English Cooking
Puddings, einer Variante des gekochten Puddings, bei dem jedoch die einst verwendeten getrockneten Pflaumen (engl. plums) längst durch Rosinen, Korinthen und Sultaninen ersetzt wurden. Und während der Pudding früher ein gängiges Winteressen war, isst man ihn heute nur noch zu Weihnachten. Viele Ausländer nennen ihn Plum Pudding, in England jedoch wird praktisch ausschließlich die Bezeichnung Christmas Pudding verwendet.
Für die viel beschäftigte Köchin ist heute die einfachste Methode, an einen guten Christmas Pudding zu kommen, der Kauf eines fertigen Produkts einer englischen Qualitätsfirma; die Mehrzahl der englischen Hausfrauen tut das. Wer sich jedoch die Zeit nehmen kann, den Pudding selbst zuzubereiten, sollte sich dieses Vergnügen nicht entgehen lassen. Früher mischte man kleine Silbermünzen (die ja leider längst nicht mehr in Umlauf sind) oder speziell für diesen Zweck gefertigte silberne Glücksbringer, die sorgfältig in Butterbrotpapier gewickelt wurden, unter den rohen Teig. Das machte den Pudding noch reizvoller. Heute tut man sich schon schwer, solche Glücksbringer überhaupt aufzutreiben. Das Risiko, einen davon zu verschlucken, war übrigens minimal – im Gegenteil, man kaute dadurch besonders vorsichtig.
Die Zubereitung ist zwar nicht schwierig, aber zeitaufwändig, deshalb sollten Sie sich am besten ein Wochenende dafür vornehmen. Wie bei allen Rezepten für Christmas Pudding reichen auch die im Folgenden genannten Mengen für mindestens zwei Puddings. Das sollte allerdings kein Problem sein, weil sich Christmas Pudding richtig verpackt und an einem kühlen Ort gelagert ein paar Jahre lang hält. Wer daran zweifelt, kann ihn immer noch einfrieren.
110 g Mehl
1 TL Backpulver
225 g Semmelbrösel (am besten selbst aus altbackenem Weißbrot hergestellt)
225 g Sultaninen
225 g Rosinen
560 g Korinthen
50 g Zitronat und Orangeat
50 g gemahlene Mandeln
4 Eier
450 g brauner Zucker
225 g gehacktes Nierenfett (falls Ihr Metzger sich weigert, es für Sie zu hacken, reiben Sie den Talg einfach auf einer Käsereibe)
1 TL geriebene Muskatnuss
1 TL Zimt
abgeriebene Schale von 1 Orange (unbehandelt)
abgeriebene Schale von 1 Zitrone (unbehandelt) 1 Apfel, geschält, entkernt und fein gehackt
1 kleines Glas Rum
1 kleines Glas Brandy
150 ml Guiness oder dunkles Bier
Außerdem benötigen Sie zwei Puddingformen oder Schüsseln mit glattem Rand, aus denen Sie den Pudding leicht herausstürzen können und die hitzebeständig sind.
An einem Freitag legen Sie die Sultaninen, Rosinen und Korinthen in den Rum und Brandy ein und lassen sie über Nacht durchziehen.
Am Samstag geben Sie nacheinander alle trockenen Zutaten zu den eingeweichten Weinbeeren, wobei Sie jede Ingredienz sorgfältig untermengen.
Verquirlen Sie in einer separaten Schüssel die Eier, rühren Sie dann das Bier unter und gießen Sie die Mischung zu den anderen Zutaten. Jetzt ist das bereits erwähnte »stir up« an der Reihe, denn es ist wichtig, dass sie lange und kräftig »aufrühren«, damit sich alles wirklich gut vermengt. Der Teig sollte feucht sein und zähflüssig vom Löffel tropfen (er wird über Nacht trockener). Sollte er Ihnen zu trocken und schwer erscheinen, kommt noch ein Schuss Bier dazu. Mit einem Tuch bedeckt über Nacht ruhen lassen.
Am Sonntag buttern Sie die Puddingformen oder Schüsseln aus und füllen sie bis unter den Rand mit dem Teig. Jede Form wird mit einem viereckigen Stück Butterbrotpapier und darauf einem ebenso großen Stück Musselin oder Baumwolle bedeckt. Binden Sie beides am Rand der Form mit Küchengarn fest.Dann werden die gegenüberliegenden Stoffzipfel oben festgebunden.
Setzen Sie die Formen jeweils in einen großen Topf und füllen Sie ihn bis zur halben Höhe der Formen mit Wasser. Zugedeckt 8 Stunden lang im Dampf garen. Achten Sie darauf, regelmäßig Wasser nachzufüllen, damit die Puddings nicht auf dem Trockenen stehen. Danach auskühlen lassen und in der Form an einem kühlen Ort bis zum Weihnachtsmorgen lagern.
Am Weihnachtstag geben Sie die Puddings in der Form erneut in ein Wasserbad, erhitzen sie etwa 2 Stunden im Dampf und stürzen sie dann auf einen Teller. Dazu gibt es eine Rum- oder Brandysauce oder einfach Custard (Englische Eiercreme).
Rum- oder Brandysauce
50 g Butter
10 g Mehl
220 ml warme Milch
10 g Zucker
2 EL Rum oder Brandy
Die Butter in einem Topf
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