wesentlichen haben sie Ihren Vater aber in Ruhe gelassen und sich auf Ihre bisherige Erfolgsbilanz und die weiteren Erfolgsaussichten im Hohen Senat konzentriert.«
    Forsythe nickte. »Ich hoffe nur, sie haben sich nicht wie die Geier auf Ronyon gestürzt, weil er den Engel hat fallen lassen.«
    »Kein bisschen«, sagte Pirbazari mit einem Lächeln. »Ich glaube auch nicht, dass mehr als zwei oder drei Kommentatoren es überhaupt erwähnt haben. Was auch immer die Leute von Ihnen und Ihrer Politik halten – alle lieben Ronyon.«
    »Er ist ja auch eine sehr liebenswerte Person«, sagte Forsythe. Also hatten sie auch die letzte potenzielle Klippe in dieser Angelegenheit umschifft. Wenn die Medien auch nur den geringsten Verdacht gehegt hätten, hätten sie wohl nicht eher lockergelassen, bis die ganze Sache ans Tageslicht gezerrt gewesen wäre.
    Doch wie Pirbazari schon sagte: Alle liebten Ronyon.
    »Wenigstens haben wir jetzt den ganzen zeremoniellen Pomp überstanden«, fuhr er fort. »Lassen Sie uns diesen Bericht fertigmachen.«
    »In Ordnung.« Pirbazari ging zur Tür. »Vielleicht genügt er schon, um endlich ein paar Maßnahmen zu treffen.«
    »Wollen wir es hoffen«, sagte Forsythe, als der andere die Tür aufzog. Denn wenn nicht, sagte er sich düster, werden sie vielleicht keine weitere Chance bekommen. Nicht, bevor die Truppen der Pax auf Lorelei sind.
    »… Also lautet das Fazit«, sagte der Hohe Senator Bjani von Uhuru, ließ sich in den Sitz fallen

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