English Cooking
versehen wird – kleinen Weihnachtsbäumen, Nikoläusen oder einfach nur einem Stechpalmen- oder Tannenzweig.
Sie können das Marzipan fertig kaufen, aber selbst gemachtes schmeckt natürlich viel besser und lohnt sich, wenn Sie sich ohnehin schon so viel Mühe mit dem Kuchen gemacht haben. Die Anleitung dafür finden Sie im Rezept für Simnel Cake (S. 67). Der Zuckerguss sollte die ganze Kuchenoberfläche bedecken und an den Seiten herabrinnen. Besonders festlich sieht der Christmas Cake mit einer Papiermanschette oder einer breiten Seidenschleife um den Rand herum aus.
Picknick
In einem Land mit unserem Klima würde man kaum erwarten, dass Ausflüge mit dem Ziel, irgendwo mitten in der Landschaft zu essen, ein weit verbreiteter Zeitvertreib sind. Aber das Gegenteil ist der Fall. Seit Jahrhunderten sind Picknicks ein nicht wegzudenkender Bestandteil des englischen Sommers. Und wenn das Wetter gut ist – was in der Tat manchmal passiert –, sind sie ein absoluter Hochgenuss. Königin Victoria und Prinz Albert pflegten auf zähen kleinen Ponys in die schottischen Highlands zu reiten und an malerischen Fleckchen zu picknicken. Beziehungsweise war es so, dass die Queen mit den Kindern und ihrer Entourage picknickte, während Albert und sein Jagdgehilfe durchs Gelände streiften und herumballerten – so steht es zumindest in ihren Tagebüchern. Die gegenwärtige königliche Familie und eine bestimmte, dem Landleben zugetane Oberschicht fand eine Zeit lang Gefallen daran, sich zu Hochzeiten prachtvolle Picknickkörbe zu schenken. Doch Claire Macdonald weist zu Recht darauf hin, dass so ein kostspieliger Korb von Harrods mit Kristallgläsern und Fasanenmotiven auf feinstem Porzellan auch seine Nachteile haben kann. »Das Essen im Korb muss zum Drumherum passen. Man kann da nicht einfach irgendwas hineintun.«
Ein Picknick kann alles sein – angefangen bei Thunfischsandwiches im Rucksack für eine Wanderung durch die Hügel bis hin zum dreigängigen Gourmet-Menü mit Champagner, das man aus dem Kofferraum des eigenen Rolls Royce serviert, etwa während einer Pause bei den sommerlichen Opernfestspielen in Glyndebourne. Es kann sich auch um ein Barbecue handeln. Da Letzteres jedoch keine englische Tradition ist, sondern ein internationaler Modetrend, der bis nach England vorgedrungen ist, werde ich darauf hier nicht eingehen.
Sandwiches sind natürlich das bei weitem leichteste Picknickessen, sowohl was die Zubereitung als auch den Verzehr angeht. Aber es gibt eine Vielzahl fantasievollerer Gerichte, die das Picknick zu etwas Besonderem machen. Claire, die eine große Expertin für Picknicks ist, warnt jedoch, dass es selbst heutzutage, im Zeitalter von tragbaren Kühlboxen und Autokühlschränken, noch ein paar Fallstricke gäbe. »Nach zehn Minuten in der Sonne hat sich die Mayonnaise verflüssigt, die Schlagsahne rutscht von der Torte wie ein Federbett nachts vom Bett. Man sollte Schokoladenglasuren und Buttriges meiden. Auch Gelatine verwandelt sich in eine Pfütze.«
Eines von Claires Lieblingsgerichten sind Scotch Eggs. Doch statt der gewöhnlichen schottischen Eier aus halbierten Hühnereiern in einer Hülle aus Wurstbrät, die ein bisschen unhandlich sind, verwendet sie Wachteleier und überzieht das Wurstbrät mit Sesam. (Es ist mir leider nicht gelungen herauszufinden, woher diese Eier den Beinamen Scotch haben.)
Quails’ Scotch Eggs in Sesame Seed (Schottische Wachteleier in Sesam)
12 Wachteleier
450 g Schweinswürstchen oder Wurstbrät von bester Qualität
150 g Sesamsamen
½ TL Salz
Sonnenblumenöl
Kochen Sie die Eier 3 Minuten lang in leicht kochendem Wasser. Danach so lange kaltes Wasser in den Topf laufen lassen, bis sich die Eier kühl anfühlen. Vorsichtig schälen.
Wenn Sie Würstchen verwenden, ziehen Sie die Haut ab. Pressen oder rollen Sie das Wurstbrät zu einer Platte von½ bis 1 Zentimeter Dicke aus. Umhüllen Sie nun jedes Ei vollständig mit einem Stückchen Brät. Die Eier im Brätmantel danach in Sesam wälzen. Anschließend braten Sie sie in wenig Sonnenblumenöl, bis sie rundherum goldbraun sind. (Am besten verwenden Sie dazu eine beschichtete Pfanne.) Die fertigen Eier auf Küchenkrepp entfetten und auskühlen lassen. Danach schneiden Sie sie vorsichtig in der Mitte durch, so dass man den Dotter, umgeben von konzentrischen Kreisen aus Eiweiß, Wurstbrät und Sesam, sehen kann. Vorsichtig verpacken.
Mousses sind eine ausgezeichnete
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