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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Eure Dienst-Medaille für das Empyreanum.«
    »Auf ein Wort, wenn Ihr gestattet, Sir«, sagte Forsythe.
    Der Sprecher hielt inne und verengte die Augen. Vielleicht erinnerte er sich an die Weigerung des älteren Forsythe, einen Engel zu tragen. »Ihr dürft sprechen«, sagte er mit einem Anflug von Skepsis in der Stimme.
    Forsythe gab ihm einen Moment, um dieses Gefühl noch etwas zu kultivieren. »Ich werde natürlich die Dienst-Medaille annehmen«, sagte er. »Und ich werde sie auch mit der gebührenden Demut und Ehrerbietung tragen. Dennoch bitte ich darum, dass als ein weiteres Symbol meiner Verpflichtung gegenüber dem Volk der Empyreaner …« Er sah zur Seite. »… dass zwei Personen aus dem gemeinen Volk – meinen Adjutanten – die Ehre zuteilwird, sie mir um den Hals zu legen.«
    Er sah es dem Sprecher förmlich an, dass dieser in ein Wechselbad der Gefühle getaucht wurde: Erleichterung, dass Forsythe ihm keine Szene machen würde; Verärgerung, weil er so höflich gebeten wurde, den Ablauf ohne vorherige Benachrichtigung zu ändern; und schließlich die genauso ärgerliche Erkenntnis, dass, obwohl er ihm das rein formal zu verweigern vermocht hätte, er damit vor seinen Kollegen kleinkariert und stur erschienen wäre. »Eure Bitte ist etwas unorthodox«, sagte er unwirsch. »Aber mit der Erlaubnis des Hohen Senats werde ich sie Euch gewähren.« Sein Blick ging zu Pirbazari und Ronyon. »Tretet vor.«
    Pirbazari gab Ronyon einen Schubs, und sie gingen gemeinsam zu den anderen – wobei Ronyon, wie Forsythe unbehaglich feststellte, noch aufgeregter wirkte als vor einer Minute. Der Sprecher nickte, zuerst zum Saaldiener hinüber und dann zu ihnen. »Fahren Sie fort.«
    Pirbazari erwiderte das Nicken, drehte sich zum Saaldiener um und nahm den Engel-Anhänger aus dem Kästchen. Er hielt ihn für einen Moment hoch; und dann reichte er ihn mit der angemessenen Würde an Ronyon weiter. Vorsichtig nahm der große Mann den Anhänger entgegen und hielt ihn mit spitzen Fingern. Er sah Forsythe an, leckte sich die Lippen und ging zu ihm hinüber …
    Und plötzlich entglitt der Anhänger seinen nervösen Fingern und fiel auf den Boden.
    Er war auf den Knien, bevor irgendjemand in der Kammer auch nur japsen konnte, strich mit den großen Händen über den Boden und fand den Anhänger schließlich. Mit einer ruckartigen Bewegung stand er wieder auf und hielt dann Kette und Kristall in einem Knäuel fest umklammert, er zitterte am ganzen Körper, und eine abgrundtiefe Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben. Forsythe lächelte ihn beruhigend an und neigte leicht den Kopf; noch immer zitternd entwirrte Ronyon die Kette und zog sie Forsythe vorsichtig über den Kopf. Dann richtete Forsythe sich auf und lächelte wieder, während Ronyon hastig zurückwich und sich wieder neben Pirbazari platzierte.
    Der Anhänger fühlte sich seltsam schwer an. Er drückte auf das Brustbein und zog im Nacken. Vage fragte Forsythe sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er sich daran gewöhnt hatte.
    »Ich danke Ihnen beiden«, sagte der Sprecher und sah Ronyon und Pirbazari mit einem gemessenen Kopfnicken an. Dann wandte er sich er Forsythe zu, wobei sein Ausdruck trotz dieses Fiaskos eher schelmisch als verärgert war. »Und nun«, sagte er, »heiße ich Euch willkommen, Hoher Senator Forsythe.«
    »Vielen Dank, Sir«, murmelte Forsythe in den Applaus. Er berührte die Handfläche des Sprechers und kehrte dann zu Pirbazari und Ronyon zurück; von ihnen flankiert, ging er dann zu seinem neuen Platz am Tisch.
    Und fragte sich, ob dieses leise Schuldgefühl, das wegen der eben verübten Handlung an ihm nagte, etwa von dem Engel kam.
    »… Und das ist Ihr privates Büro«, sagte der junge Page und öffnete die Tür. Dann trat er zur Seite, um Forsythe hineinzulassen.
    »Aha«, sagte Forsythe mit einem Kopfnicken, steckte den Kopf durch die Tür und sah sich um. Wie beim Rest des Komplexes – dem Vorzimmer, dem zentralen Arbeitsbereich mit den Reihen der Tische und dem Ring von privaten Büros am Umfang des zentralen Raums – war das Mobiliar und die Ausrüstung schon vorhanden, so dass er nur noch ein paar persönliche Gegenstände und einige Kartons voller Unterlagen mitbringen musste. »Meine Kommunikationsanlage ist auch schon funktionsfähig?«, fragte er den Pagen.
    »Ja, Sir, seit gestern Abend«, antwortete der andere. »Sie haben bereits vollen Zugriff auf die Computer und Archive.«
    »Gut.« Forsythe warf einen Blick auf

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