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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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und deutete mit zwei Fingern auf die Grafik, die er auf dem zentralen Bildschirm aufgerufen hatte, »dass die Entscheidung, die meisten Hyperraum-Netze in den jeweiligen Systemen weiter nach außen zu verschieben, der Schifffahrt doch stärker geschadet hat, als wir zunächst glaubten. Und zwar so sehr, dass – wenn sie nicht irgendwie entlastet werden – die kleinsten Unternehmen innerhalb des nächsten halben Jahres wahrscheinlich schließen werden.« Er sah mit einem fragenden Gesichtsausdruck in die Runde. »Irgendwelche Vorschläge?«
    Forsythe ließ ebenfalls den Blick schweifen, hielt sich aber zurück. Als das neueste Mitglied des Ausschusses für Ressourcen und Entwicklung kam es ihm nicht zu, als Erster zu antworten – schon gar nicht in einer gemeinsamen Besprechung, an der noch fünfzehn andere Hohe Senatoren teilnahmen. Doch der Grafik nach zu urteilen, die die Mitglieder der Handelskammer erstellt hatten, bestand der richtige Ansatz offensichtlich darin, einen Kompromiss zwischen den Interessen der Transportunternehmen und der verschiedenen Bergbauunternehmen zu finden.
    Und den psychologischen Vorteil, das wusste er aus langer Erfahrung, hatte derjenige, der den Vorschlag als Erster unter breitete. Er warf einen Blick auf den alten Mleru Jossarian neben sich und hoffte, der altgediente Repräsentant von Lorelei würde die Gelegenheit beim Schopf packen, bevor ein anderer es tat.
    Aber er packte nicht zu. »Das ist doch ziemlich offensichtlich«, meldete Schmid von Balmoral sich stattdessen zu Wort. »Wenn diese Grafiken stimmen, wird das Problem vor allem durch die Kosten für Erztransporte verursacht, insbesondere von den Asteroiden-Minen um Lorelei. Vielleicht könnten die Herren von Lorelei uns hier weiterhelfen.«
    »Gewiss«, sagte Jossarian und nickte bedächtig. »Eine leichte Anpassung der Gewinnmargen durch die Besteuerung sollte dieses Problem beheben. Ich werde veranlassen, dass die entsprechenden Papiere aufgesetzt und bis morgen früh dem gesamten Hohen Senat zur Abstimmung vorgelegt werden. Dann müssen nur noch …«
    Nun vermochte Forsythe sich doch nicht mehr zu beherrschen. »Einen Moment«, sagte er.
    Die Blicke der Tafelrunde richteten sich auf ihn. »Sie haben etwas zu sagen, Mr. Forsythe?«, fragte Jossarian geduldig.
    Forsythe starrte ihn an, und es schien ihm zunächst die Sprache zu verschlagen. Sah Jossarian das denn nicht? »Sir, wir können doch unmöglich die Profite von Lorelei schmälern«, sagte er dem anderen mit gedämpfter Stimme. »Jedenfalls nicht ohne eine Gegenleistung. Die Mehrzahl der Transportunternehmen ist hier auf Uhuru beheimatet – wir brauchen eine verbindliche schriftliche Zusage von Mr. Bjani und seinen Leuten, bevor …«
    »Bitte.« Jossarian tätschelte Forsythes Hand und lächelte ihn nachsichtig an. »Ich bitte um Verzeihung«, sagte er zum Rest der Runde. »Sie müssen meinen Kollegen schon entschuldigen; er ist mit unseren Gepflogenheiten noch nicht vertraut. Wie gesagt, ich müsste in der Lage sein, dieses Thema bis morgen Nachmittag zur Abstimmung zu stellen und bis übermorgen die entsprechenden Anweisungen an Lorelei zu übermitteln.« Er sah Bjani an. »Ist eine Senkung um fünfzehn Prozent denn akzeptabel?«
    »Ich glaube schon«, sagte der andere und gab Zahlen in seinen Rechner ein. Die Kurven auf dem Display wurden deutlich flacher. »Das ist überaus akzeptabel«, sagte er mit einem Kopfnicken. »Aber das wirkt sich natürlich ungünstig auf Ihre Bergbaulizenzen aus, vor allem was die kleineren Unternehmen betrifft. Aus meinen Zahlen geht jedoch hervor, dass eine fünfprozentige Gebührensenkung für Ausrüstungstransporte durch unsere lizenzierten Transportunternehmen ein angemessener Ausgleich sein müsste.«
    Jossarian stellte an seinem eigenen Rechner auch schon Kalkulationen an. »Sieht gut aus«, sagte er. »Obwohl ich die Zahlen noch etwas genauer prüfen muss, um ganz sicherzugehen.«
    Bjani nickte. »Natürlich. Rufen Sie mich an, wenn Sie so weit sind, und dann überprüfen wir sie noch einmal gemeinsam.«
    Jossarian sah Forsythe an. »Sehen Sie?«, sagte er sanft. »Es lässt sich doch alles regeln. Und auf eine viel zivilisiertere Art und Weise.«
    »In der Tat«, murmelte Forsythe. Ja, der Hohe Senat war in der Tat zivilisiert. Zivilisiert und friedlich; und wenn das ein repräsentatives Beispiel für seine Arbeit war, auch noch sehr produktiv.
    Und bei diesem Gedanken fror er plötzlich bis ins Mark.
    Weil es nämlich

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